Interview mit Sunrise Avenue
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Sunrise Avenue, bekannt für ihre Hitsingle "Fairytale Gone Bad", sind zurück mit einem neuen Album. Wir haben Samu Haber für ein Interview getroffen.
hitparade.ch: Euer zweites Album "Popgasm" erscheint demnächst in Europa. Was erwartet die Fans dabei?
Samu: Alle Lieder sind von uns und selbst der Produzent ist derselbe, also kein grosser Schritt weg vom Debut. Aber es ist beachtlich, dass zwischen der ersten und der zweiten CD 350 Konzerte sind!
Für die neue CD wollte ich zwei Dinge verbessern. Einerseits die Lyrics, die beim ersten Album schon ein bisschen sehr nach Schuljunge klangen. Immerhin habe ich die Songs vor 15 Jahren geschrieben! Und das andere war, dass ich ein bisschen mehr Humor in die Musik einfliessen lassen wollte, um nicht todernst zu sein.
hitparade.ch: Es scheint, dass du ein lustiger Typ bist. Bist du das gerne und woher denkst du, kommt diese Eigenschaft?
Samu: Ich denke nicht viel darüber nach, besonders lustig zu sein. Wir versuchen nur uns und die Fans zu unterhalten und jeden mitzureissen. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Art und mit dem, was ich tue. Am Anfang war es nicht einfach, wir mussten kämpfen, bis wir endlich einen Plattenvertrag hatten. Eine lustige Seite zu haben ist aber definitiv cool!
hitparade.ch: Um eure Musik einem breiteren Publikum zugänglich zu machen, habt ihr eure Demos an über 100 Labels geschickt. Habt ihr mehr als ein Angebot erhalten, bevor mit EMI der Plattenvertrag zustande gekommen ist?
Samu: Genau genommen, verschickten wir über 1000 Demos! Aber ich persönlich bin bei 102 Plattenfirmen persönlich vorbeigegangen, zu vielen sogar mehrmals. Anfangs gab es keine Rückmeldungen. Man sagte: "Verbessert dies und das, trägt schwarze Jeans, nehmt ein grösseres Schlagzeug…" Schlussendlich haben wir bei Bonnier in Skandinavien unterschrieben. Es ist jetzt unsere eigene Firma. Wir versuchen nun auch, ein bisschen Businessmen zu sein. Ich ging zum hundertzweiten Mal zu Universal Finnland und sie sagten mir, dass sie den Vertrag, den ich vorbereitet hatte, nicht unterschreiben würden. "Fein", sagte ich, und lief raus. Jetzt haben wir wirklich tolle Leute, viele nette Seelen getroffen. Gut, dass ich den Mut hatte, bei Universal einfach rauszulaufen.
hitparade.ch: Eure Musik ist in vielen Ländern in und um Europa beliebt. Wie erklärt ihr euch den Erfolg in Griechenland?
Samu: Ich habe keine Erklärung dafür, das ist total verrückt! Wir haben von unserem Gold-Status gehört. Hier in der Schweiz spielten wir an einem Festival und erreichten ebenfalls Gold. Es ist toll in Österreich, der Schweiz und in Deutschland, sowie Finnland so viele CD zu verkaufen. Das war immer ein Traum von uns! Es ist verständlich, dass wir in den deutschsprachigen Gebieten Erfolg haben, aber wie wir das in Griechenland schafften, kann ich mir echt nicht vorstellen. Nach unserem Konzert dort fühlte ich mich zum ersten Mal wie ein Superstar. Die haben dort sehr exotisch aussehende, hübsche Mädchen, die mit ihren vielleicht 17 Jahren uns nachstellen und total verrückt sind!
hitparade.ch: Ihr wart an verschieden europäischen Festivals zu Gast. Hattet ihr dabei die Möglichkeit, jemanden zu treffen, dem ihr schon immer einmal begegnen wolltet?
Samu: An solchen Festivals spielt man ja normalerweise nicht mit anderen Bands. Aber ich erinnere mich zum Beispiel an den coolen Backstage-Bereich beim "Rock am Ring". Am selben Tag wie wir spielten Velvet Revolver mit Slash, Korn und 30 Seconds To Mars. Da trifft man schon einige Superstars. Viele machen aber kein grosses Ding daraus, sondern wollen einfach relaxen und ihren Job tun.
