Home | Impressum | Kontakt
Login

Interview mit Biffy Clyro



Die schottische Rockband Biffy Clyro ist auf Tournee mit ihrem neu veröffentlichten Album "Only Revolutions". Mit "Muse" als Vorgruppe im Hallenstadion, haben wir uns mit ihnen hingesetzt um mehr über die Band zu erfahren.

hitparade.ch: Als ihr als Band angefangen habt, sagtet ihr, dass ihr nicht wie eure Lieblingsband klingen wollt. Ihr wolltet eure eigene Lieblingsband werden. Was habt ihr bisher unternommen und seid ihr jetzt eure eigene Lieblingsband?
Simon Neil: Wir haben gerade über das Vorgehen gesprochen, zu unserem eigenen Sound zu kommen, wirklich. Jede Band, die anfängt, versucht andern Bands nachzueifern. Ich denke es war wichtig für uns, unseren eigenen Sound zu finden. Ich nehme an, wir haben nun ein paar Zeichen gesetzt mit unserem Sound. Ich denke es war nur eine Phase von uns, in der wir versucht haben gute Musik zu machen, die wir geniessen konnten, und eine gute Zeit dabei hatten. Ich denke wir sind unsere eigene Lieblingsband geworden. Ganz bestimmt!

hitparade.ch: Es ist nicht immer eine schlechte Sache, wenn man wie ein paar Lieblingsbands und Idole klingt. Habt ihr schon darüber nachgedacht, einen Song von denen zu covern und wenn ja, wenn würdet ihr höchstwahrscheinlich covern?
Simon Neil: Wir haben schon ein paar Covers gemacht, als wir von verschiedenen Radiostationen angefragt wurden. Normalerweise wenn wir einen Song covern, versuchen wir einen Musikstil zu wählen, der komplett anders ist als unserer und viel interessanter ist. Es wäre ziemlich langweilig, wenn wir z. B. von jemandem wie "Queens of the Stone Age" einen Song covern würden. Es wäre doch sehr langweilig eine Band zu covern, die uns sehr ähnlich ist. Es macht immer Spass mal was neues auszuprobieren.

hitparade.ch: Du hast erwähnt, dass ihr selber und Leute wie Josh Homme "Es (Musik) aus richtigen Gründen macht". Was sind diese Gründe?
Simon Neil: Einfach aus purer Lust und Freude es zu machen. Einfach zusammen als Band auf der Bühne zu stehen und Musik zu machen. Ich denke, es ist das Gefühl zu versuchen, mit Menschen in Kontakt zu kommen. Wir waren noch nicht soviel in der Schweiz und es ist immer nett, an neue Orte zu kommen, und versuchen diese Kontakte zu machen, egal ob du die gleiche Sprache sprichst oder nicht. Ich denke auf diese Art kann Musik Leute näher bringen.

hitparade.ch: Du hast auch gesagt, dass du manchmal in den Augen einer Band sehen kannst ob sie es ernst meinen oder nicht. Kennst du solche die es nicht richtig ernst meinen?
Simon Neil: Ja, ich bin sicher, dass es eine Menge Bands da draussen gibt, die es aus verschiedenen Gründen machen… weil sie berühmt sein wollen, oder sie denken es macht sie cool in einer Band zu sein. Ich möchte keine speziellen Bands nennen, aber es gibt viele Bands da draussen, die denken es ist cool oder so was. Ich denke die werden es sicher selber schnell rausfinden.

hitparade.ch: Mit Song-Titeln wie "Toys, Toys, Toys, Choke, Toys, Toys, Toys", "There's No Such Thing As A Jaggy Snake" und "Cloud of Stink" habt ihr eine sehr einzigartige Namensgebung. Woher habt ihr diese Namen?
Simon Neil: Ich denke von überall her, vom täglichen Leben. Der Song-Titel "Cloud of Stink" war eine lustige Geschichte. In den Nachrichten war mal Bericht, dass der Wind in Europa den Geruch einer Schweinefarm von Deutschland nach Süd-England geblasen hat. Die ganze Region hat für ein paar Tage gestunken. Das ist eine Art mit interessanten Titeln raus zu kommen.

