Ultravox – Brilliant
Album
Album-Hitparade
Einstieg
10.06.2012 (Rang 67)
Zuletzt
10.06.2012 (Rang 67)
Peak
67 (1 Woche)
Anzahl Wochen
1
17402 (34 Punkte)
Weltweit
CD
25.05.2012
Eden / Chrysalis 6239752 (EMI) / EAN 5099962397520
LP
19.10.2012
EMI 6242551 (EMI) / EAN 5099962425513
LP 1:
LP 2:
Extras:
Gatefold Sleeve
Clear Vinyl
Artwork
Gatefold Sleeve
Clear Vinyl
Artwork
Ultravox
Singles - Schweizer Hitparade
Titel
Eintritt
Peak
Wochen
Alben - Schweizer Hitparade
Doch der Reihe nach: Zwölf Titel, alles Einzelwörter, das Cover wie gewohnt mehr als gewöhnungsbedürftig, aber das sagt ja alles noch nichts aus. Hören wir also einfach mal rein:
Der Opener «Life» beginnt genau dort wo U-VOX Ende 1986 aufgehört hat: es erinnert durch die unverbrauchte positive Ausstrahlung schlicht wesentlich mehr an «The Same Old Story» als an frühere düsterere Werke. Das wird für hartgesottene Ultravox-Fans der zweiten Stunde (ab 1980/81) nicht gerade eine gute Mitteilung sein. Für die Hardcore-Fans der früheren John Foxx Ära ist dieses Album eh nur eine Randbemerkung wert.
«Flow» erinnert dann von der Gitarrenarbeit her fast schon etwas an ältere Werke von Simple Minds.
«Brilliant» der Titelsong ist genau das, was man an einem typischen Ohrwurm der 80er liebte: etwas düster, sehr melodiös und eine wunderschöne Hook, bei der jedoch die damalige Stimmgewalt im höheren Gesangsbereich von Midge Ure nur ganz im Ansatz zu erkennen ist. Trotzdem ein wirkliches erstes Highlight des Albums.
«Change» ist dann erstmals etwas ruhiger mit schönem weichem Synthmelodiebogen. Ein Stück zum Träumen.
Wesentlich elektronischer geht's dann bei «Rise» weiter. Midge kommt hier erstmals etwas aus sich heraus - das Resultat ist zwiespältig - für mich etwas zu maschinell.
«Remembering» ist erneut ein sanftes Stück - etwas langweilig vielleicht und man hofft, dass endlich wieder etwas Schwung reinkommt...
«Hello» bringt zumindest wieder das geliebte Ultravox-Piano in den Vordergrund - der Song lebt davon, leider nur davon.
«One» beginn sehr vielversprechend mit ganz sanften Tönen. Lautstärkemässig der Tiefpunkt des Albums, qualitativ jedoch sehr schön gemacht - man fühlt sich wie auf Samt gebettet.
«Fall» steht dann doch etwas quer in der Landschaft. Kühle Klangteppiche und unterkühlte Vocals.
Mit «Lie» kommt endlich wieder Schwung in die Sache. Tolle Synths gepaart mit geschrammten Gitarrenriffs und den geliebten hohen Vocals von Midge Ure. Der Titel hat enorm viel Power unter der Haube und gefällt mir ganz gut.
Der zweitletzte Titel des Albums erinnert dann erstmals wieder an die etwas früheren Werke von Ure's Truppe - speziell die Songs auf dem 82/83 Album «Quartet» - spontan kommt mir hier «Serenade» in den Sinn. Obwohl «Satellite» doch wesentlich opulenter instrumentiert ist, aber auch hier fehlt das bekannte Geigenspiel nicht. Wunderbarer Song!
Den Abschluss macht dann «Contact» - erneut ein etwas unterkühlter und (zu) ruhiger Song.
Doch was bleibt nun gesamthaft hängen an «Brilliant»? Stilistisch gehört es bestimmt in die 80er Jahre, es kommen auch kaum aktuelle Synthesizerklänge zum Einsatz. Genau das macht jedoch den Reiz dieses Albums aus: Das Album hätte auch gut als Nachfolger des (leider gefloppten und meiner Meinung nach völlig unterschätzten!) U-Vox Werkes etwa im Jahr 1988 herausgebracht werden können.
Eingentlich ist es jedoch vollkommen egal, wo man das Album zeitlich einordnet. Es enthält einfach alle Ingredienzen, die man von Ultravox erwarten darf. Nicht mehr und nicht weniger. Wer auf mehr New Wave Elemente der früheren 80er hoffte, wird hier leider nicht bedient.
So knüpft es eher nahtlos an die etwas anspruchsvolleren und schwermütigeren Songs von U-Vox an und ist somit ganz klar ein Album zur Rückbesinnung auf stärkere musikalische Zeiten.