Interview mit Mando Diao
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Mando Diao haben 2009 nicht nur mit ihrem neuen Album die Spitze der Charts in der Schweiz, Deutschland und Österreich erreicht, auch die Single "Dance With Somebody" war in den Top 3 der Charts. Wir haben Björn und Samuel vor ihrem Konzert im Xtra zum Interview getroffen.
hitparade.ch: Euer neustes Album "Give Me Fire" ist im Februar erschienen. Ihr sagtet einmal, dass euch Filme und das Fernsehen bei der Entstehung beeinflusst haben. Wie müssen wir uns das vorstellen?
Björn: Ja, das inspirierte uns wahrscheinlich mehr als je zuvor. Während der Tour haben wir viel Zeit Filme zu schauen. Wir hören sogar weniger Musik, als dass wir Filme schauen! Darum haben die Eindrucke daraus sicherlich einen grossen Einfluss auf unsere Lieder.
Samuel: Es ist meiner Meinung nach einfacher, sich von Filmen oder Situationen aus dem Alltag inspirieren zu lassen. Beim Musik hören besteht die Gefahr, sich darin zu verlieren oder auf der Suche nach Ideen zu verrennen.
Björn: Wir analysieren die Musik immer viel zu genau, wenn wir sie hören. Schliesslich wissen wir ja, wie alles zusammengesetzt ist. Unser Bassist zum Beispiel kann sogar sagen, welches Mikrophon bei den Gesangsaufnahmen gebraucht wird. Für uns ist es einfach belebender, wenn wir Filme gucken.
Samuel: Einige Amerikanische Filme aus den 70er Jahren sind zum Teil recht übel, meistens haben sie dafür einen guten Soundtrack!
Björn: David Lynch und Tarantino sind für uns die grösste Inspiration.
Samuel: Jedenfalls bei "Give Me Fire", ja. Die Musik in Tarantions Filmen ist immer sehr gut. Fast, als wären die Lieder extra für ihn und seine Filme geschrieben worden.
hitparade.ch: Euer letztes Album "Never Seen The Light Of Day" war musikalisch anders und ein wenig ungewohnt. "Give Me Fire" ist jedoch wieder eher wie die ersten CDs. Wolltet ihr damit wieder zurück zu den Anfängen?
Björn: Nein. Es ist schwer, sich selbst zu analysieren. Wir spüren einfach, was für ein Album wir machen wollen.
Samuel: Was wir wussten von Anfang an, dass wir mehr beteiligt sein wollten am Entstehungsprozess. Beim letzten Album ging alles sehr schnell. Die Songs waren da und wir wollten so schnell wie möglich das Album fertig stellen. Bei "Give Me Fire" fanden wir es wichtig, etwas Neues hineinzubringen. Darum arbeiteten wir mit dem Salazar Brothers zusammen. Sie haben eine Hip-Hop-Vergangenheit und sehen die Musik darum ganz anders als wir. Sie konnten uns jeweils sofort sagen was wir spielen sollten, ohne dass wir lange nach den passenden Klängen suchen mussten. Für sie war es jedoch auch eine neue Erfahrung, da sie bisher immer mit Samples gearbeitet hatten und nicht mit einer richtigen Band. Für beide Parteien ging ein Wunsch in Erfüllung.
Björn: Ich liebe die kleinen Details an unserem neuen Album. Zum Beispiel bei "High Heels" nahmen wir dank den Ideen der Gebrüder neue Einflüsse und Instrumente hinein. Wir haben dabei enorm viel gelernt!
hitparade.ch: In der Schweiz und in Deutschland erreichte die CD Platz 1 der jeweiligen Charts. Zuhause in eurer Heimat Schweden nur Platz 2. Könnt ihr euch das erklären?
Björn: Das ist typisch Schweden! Immer ein Schritt hinterher (lacht).
Samuel: Es ist schwer Bruce Springsteen in Schweden zu toppen. Er ist ein Gott! Mehrere Musiker haben eine spezielle Beziehung zu Schweden und die Schweden lieben sie dafür sehr. Bruce Springsteen hat eine spezielle Verbindung zu Schweden seit den 70er Jahren. Jedes Jahr tritt er im Sommer dort auf, das hat bereits Tradition.
hitparade.ch: Wir haben eine ähnliche Situation mit Tina Turner.
Björn: Ich würde Tina Turner bevorzugen!
Samuel: Wir verstanden Bruce Springsteen nie wirklich. Vielleicht in ein paar Jahren. Einige Songs von ihm sind grossartig, aber er hat einfach ein anderes Zielpublikum.
hitparade.ch: War es immer ein Ziel von Mando Diao so erfolgreich in den Charts zu sein?