hitparade.ch: Ist es wahr, dass ihr euch oft Geschichten ausdenkt, über die Herkunft eures Bandnamens, wenn ihr mal danach gefragt werdet? Wenn das so ist, was war die beste Geschichte die ihr euch bis jetzt ausgedacht habt?
Simon Neil: Ja, das ist wahr. Eine der besten die wir uns je ausgedacht haben ist, als Simon kürzlich sagte, dass, als er 10 Jahre alt war, ging er in die Dusche und als er raus kam waren seine Füsse ganz nass. Er stand auf eine Zeitung und die ganze Tinte hat sich auf die Unterseite seiner Füsse abgefärbt. Zurück blieb "Biffy Clyro". Von dort her kam der Name.

hitparade.ch: Denkt ihr euch jedesmal andere Geschichten aus wenn ihr auf euren Bandnamen angesprochen werdet?
Simon Neil: Ja, mehr oder weniger.

hitparade.ch: Neue Sound-Ideen endeten in jedem Album immer total anders als im vorhergehenden. Habt ihr schon neue Ideen für euren nächsten Release und wenn ja, könnt ihr uns da schon etwas verraten?
Simon Neil: Ja, wir haben schon ein paar Ideen. Ich denke, wenn du ein Album raus bringst, ist es ein Gefühl der Erleichterung, weil du weisst jetzt ist es draussen und du kannst anfangen darüber nachzudenken, was die Band als nächstes machen soll. Wir haben schon ein paar Ideen für die nächsten Aufnahmen. Es ist mir ein bisschen peinlich darüber zu sprechen, weil noch nicht sehr viele Leute von diesen Aufnahmen gehört haben bis jetzt. Wir werden sehen welche Formen das Album annehmen wird.

hitparade.ch: Da jedes eurer Alben anders tönen als das vorangegangene, macht ihr euch nicht Sorgen, dass ihr Fans verlieren könntet, die euren vorherigen Sound lieber hatten?
Simon Neil: Ja, ich denke das ist natürlich, ein bisschen besorgt zu sein. Wir wollen niemanden verlieren, der die Band mag. Auf der anderen Seite können wir auch nicht immer Musik machen, von der wir denken, die Fans könnte sie gerne haben. Wir müssen Musik machen, die wir geniessen können. Ich denke so überwinden wir dieses Hindernis. Es ist immer eine Schande wenn die Leute eine neue Aufnahme hören und sie es nicht mögen oder sie nicht gerne haben in welche Richtung die Band geht. Wenn du eine Band gerne hast, dann fühlst du wie sie auf eine Art zu dir gehören. Das ist dasselbe. als wir noch klein waren und Bands gehört haben. Ich denke das ist etwas Natürliches.

hitparade.ch: Welches ist euer Lieblingsalbum?
Simon Neil: Ich denke dass manche der Bands, die uns zur Musik geführt haben z. B. "Weezer - Pinkerton", sind definitiv in unseren Top 5 Alben. Die frühen Pearl Jam Alben sind für uns noch immer Favoriten. Ich denke Bands wie diese, die wir über all die Jahre gehört haben, sind noch immer relevant und spannend für uns und beeinflussen uns. Ich denke noch immer dass da noch mehr grosse records rauskommen werden.

hitparade.ch: Kommen wir zur Top 10 der Schweizer Hitparade. Was kannst du kommentieren?

1. Robbie Williams - Bodies
Simon Neil: Ich denke Robbie versucht jetzt, seine Karriere wieder auferstehen zu lassen. Ich ging in den Süden als er aufgehört hat, sich Mühe zu geben. Da ist ein spezieller Teil der Zeitung zuhause, welche ihn als einen Teil eines Witzes anschauen. ich würde sagen dass meine Meinung nicht zu weit weg davon abweicht. Je weniger über Robbie gesagt wird, desto besser.

2. Melanie Fiona - Monday Morning
Simon Neil: Ich weiss nicht, wer Melanie Fiona ist, aber ich denke sie ist sehr gut.

3. The Black Eyed Peas - Meet Me Half Way
Simon Neil: Sie sind seit Jahren dabei. Es ist alles sehr ähnlich wie die Top 10 in England. Rihanna, Lady Gaga, Leona Lewis.

6. Leona Lewis - Happy
Simon Neil: Ich habe nicht realisiert, wie berühmt Leona Lewis hier ist. Viel dieser Art von Musik bedeutet mir nicht viel. Es ist sehr "weggeworfen"! Es kann sein, dass wenn du zur richtigen Zeit im TV erscheinst, kannst du einen grossen Hit landen, oder auch nicht, wenn du zur falschen Zeit da warst. Ich denke ein grosser Teil der Musikindustrie geht in diese Richtung. Ich denke anders geht es nicht mehr.