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Interview mit Schtärneföifi



Schtärneföifi - Ragete
1. Ragete
2. De Wäschpitanz
3. Kampfroboter
4. Älei dihei
5. Fasnacht
6. Es gwitteret
7. Schäre Schtei Papier
8. Unsichtbar
9. Plaggeischt
10. Fuulfieber
11. Chappe uf em Baum
12. Krokodil
13. Wänni gross bin
14. Trotselbähnli
15. Ravioli us de Büchs
16. Mir sind im Hort
17. Kampfroboter privat
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Seit Mitte der 90er Jahre beschallen Schtärneföifi die Kinderzimmer der Schweiz, und nun ist ihr achtes Album "Ragete" direkt auf Platz 18 der Schweizer Charts eingestiegen. Das Album bietet das, wofür Schtärneföifi bekannt und beliebt sind: Eine kurzweilige Reise durch die verschiedensten Musikstile – von Rock über Salsa bis hin zum Tango – garniert mit spannenden Texten und überraschenden Pointen. Wir haben mit Sibylle Aeberli ein Interview geführt.

hitparade.ch: Ihr seid eine Schweizer Band, die vor allem bei den Kindern bekannt ist, da ihr Kinder-Songs macht. Macht ihr nebenbei auch Musik für Erwachsene, damit es für euch einen Ausgleich gibt, oder braucht ihr das nicht?
Sibylle: Wir haben immer Musik für Erwachsene gemacht, es gab keinen Grund, damit aufzuhören, als wir Schtärneföifi gründeten. Und ja, es braucht einen Ausgleich, um frisch zu bleiben, nur immer dasselbe zu machen, egal was es auch sei, stumpft ab.

hitparade.ch: Welches sind die Vorteile, als Kinderband unterwegs zu sein?
Sibylle: Die Vorteile sind die Auftrittszeiten. Nie mehr Soundcheck um 16 Uhr und spielen um 23 Uhr!

hitparade.ch: Wie vergleicht ihr das Kinderpublikum mit den Erwachsenen?
Sibylle: Kinder sind direkter. Wenn sie sich langweilen, dann kriegst du das auf der Bühne sehr schnell mit. Wir müssen uns also immer doppelt anstrengen.

hitparade.ch: Wie seid ihr auf die Idee gekommen, hauptsächlich Songs für Kinder zu machen? Habt ihr in euer Kindheit auch oft Kinderlieder gehört?
Sibylle: Die Idee kam mit "Ohrewürm 1". Als "Heicho" ein grosser Hit wurde und wir die ersten Kinderkonzerte gaben, hat uns das solchen Spass gemacht, dass wir beschlossen, eine eigene CD aufzunehmen. Spezielle Kindermusik gab es zu meiner Zeit noch keine, ich kenne aber immer noch die "Schlieremer Kinder" auswendig.

hitparade.ch: Sibylle, du hast einmal erwähnt, dass du auf der Bühne dich manchmal selber vergisst und selber zum Kind wirst, wenn du die Songs singst…?!
Sibylle: Ja, das wurde mir schon ein paar Mal gesagt, ich selber merke es ja nicht wirklich. Die Inhalte sind oft aus Kindersicht geschrieben, das verstärkt es natürlich noch.

hitparade.ch: Der aktuelle Song, wozu es auch einen Clip gibt, heisst "Kampfroboter". Der Clip ist animiert, könnt ihr euch auch vorstellen, Film und Musik miteinander zu kombinieren?
Sibylle: Ja, unbedingt! Es gab auch schon ein Projekt in diese Richtung, ich hoffe, es wird noch realisiert.

hitparade.ch: Warum habt ihr genau diesen Song als Single ausgewählt?
Sibylle: Wir finden das Lied klasse, es gefällt den Kindern und Erwachsenen gleichermassen. Als es fertig war, das war im Studio im Jura, haben wir dazu getanzt und gesungen, total entfesselt. Es war klar, dies ist unser Hit.

hitparade.ch: Eure Musik ist für Kinder, gibt es auch Rückmeldungen von Erwachsenen?
Sibylle: Sehr viele sogar. Die "Grossen" mögen, dass unsere Musik erwachsen klingt und viele Scherze im Text und auf der Bühne für Erwachsene sind.

hitparade.ch: Es gibt immer noch sehr viele Kinder-Kassetten bei Ex Libris & Co zu kaufen, würde das für euch auch noch lohnen?
Sibylle: Wir hatten früher Kassetten, jetzt nur noch CDs. Darum, weil wir so viel wert auf das Cover und das Booklet legen. Es ist wieder so schön geworden!

hitparade.ch: Denkt ihr, dass die Kinder heute mit falschen Musik-Idolen aufwachsen, wenn man die heutigen Popstars mit früher vergleicht?
Sibylle: Nein, ich glaube nicht. Die Kinder werden höchstens etwas früher erwachsen. Ab zehn Jahren trauen sie sich nicht mehr Schtärneföifi zu mögen, auch wenn sie gerne würden.

hitparade.ch: Boni Koller schreibt bei euch die Texte. Lässt er sich von seinen eigenen Kindern inspirieren oder versetzt er sich manchmal selber in die eigene Kindheit zurück, um als Erwachsener Kinder-Songs zu schreiben?
Sibylle: Ich glaube, die Inspirationen zu seinen Texten kommen von überall her, natürlich auch aus seiner eigenen Kindheit oder von Erlebnissen seiner Kinder. Der furchtbar gefährliche "Kampfroboter" gleicht zum Beispiel sehr stark seinem jüngsten Sohn, „Schäre Schtei Papier“ hingegen ist in der Badi entstanden, wo das Spiel noch immer genauso beliebt ist wie vor 40 Jahren.

hitparade.ch: Ihr seid auf Platz 18 in die Alben-Charts eingestiegen, besser als je zuvor. Wie ist das für euch? Spürt ihr das oder ist das euch nicht so wichtig?
Sibylle: Natürlich ist das wichtig, ja, wir freuen uns sehr! Hoffentlich spielen die Radiostationen unsere Songs jetzt rauf und runter. Kampfrobooootäääär!

hitparade.ch: Welche Musik hört ihr privat? Was haltet ihr von den Schweizer Top 10?
Sibylle: Ich höre fast jede Art von Musik gerne, aber ehrlich gesagt, nichts davon ist in den Schweizer Top Ten zu finden. Als Teenager habe ich hingegen keine einzige Hitparade verpasst, ich kannte jeden Song. Das ist wohl eine Alterserscheinung *lacht*. Aber im Moment ist ganz klar einer meiner Favoriten in den Charts: Müslüm mit seinem Album "Süpervitamin". Ich bin ein Fan.
Interview durchgeführt: Sonja Eberhard
Redaktion: Steffen Hung