In Wien supporteten wir ausserdem Bon Jovi, das war das grösste für mich! Vor allem seine früheren Lieder finde ich wirklich cool.
hitparade.ch: Wikipedia bezeichnet euch als ein mögliches "One-Hit-Wonder" Sunrise Avenue. Was sagt ihr dazu?
Samu: Es wäre schlecht ein One-Hit-Wonder zu bleiben. Momentan sind wir es natürlich noch, wir haben ja auch erst ein Album veröffentlicht. Wir machen weiter Musik und hoffen natürlich, weiterhin erfolgreich zu sein!
hitparade.ch: Denkt ihr "Popgasm" wird dieses euch helfen, über diesen Ruf hinweg zu kommen?
Samu: Ich denke, wir haben eine gute Chance. In erster Linie jedoch liegt es in der Hand der Fans. Wir gaben jedenfalls unser bestes! Wenn unsere CD kein Verkaufsschlager wird, werden wir eben wieder vor kleineren Gruppen spielen, das sind wir uns sowieso gewöhnt. Ausserdem haben wir unser eigenes Studio, darum kann uns niemand von der Musik abhalten.
hitparade.ch: Um was geht es in der Geschichte, die ihr mit "The Whole Story", der ersten Album-Single, erzählt?
Es geht darum, wie hart es war unser zweites Album aufzunehmen. Es war das erste Mal, dass wir Teil einer grossen Maschine waren. Das erste Mal hatten wir keinen Plattenvertrag und wir konnten nur Thunfisch essen. Falls wir welchen hatten. Dieses Mal hatten wir Thunfisch und vieles mehr, doch wir hatten da noch ein riesiges Ding am laufen mit einer monströsen Plattenfirma. Ich denke aber, die Leute wollen keine von Profis perfekt produzierte Musik hören. Sie wollen uns hören.
hitparade.ch: Zurück zu den Anfängen von Sunrise Avenue. Ihr wart für vier Jahre in Spanien, warum das?
Ich war 20 Jahre alt und wollte unbedingt Musik machen. Wir spielten in kleinen Pubs und an Hochzeiten, was uns Spass machte. Insgeheim hoffte ich aber immer, dass mehr daraus werden konnte. Ich zog nach Spanien, weil ich hoffte, dort so etwas wie ein Strassenmusikant zu werden. Das aber funktionierte nicht. Ich spielte mit einheimischen Musikern und die anderen Bandmitglieder besuchten mich mehrmals.
Meiner Meinung nach war es eine gute Sache, für eine Weile wegzugehen. Als ich nach Finnland zurückkehrte, merkte ich jedoch, dass ich einfach nur dort leben wollte.
hitparade.ch: Stimmt es, dass Mikko Virtala sein Haus verkaufte, um das Album zu finanzieren?
Ja. Damals, zwischen Besuch Nummer 70 und 75 bei den Plattenfirmen. Wir spielten ein Konzert in Helsinki. Dieser Zwanzigjährige, der nun der Produzent ist - eigentlich ist die Alterslimite bei 23 Jahren, er hätte eigentlich gar nicht da sein dürfen - sah die Show und sagte, leicht betrunken: Die Songs sind schlecht, aber ich mag die Melodien, und eure Einstellung gefällt mir!" Ich bin zehn Jahre älter als er und er kommt auf mich zu - der hat Mut! Er kommt aus einer verrückten musikalischen Familie. Sein Vater ist in Finnland sehr bekannt. Ich fragte den Typen, was er dazu meine, eine Firma mit mir zu gründen. Er musste zuerst darüber schlafen und meinte dann: "Ich weiss nicht, ob das klappt, aber es klingt lustig." Er zahlte dann sogar mehr als abgemacht.
"Choos To Be Me" wurde als Titelmelodie von Big Brother Germany ausgewählt. Denkt ihr, dass in Assoziation mit der TV-Show, dies einen negativen Einfluss auf eure Popularität haben könnnte?
