Beatrice Egli – Wohlfühlgarantie
Album
Album-Hitparade
Einstieg
25.03.2018 (Rang 1)
Zuletzt
16.12.2018 (Rang 59)
Peak
1 (1 Woche)
Anzahl Wochen
28
1199 (1653 Punkte)
Weltweit
CD
16.03.2018
Polydor 06025 6706276 (UMG) / EAN 0602567062769
Deluxe Edition – CD
16.03.2018
Polydor 06025 6706279 (UMG) / EAN 0602567062790
Bonus
CD
16.03.2018
Beatrice Egli
Singles - Schweizer Hitparade
Titel
Eintritt
Peak
Wochen
Alben - Schweizer Hitparade
Titel
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Wochen
Musik-DVD - Schweizer Hitparade
Titel
Eintritt
Peak
Wochen
Vorneweg sei gesagt, dass das bekannte Qualitätsniveau gehalten wurde und man die Produktion im Ganzen als vergleichbar mit den Silberscheiben der Jahre seit 2013 ansehen kann. Dennoch fällt meine Bewertung heuer differenzierter, wenn nicht sogar kritischer aus: Waren die letzten Alben bisher alle recht homogen und in sich geschlossen, ohne stilistische Ausreißer jeder Art, so ist diese Produktion ein wenig merkwürdig: Es gibt die bekannten Fox-Uptempo-Schlager der soliden Machart, von denen manche wirklich gut sind, aber auch eine Handvoll sehr eigenartiger, kauziger Songs, die man so nicht von Beatrice Egli erwartet hätte, die auch nicht zu ihr passen und den Eindruck erwecken, dass man geradezu zwanghaft mit Vanessa Mai oder Helene Fischer konkurrieren möchte oder eben Beatrice Egli zur "coolen" Mitbewerberin aufbauen möchte. Das Cover in kurzen Jeans bedient zudem gängige Klischees - ich weiß nicht, ob das jetzt sein musste oder ob junge Fischer-Mitläufer jetzt wahllos auch diese Platte kaufen.
Diverse Stücke sind beinahe oberklassig und hätten vier Sterne gerechtfertigt, aber die erwähnten Irrläufer à la "Ich steh' zu dir", "Was geht ab" oder die Ode an den "besten Club der Stadt" verhageln die Bilanz auf dem Fuße - sehr schade. Auch die von Kristina Bach geschriebenen Songs fielen mir unangenehm auf und sind einfach nur platt. Schade, dass einige wirklich gute Songs dadurch so abgewertet, ja im Grunde sogar diskreditiert werden. Man hat es doch gar nicht nötig, Beatrice Egli als Konkurrentin zu Vanessa Mai oder Helene Fischer aufzubauen - als volkstümlicher, "rentnerkompatibler" Gegenpol war sie mir sympathischer. Wieso muss denn immer alles verjüngt werden, erst recht, wenn der Kontext und das Image es nicht gestatten? So verkommt das Ganze beinahe zur Farce.
Der alte Franzel hält wie bei den vorigen Werken der Schweizerin drei Sterne für angebracht; das Album wirkt im Ganzen konzeptlos und hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck - wie ein Opel Omega, Baujahr 2001: Er versucht, die Mercedes E-Klasse zu kopieren, bleibt aber eben nur die zweite Wahl. Man hätte sich vielleicht den den aktuellen Alben von Olaf Malolepski, Fernando Express oder Laura Wilde orientieren sollen.
Das letzte Album hat mir insofern eigentlich besser gefallen. Nicht, weil es musikalisch besser gewesen wäre - es war aber homogener und insgesamt überzeugender, weil aus einem Guss. Und ein Duett mit Roland B. fehlt hier wie dort - vielleicht im nächsten Jahr? Wär' doch was. Ich gebe die Hoffnung nicht auf!