Björn: Natürlich freuen wir uns sehr, wenn wir grosse Chartserfolge feiern können und möchten auch weiterhin erfolgreich bleiben. Hohe Hitparaden-Platzierungen sind aber nicht das Wichtigste für uns. Wir wollen einfach Musik machen und um die Welt reisen.
Samuel: Anfangs waren wir zum Teil schon ein wenig frustriert, wenn nicht der gewünschte Erfolg eintraf. Besonders in gewissen Ländern wie zum Beispiel den USA oder England mussten wir recht kämpfen.
Björn: Das hatte vor allem damit zu tun, dass gewisse Plattenfirmen ihre Aufgaben nicht erfüllten.
hitparade.ch: Denkt ihr, der grosse Erfolg hat auch etwas damit zu tun, dass ihr so viel Zeit für die Plattenaufnahmen investiert habt?
Samuel: Als wir mit den Aufnahmen begannen, hatten wir noch gar keinen Plattenvertrag. Das ist ein Grund, warum der Entstehungsprozess so lange dauerte. Wir konnten zum ersten Mal so viel Zeit in unserem eigenen Studio verbringen, wie wir wollten. Egal wie viele Tage wir dort übten und zusammen waren, es kostete uns nicht viel Geld. Es war fast wie damals, bei unserer ersten CD. Wir standen nicht gross unter Druck. Seit "Give Me Fire" fühlen wir uns übrigens viel befreiter, weil wir bei den Aufnahmen so viel ausprobiert haben.
Björn: Das beste an "Give Me Fire" ist, dass das Album genau so ist, wie wir es machen wollten. Nun stellte sich heraus, dass die CD auch kommerziell erfolgreich ist, was uns natürlich in unserer Arbeit bestätigt!
hitparade.ch: In der Schweiz gibt es im Sommer viele Festivals. Ihr standet schon mehrmals an den unterschiedlichsten Open-Airs auf der Bühne. Dieses Jahr kann man euch in St. Gallen sehen und hören. Warum kommt ihr jedes Jahr wieder in die Schweiz? Mögt ihr solche Festival-Auftritte besonders gerne?
Samuel: Wir lieben Festivals! Unsere ganze Karriere basiert auf Live-Konzerten, weil wir dort unsere Musik am besten verbreiten können. Besonders an Open-Airs erreichen wir auch Leute, die unsere Musik vielleicht sonst nicht hören würden und uns darum auch noch nie live gesehen haben. Die Schweiz hat wirklich tolle Veranstaltungen, nur schon das Catering ist super hier und den meisten anderen Ländern weit überlegen! (beide lachen)
hitparade.ch: Björn, du warst Ende 2007 auf Solo-Tour. Warum hast du dich dafür entschieden?
Björn: Zuerst wussten wir nicht, ob Mando Diao als Band überhaupt eine Tour machen würde. Wie sich dann zeigte, spielten wir trotzdem sehr viele Konzerte. Für "Never Seen The Light Of Day" wollten wir einfach etwas spezielles machen. Was uns mit meiner Solo-Tour, bei der ich als Teil von Mando Diao unterwegs war, gut gelungen ist!
Samuel: Die Idee stammte ursprünglich sogar von Gustaf. Eines Abends schlug er Björn vor, er solle los ziehen um in kleinen Bars Überraschungs-Gigs geben.
Björn: Unsere Manager waren sofort einverstanden, weil darin eine Möglichkeit sahen um Geld zu verdienen. Sie buchten auch grössere Veranstaltungsorte für mich und schickten mich auf Solo-Tour. Es machte mir sehr viel Spass, das auszuprobieren!
Samuel: Aber es war einsam!
Björn: Ja, ich bevorzuge die Band. Ich verstehe jetzt sehr gut, warum sich Einzelinterpreten oft alleine fühlen und sich nicht gewöhnt sind, zu teilen.
hitparade.ch: Viele eurer Lieder wurden für Games verwendet. Denkt ihr, das ist ein Grund für euer Erfolg?
Björn: Ja, ich denke schon! Besonders die Sport-Games. So viele Leute spielen FIFA!
Samuel: Ich habe schon viele Kommentare von Leuten auf Youtube oder bei MySpace gesehen, die sagten, dass sie Mando Diao von Games kennen.
Björn: In Mexiko zum Beispiel ist das FIFA Spiel sehr beliebt. Dadurch haben wir viele Fans gewonnen!
hitparade.ch: Wart ihr dort schon auf Tour?
Björn: Nein, bisher nicht. Aber wir planen es!
Samuel: Amerika und England stehen als nächstes auf dem Programm, aber wir werden sehen, wie es weiter geht. Wir leben in einer Generation, in der Video-Spiele sehr beliebt sind. Auch wir gamen oft, gerade wenn wir unterwegs sind. Einen Song für ein solches Spiel beizusteuern ist eine grosse Ehre für uns!
