Interview mit 77 Bombay Street
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Die Schweizer Musikszene bekommt hochkarätigen Zuwachs. Das Debütalbum "Up In The Sky" von 77 Bombay Street ist vorletzte Woche erschienen. Mit ihren beiden Hits "47 Millionaires" und "Long Way" haben sie bereits die Radios erobert. Wir haben Sie bei der Plattentaufe in Chur zum Interview getroffen.
hitparade.ch: Ihr macht schon Musik seit eurer Kindheit, doch wie habt ihr angefangen und wie war der musikalische Wandel bis heute?
Matt: Unsere Mutter war sehr musikalisch, und wir haben schon sehr früh angefangen zu musizieren, ohne den Hintergrundgedanken zu haben, vor einem Publikum zu spielen. Mit der Zeit kamen Anfragen für Events wie Weihnachtsparties, Altersheime, Spitäler… So ging es weiter, bis der Zeitpunkt kam, an dem wir nach Australien zogen. Da hörte es mit der Familienmusik auf. Nach der Zeit in Australien gab es eine Pause, ich ging nach Zürich studieren, Joe hat eine Ausbildung als Sozialarbeiter gemacht, und die anderen gingen ebenfalls arbeiten.
Das Projekt 77 Bombay Street entstand ein wenig später. Im März 2008 hatten wir den ersten Auftritt.
hitparade.ch: Also als vierköpfige Band gibt es euch erst seit drei Jahren?
Matt: Genau, und das ist etwas ganz anderes, als was wir früher mit der Familie gemacht haben.
hitparade.ch: Als ihr vor drei Jahren angefangen habt, war das in etwa der gleiche Musikstil wie jetzt oder hat sich das mit der Zeit ergeben?
Matt: Nicht ganz, wir waren ein bisschen rockiger. Mit unserem Label Gadget haben wir dann ein bisschen die andere Richtung in Folk-Rock eingeschlagen.
hitparade.ch: Die Musik erinnert teilweise an Oldschool Rock wie die Beatles oder die Beach Boys, war das eurer Einfluss in der Kindheit?
Joe: Ich habe viel Beatles gehört und auch immer probiert mit der Gitarre begleitend nachzusingen, ich habe die Musik oft als Fundament gebraucht für die ersten geschriebenen Songs.
Matt: Meine erste CD war von Johnny Cash, die ich mit einem Gutschein gekauft habe, den ich von meinem Gotti bekommen habe. Unter anderem hatte ich auch CDs von Pure und Roxette. Heute spricht mich Musik an wie Band of Horses, Maroon 5, Muse oder The Killers.
hitparade.ch: Nachdem ihr viele Contests gewonnen habt, seid ihr jetzt hier mit eurem ersten Studioalbum "Up In The Sky" da. 47 Millionaires und Long Way haben grosses Airplay erreicht, wie kam es zu dieser Single-Auswahl und worum handeln die Songs?
Joe: Die Auswahl ist durch eine Favouriten-Liste entstanden, wo wir die besten Songs ausgewählt hatten. Die Single-Auswahl entstand dann auch mit der Absprache vom Label.
Matt: 47 Millionaires war der erste Song, der so in die folkige Richtung ging. Das Lustige war, dass der Song zuerst nicht an allen Seiten gut ankam. Joe sagte zum Beispiel, dass es ein toller Song ist, aber es gab andere Leute, unter anderem auch ich, die den Song nicht so ernst genommen hatten. Für mich klang es schon fast wie ein Kinderlied, doch unserer Produzent und das Label sagte dann, wir sollen doch etwas aus dem Song machen. Mit diesem Song kamen wir in diese folkige Schiene.
hitparade.ch: Wie ist dieser Song entstanden, und um was geht es genau?
Matt: Der Song entstand vor dem Einschlafen. An diesem Abend habe ich eine Sendung gesehen wo Nena mit 99 Luftballons auftrat. Ich kam dann auch auf die Idee in dieser Richtung etwas zu schreiben. So habe ich angefangen, den Text zu schreiben, jedoch klang "99 Millionaires" nicht so gut, "47 Millionaires" klang schon besser. Am nächsten Morgen ging ich in den Keller und habe ein paar Akkorde dazu gemacht.
Im Song geht es darum, dass Geld nicht das Wichtigste ist im Leben, sondern andere Sachen wie zwischenmenschliche Beziehungen, Freundschaften usw.
Der Song Long Way soll Hoffnung geben. In diesem Song geht es um jemanden der stirbt, er soll aussagen, dass das Leben trotzdem weiter geht.
hitparade.ch: Trägt jeder zu den Songtexten was bei oder habt ihr eure Aufgaben aufgeteilt?