Nein, nein. Es ist ja nur ein Lied. Ich denke das geht zu weit. Solche Dinge sind ja gratis Werbung für uns, und es ist nicht wichtig, in welchem Zusammenhang das Lied läuft. Hauptsache es wird gespielt!
hitparade.ch: Euer zweites Album "Popgasm" erscheint demnächst in Europa. Was erwartet die Fans dabei?
Samu: Alle Lieder sind von uns und selbst der Produzent ist derselbe, also kein grosser Schritt weg vom Debut. Aber es ist beachtlich, dass zwischen der ersten und der zweiten CD 350 Konzerte sind!
Für die neue CD wollte ich zwei Dinge verbessern. Einerseits die Lyrics, die beim ersten Album schon ein bisschen sehr nach Schuljunge klangen. Immerhin habe ich die Songs vor 15 Jahren geschrieben! Und das andere war, dass ich ein bisschen mehr Humor in die Musik einfliessen lassen wollte, um nicht todernst zu sein.
hitparade.ch: Es scheint, dass du ein lustiger Typ bist. Bist du das gerne und woher denkst du, kommt diese Eigenschaft?
Samu: Ich denke nicht viel darüber nach, besonders lustig zu sein. Wir versuchen nur uns und die Fans zu unterhalten und jeden mitzureissen. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Art und mit dem, was ich tue. Am Anfang war es nicht einfach, wir mussten kämpfen, bis wir endlich einen Plattenvertrag hatten. Eine lustige Seite zu haben ist aber definitiv cool!
hitparade.ch: Um eure Musik einem breiteren Publikum zugänglich zu machen, habt ihr eure Demos an über 100 Labels geschickt. Habt ihr mehr als ein Angebot erhalten, bevor mit EMI der Plattenvertrag zustande gekommen ist?
Samu: Genau genommen, verschickten wir über 1000 Demos! Aber ich persönlich bin bei 102 Plattenfirmen persönlich vorbeigegangen, zu vielen sogar mehrmals. Anfangs gab es keine Rückmeldungen. Man sagte: "Verbessert dies und das, trägt schwarze Jeans, nehmt ein grösseres Schlagzeug…" Schlussendlich haben wir bei Bonnier in Skandinavien unterschrieben. Es ist jetzt unsere eigene Firma. Wir versuchen nun auch, ein bisschen Businessmen zu sein. Ich ging zum hundertzweiten Mal zu Universal Finnland und sie sagten mir, dass sie den Vertrag, den ich vorbereitet hatte, nicht unterschreiben würden. "Fein", sagte ich, und lief raus. Jetzt haben wir wirklich tolle Leute, viele nette Seelen getroffen. Gut, dass ich den Mut hatte, bei Universal einfach rauszulaufen.
hitparade.ch: Eure Musik ist in vielen Ländern in und um Europa beliebt. Wie erklärt ihr euch den Erfolg in Griechenland?
Samu: Ich habe keine Erklärung dafür, das ist total verrückt! Wir haben von unserem Gold-Status gehört. Hier in der Schweiz spielten wir an einem Festival und erreichten ebenfalls Gold. Es ist toll in Österreich, der Schweiz und in Deutschland, sowie Finnland so viele CD zu verkaufen. Das war immer ein Traum von uns! Es ist verständlich, dass wir in den deutschsprachigen Gebieten Erfolg haben, aber wie wir das in Griechenland schafften, kann ich mir echt nicht vorstellen. Nach unserem Konzert dort fühlte ich mich zum ersten Mal wie ein Superstar. Die haben dort sehr exotisch aussehende, hübsche Mädchen, die mit ihren vielleicht 17 Jahren uns nachstellen und total verrückt sind!
hitparade.ch: Ihr wart an verschieden europäischen Festivals zu Gast. Hattet ihr dabei die Möglichkeit, jemanden zu treffen, dem ihr schon immer einmal begegnen wolltet?
Samu: An solchen Festivals spielt man ja normalerweise nicht mit anderen Bands. Aber ich erinnere mich zum Beispiel an den coolen Backstage-Bereich beim "Rock am Ring". Am selben Tag wie wir spielten Velvet Revolver mit Slash, Korn und 30 Seconds To Mars. Da trifft man schon einige Superstars. Viele machen aber kein grosses Ding daraus, sondern wollen einfach relaxen und ihren Job tun.