Björn: Genau. Wir haben gerade die Western Conference mit den L.A. Kings gewonnen! (lacht)
hitparade.ch: Euer neustes Album "Give Me Fire" ist im Februar erschienen. Ihr sagtet einmal, dass euch Filme und das Fernsehen bei der Entstehung beeinflusst haben. Wie müssen wir uns das vorstellen?
Björn: Ja, das inspirierte uns wahrscheinlich mehr als je zuvor. Während der Tour haben wir viel Zeit Filme zu schauen. Wir hören sogar weniger Musik, als dass wir Filme schauen! Darum haben die Eindrucke daraus sicherlich einen grossen Einfluss auf unsere Lieder.
Samuel: Es ist meiner Meinung nach einfacher, sich von Filmen oder Situationen aus dem Alltag inspirieren zu lassen. Beim Musik hören besteht die Gefahr, sich darin zu verlieren oder auf der Suche nach Ideen zu verrennen.
Björn: Wir analysieren die Musik immer viel zu genau, wenn wir sie hören. Schliesslich wissen wir ja, wie alles zusammengesetzt ist. Unser Bassist zum Beispiel kann sogar sagen, welches Mikrophon bei den Gesangsaufnahmen gebraucht wird. Für uns ist es einfach belebender, wenn wir Filme gucken.
Samuel: Einige Amerikanische Filme aus den 70er Jahren sind zum Teil recht übel, meistens haben sie dafür einen guten Soundtrack!
Björn: David Lynch und Tarantino sind für uns die grösste Inspiration.
Samuel: Jedenfalls bei "Give Me Fire", ja. Die Musik in Tarantions Filmen ist immer sehr gut. Fast, als wären die Lieder extra für ihn und seine Filme geschrieben worden.
hitparade.ch: Euer letztes Album "Never Seen The Light Of Day" war musikalisch anders und ein wenig ungewohnt. "Give Me Fire" ist jedoch wieder eher wie die ersten CDs. Wolltet ihr damit wieder zurück zu den Anfängen?
Björn: Nein. Es ist schwer, sich selbst zu analysieren. Wir spüren einfach, was für ein Album wir machen wollen.
Samuel: Was wir wussten von Anfang an, dass wir mehr beteiligt sein wollten am Entstehungsprozess. Beim letzten Album ging alles sehr schnell. Die Songs waren da und wir wollten so schnell wie möglich das Album fertig stellen. Bei "Give Me Fire" fanden wir es wichtig, etwas Neues hineinzubringen. Darum arbeiteten wir mit dem Salazar Brothers zusammen. Sie haben eine Hip-Hop-Vergangenheit und sehen die Musik darum ganz anders als wir. Sie konnten uns jeweils sofort sagen was wir spielen sollten, ohne dass wir lange nach den passenden Klängen suchen mussten. Für sie war es jedoch auch eine neue Erfahrung, da sie bisher immer mit Samples gearbeitet hatten und nicht mit einer richtigen Band. Für beide Parteien ging ein Wunsch in Erfüllung.
Björn: Ich liebe die kleinen Details an unserem neuen Album. Zum Beispiel bei "High Heels" nahmen wir dank den Ideen der Gebrüder neue Einflüsse und Instrumente hinein. Wir haben dabei enorm viel gelernt!
hitparade.ch: In der Schweiz und in Deutschland erreichte die CD Platz 1 der jeweiligen Charts. Zuhause in eurer Heimat Schweden nur Platz 2. Könnt ihr euch das erklären?
Björn: Das ist typisch Schweden! Immer ein Schritt hinterher (lacht).
Samuel: Es ist schwer Bruce Springsteen in Schweden zu toppen. Er ist ein Gott! Mehrere Musiker haben eine spezielle Beziehung zu Schweden und die Schweden lieben sie dafür sehr. Bruce Springsteen hat eine spezielle Verbindung zu Schweden seit den 70er Jahren. Jedes Jahr tritt er im Sommer dort auf, das hat bereits Tradition.
hitparade.ch: Wir haben eine ähnliche Situation mit Tina Turner.
Björn: Ich würde Tina Turner bevorzugen!
Samuel: Wir verstanden Bruce Springsteen nie wirklich. Vielleicht in ein paar Jahren. Einige Songs von ihm sind grossartig, aber er hat einfach ein anderes Zielpublikum.
hitparade.ch: War es immer ein Ziel von Mando Diao so erfolgreich in den Charts zu sein?
Björn: Natürlich freuen wir uns sehr, wenn wir grosse Chartserfolge feiern können und möchten auch weiterhin erfolgreich bleiben. Hohe Hitparaden-Platzierungen sind aber nicht das Wichtigste für uns. Wir wollen einfach Musik machen und um die Welt reisen.
