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Leon Russell
Will O' The Wisp

Album
Jahr
1975
6
1 Bewertung
Tracks
LP
07.04.1975
Leon Russell
Künstlerportal
Alben - Schweizer Hitparade
Titel
Eintritt
Peak
Wochen
The Union (Elton John / Leon Russell)
Eintritt: 07.11.2010 | Peak: 27 | Wochen: 4
07.11.2010
27
4
Reviews
Durchschnittliche
Bewertung
6

1 BewertungLeon Russell - Will O' The Wisp
Eine der großen Persönlichkeiten der amerikanischen Rockszene ist der am 02.04.1942 in Lawton im amerikanischen Bundesstaat Oklahoma als Hank Wilson geborene Leon Russell. Als Studiomusiker u.a. für Jerry Lee Lewis, Glen Campbell, The Crystals, Frank Sinatra, Gary Lewis & The Playboys, The Ronnettes, Herb Alpert, Ike & Tina Turner, Righteous Brothers und The Byrds konnte sich der Pianist und Organist ab Ende der 50er Jahren einen guten Namen machen. Ab Ende der 60er Jahre folgten Zusammenarbeiten mit Delaney & Bonnie, Eric Clapton, Rolling Stones, George Harrison Bob Dylan, die ihn zum ersten Supersessionmusiker in den USA machten. Sein größter Coup war 1970 die „Mad Dog & Englishman“-Tournee für Joe Cocker. Joe Cocker war es dann, der Leon Russells „Delta Lady“ zum Hit machte. Parallel zu seinen vielen Studioaktivitäten startete Leon Mitte der 60er Jahre seine eigene Solokarriere, die trotz guter Alben und dem ein oder anderen Hit (u.a. „Tight Rope“, 1972) nie so richtig in Fahrt kam. Das mag vielleicht daran liegen, daß seine zum Teil hochklassige Musik nie dem Massengeschmack angepaßt war (er bot so unterschiedliche Musikstile wie C&W, Gospel, Soul, Rock und etwas Jazz) und das Leon vom Aussehen her nicht gerade ein Sympathieträger war.
Das am 07.04.1975 veröffentlichte Album „Will O‘ The Wisp“ gehört meines Erachtens zum besten, was der gute Leon Russell je veröffentlicht hat. Sämtliche 11 Stücke stammen aus seiner Feder, daß Album hat er zusammen mit Denny Cordell produziert und mit so namhaften Musikern wie Steve Cropper (Gitarre), J.J. Cale (Gitarre), Bobby Manuel (Gitarre), Donald Dunn (Baß), Carl Radle (Baß), Al Jackson (Schlagzeug), Al Jackson (Schlagzeug) und seine damalige Ehefrau Mary McCreary (Gesang) eingespielt. Leon selber singt und spielt Piano, Orgel, Synthesizer und Baß. Anhand der hochkarätigen Besetzung erwartet man etwas spektakuläres. Aber das Gegenteil ist der Fall. Im ersten Moment erscheint „Will O‘ The Wisp“ unscheinbar. Musikalisch bewegen sich Leon und seine Musiker zwischen Easy-Listening eingebettet mit etwas Blues, Soul, Gospel und dezentem Rock. Genau die Art von Musik, die Radiosender gerne nach Mitternacht über den Äther senden. Stücke wie „Little Hideaway“, das etwas schräge „Can’t Get Over Loving You“, „My Father’s Shoes“ oder „Down On Deep River“ muß man sich schon mehrmals anhören, um an ihnen Gefallen zu finden. Und genau hier liegt das große Plus von „Will O‘ The Wisp“, der Langzeiteffekt sorgt dafür, daß man sich das Album immer wieder gerne einmal auflegt. Und mit „Lady Blue“ und „Back To The Island“ enthält das Album sogar zwei Singlehits. „Lady Blue“ kam im Spätsommer 1975 immerhin bis auf Platz 14 der amerikanischen Hitparade und bescherte Leon Russell nach „Tight Rope“ (Platz 11 im Jahre 1972) den zweitgrößten Singlehit seiner Karriere. Das grandiose „Back To The Island“ war Anfang 1976 ein kleiner Hit und wurde eigentlich weit unter Wert in der amerikanischen Hitparade geschlagen. Bleibt noch festzustellen, daß sich „Will O‘ The Wisp“ in den USA recht ordentlich verkaufte und mit Gold ausgezeichnet wurde und das Leon Russell, so brillant er als Musiker und Komponist auch ist, ein äußerst mittelmäßiger Sänger ist. Trotz seiner nicht gerade guten stimmlichen Qualitäten ist „Will O‘ The Wisp“ ein richtig gutes und stimmiges Album, das eigentlich mehr Beachtung verdient hätte.