In Wien supporteten wir ausserdem Bon Jovi, das war das grösste für mich! Vor allem seine früheren Lieder finde ich wirklich cool.
hitparade.ch: Wikipedia bezeichnet euch als ein mögliches "One-Hit-Wonder" Sunrise Avenue. Was sagt ihr dazu?
Samu: Es wäre schlecht ein One-Hit-Wonder zu bleiben. Momentan sind wir es natürlich noch, wir haben ja auch erst ein Album veröffentlicht. Wir machen weiter Musik und hoffen natürlich, weiterhin erfolgreich zu sein!
hitparade.ch: Denkt ihr "Popgasm" wird dieses euch helfen, über diesen Ruf hinweg zu kommen?
Samu: Ich denke, wir haben eine gute Chance. In erster Linie jedoch liegt es in der Hand der Fans. Wir gaben jedenfalls unser bestes! Wenn unsere CD kein Verkaufsschlager wird, werden wir eben wieder vor kleineren Gruppen spielen, das sind wir uns sowieso gewöhnt. Ausserdem haben wir unser eigenes Studio, darum kann uns niemand von der Musik abhalten.
hitparade.ch: Um was geht es in der Geschichte, die ihr mit "The Whole Story", der ersten Album-Single, erzählt?
Es geht darum, wie hart es war unser zweites Album aufzunehmen. Es war das erste Mal, dass wir Teil einer grossen Maschine waren. Das erste Mal hatten wir keinen Plattenvertrag und wir konnten nur Thunfisch essen. Falls wir welchen hatten. Dieses Mal hatten wir Thunfisch und vieles mehr, doch wir hatten da noch ein riesiges Ding am laufen mit einer monströsen Plattenfirma. Ich denke aber, die Leute wollen keine von Profis perfekt produzierte Musik hören. Sie wollen uns hören.
hitparade.ch: Zurück zu den Anfängen von Sunrise Avenue. Ihr wart für vier Jahre in Spanien, warum das?
Ich war 20 Jahre alt und wollte unbedingt Musik machen. Wir spielten in kleinen Pubs und an Hochzeiten, was uns Spass machte. Insgeheim hoffte ich aber immer, dass mehr daraus werden konnte. Ich zog nach Spanien, weil ich hoffte, dort so etwas wie ein Strassenmusikant zu werden. Das aber funktionierte nicht. Ich spielte mit einheimischen Musikern und die anderen Bandmitglieder besuchten mich mehrmals.
Meiner Meinung nach war es eine gute Sache, für eine Weile wegzugehen. Als ich nach Finnland zurückkehrte, merkte ich jedoch, dass ich einfach nur dort leben wollte.
hitparade.ch: Stimmt es, dass Mikko Virtala sein Haus verkaufte, um das Album zu finanzieren?
Ja. Damals, zwischen Besuch Nummer 70 und 75 bei den Plattenfirmen. Wir spielten ein Konzert in Helsinki. Dieser Zwanzigjährige, der nun der Produzent ist - eigentlich ist die Alterslimite bei 23 Jahren, er hätte eigentlich gar nicht da sein dürfen - sah die Show und sagte, leicht betrunken: Die Songs sind schlecht, aber ich mag die Melodien, und eure Einstellung gefällt mir!" Ich bin zehn Jahre älter als er und er kommt auf mich zu - der hat Mut! Er kommt aus einer verrückten musikalischen Familie. Sein Vater ist in Finnland sehr bekannt. Ich fragte den Typen, was er dazu meine, eine Firma mit mir zu gründen. Er musste zuerst darüber schlafen und meinte dann: "Ich weiss nicht, ob das klappt, aber es klingt lustig." Er zahlte dann sogar mehr als abgemacht.
"Choos To Be Me" wurde als Titelmelodie von Big Brother Germany ausgewählt. Denkt ihr, dass in Assoziation mit der TV-Show, dies einen negativen Einfluss auf eure Popularität haben könnnte?
Nein, nein. Es ist ja nur ein Lied. Ich denke das geht zu weit. Solche Dinge sind ja gratis Werbung für uns, und es ist nicht wichtig, in welchem Zusammenhang das Lied läuft. Hauptsache es wird gespielt!