Samuel: Anfangs waren wir zum Teil schon ein wenig frustriert, wenn nicht der gewünschte Erfolg eintraf. Besonders in gewissen Ländern wie zum Beispiel den USA oder England mussten wir recht kämpfen.
Björn: Das hatte vor allem damit zu tun, dass gewisse Plattenfirmen ihre Aufgaben nicht erfüllten.
hitparade.ch: Denkt ihr, der grosse Erfolg hat auch etwas damit zu tun, dass ihr so viel Zeit für die Plattenaufnahmen investiert habt?
Samuel: Als wir mit den Aufnahmen begannen, hatten wir noch gar keinen Plattenvertrag. Das ist ein Grund, warum der Entstehungsprozess so lange dauerte. Wir konnten zum ersten Mal so viel Zeit in unserem eigenen Studio verbringen, wie wir wollten. Egal wie viele Tage wir dort übten und zusammen waren, es kostete uns nicht viel Geld. Es war fast wie damals, bei unserer ersten CD. Wir standen nicht gross unter Druck. Seit "Give Me Fire" fühlen wir uns übrigens viel befreiter, weil wir bei den Aufnahmen so viel ausprobiert haben.
Björn: Das beste an "Give Me Fire" ist, dass das Album genau so ist, wie wir es machen wollten. Nun stellte sich heraus, dass die CD auch kommerziell erfolgreich ist, was uns natürlich in unserer Arbeit bestätigt!
hitparade.ch: In der Schweiz gibt es im Sommer viele Festivals. Ihr standet schon mehrmals an den unterschiedlichsten Open-Airs auf der Bühne. Dieses Jahr kann man euch in St. Gallen sehen und hören. Warum kommt ihr jedes Jahr wieder in die Schweiz? Mögt ihr solche Festival-Auftritte besonders gerne?
Samuel: Wir lieben Festivals! Unsere ganze Karriere basiert auf Live-Konzerten, weil wir dort unsere Musik am besten verbreiten können. Besonders an Open-Airs erreichen wir auch Leute, die unsere Musik vielleicht sonst nicht hören würden und uns darum auch noch nie live gesehen haben. Die Schweiz hat wirklich tolle Veranstaltungen, nur schon das Catering ist super hier und den meisten anderen Ländern weit überlegen! (beide lachen)
hitparade.ch: Björn, du warst Ende 2007 auf Solo-Tour. Warum hast du dich dafür entschieden?
Björn: Zuerst wussten wir nicht, ob Mando Diao als Band überhaupt eine Tour machen würde. Wie sich dann zeigte, spielten wir trotzdem sehr viele Konzerte. Für "Never Seen The Light Of Day" wollten wir einfach etwas spezielles machen. Was uns mit meiner Solo-Tour, bei der ich als Teil von Mando Diao unterwegs war, gut gelungen ist!
Samuel: Die Idee stammte ursprünglich sogar von Gustaf. Eines Abends schlug er Björn vor, er solle los ziehen um in kleinen Bars Überraschungs-Gigs geben.
Björn: Unsere Manager waren sofort einverstanden, weil darin eine Möglichkeit sahen um Geld zu verdienen. Sie buchten auch grössere Veranstaltungsorte für mich und schickten mich auf Solo-Tour. Es machte mir sehr viel Spass, das auszuprobieren!
Samuel: Aber es war einsam!
Björn: Ja, ich bevorzuge die Band. Ich verstehe jetzt sehr gut, warum sich Einzelinterpreten oft alleine fühlen und sich nicht gewöhnt sind, zu teilen.
hitparade.ch: Viele eurer Lieder wurden für Games verwendet. Denkt ihr, das ist ein Grund für euer Erfolg?
Björn: Ja, ich denke schon! Besonders die Sport-Games. So viele Leute spielen FIFA!
Samuel: Ich habe schon viele Kommentare von Leuten auf Youtube oder bei MySpace gesehen, die sagten, dass sie Mando Diao von Games kennen.
Björn: In Mexiko zum Beispiel ist das FIFA Spiel sehr beliebt. Dadurch haben wir viele Fans gewonnen!
hitparade.ch: Wart ihr dort schon auf Tour?
Björn: Nein, bisher nicht. Aber wir planen es!
Samuel: Amerika und England stehen als nächstes auf dem Programm, aber wir werden sehen, wie es weiter geht. Wir leben in einer Generation, in der Video-Spiele sehr beliebt sind. Auch wir gamen oft, gerade wenn wir unterwegs sind. Einen Song für ein solches Spiel beizusteuern ist eine grosse Ehre für uns!
Björn: Genau. Wir haben gerade die Western Conference mit den L.A. Kings gewonnen! (lacht)