Joe: Wir sind vier Songwriter, jeder bringt Melodien und Ideen, wir schauen uns die Vorschläge zusammen an und verbessern sie, so entstehen unsere Hits.
hitparade.ch: Ihr habt auch Video-Auskoppelungen zu den Singles, die man auf youtube.com anschauen kann. Bei 47 Millionaires macht ihr eine Wandertour mit einem Bett, das auf Rädern ist. Wie kam es zu dieser lustigen und motivierenden Idee?
Matt: Die Idee kam von mir, genauso wie das Bett *lacht*. Ich habe es so mit Holz hergerichtet, dass es hält. Die Idee ist mit Simri entstanden, der das Video produziert hat. Wir dachten, dass wir diese Idee in eine Reise einpacken, da wir einen Auftritt in Lugano hatten. Das Bett soll das Schiff symbolisieren mit den 47 Millionären in den schönen Anzügen.
Joe: Du hast ja auch wegen der Motivation für das Video gefragt. MTV, 20 Minuten und eine Videoproduktionsfirma haben einen Clipcontest gemacht. Das Video war die Motivation, da mitzumachen, und wir haben gewonnen *lacht*.
hitparade.ch: Eure Kleider/Uniformen sind speziell und sieht man bei Bands nicht alltäglich. Ist das euer Markenzeichen?
Joe: Genau, wir dachten, dass wir auch auf der Bühne ein bisschen speziell aussehen könnten, mit 47 Millionaires hat es angefangen. Momentan ist es unser Standardoutfit.
hitparade.ch: Ihr werdet schnell als Bündner Band bezeichnet, weil ihr in Scharans wohnt, jedoch seid ihr ja in Basel aufgewachsen. Was hat euch ins Dorfleben verführt?
Joe: Unser Vater ist im Safiental aufgewachsen, wir sind auch Bürger von Safien. Wir haben viele Verwandte, die in Scharans wohnen und waren früher immer da in den Ferien. Ich denke wir alle fühlen uns mehr in Scharans daheim und sind recht stolze "Bündner", es ist auch etwas Spezielleres, Basler Bands gibt es viele.
hitparade.ch: Das aktuelle Album und auch ein Song heisst "Up in the Sky". Da singt ihr von einem "Village in the sky", was ist damit gemeint?
Matt: Den Song habe ich geschrieben. Man hört viel Schlechtes in der Welt, sei es in den Medien von irgendwelchen Tragödien oder zwischenmenschliche Sachen. Im Song geht es um meine Traumwelt. Wie wäre es, wenn man fliegen könnte, es gäbe keinen Schmerz, Zeit und Geld spielt keine Rolle usw. Es ist eine Traumwelt, die wir dann auch auf das Album übertragen haben. Die indirekte Botschaft soll auch ein Aufruf sein: Wie leben wir miteinander und wie gehen wir miteinander um.
hitparade.ch: Auf der aktuellen CD ist auch ein Song namens "I Love Lady Gaga"! Liebt ihr den Lady Gaga wirklich?
Joe: Wir finden sie alle lässig! In diesem Beruf muss man immer wieder kreativ sein und für das bewundern wir sie.
hitparade.ch: Ihr wart für zwei Jahre in Australien, daher der Name "77 Bombay Street" der nach der Strasse benannt wurde. Habt ihr da oder allgemein Im Ausland schon ein paar Auftritte gehabt. Falls ja, wie vergleicht ihr es mit der Schweiz?
Joe: Wir haben gerade kürzlich eine kleine Englandtour gemacht, wir waren mit unserem Bandbus unterwegs und haben auch bei Freunden übernachtet. Wir probten in einer alten Kirche und hatten auch einen Auftritt. Es war ein guter Startschuss. England ist sowieso sehr cool und Liverpool geht anders ab!
Der Unterschied mit der Schweiz ist, sie verstehen direkt was du singst. England ist ein Partyfolk und für uns war es eine sensationelle Erfahrung.
Matt: Ich war eine Zeit lang bei der Jugendarbeit und habe festgestellt, dass die meisten 12-16 Jährigen Jugendlichen deutschen Hip Hop hören, es gibt wenige, die Folk-Rock, Alternative oder Pop hören. Das muss nicht schlecht sein, doch verglichen mit anderen Ländern wie England hören da auch die Jüngsten Folk, Rock usw. , was eine ganz andere Atmosphäre gibt. In der Schweiz sind die meisten, die Folk-Rock hören schon etwas älter.
hitparade.ch: Die Schweizer Musik hat einen grossen Wandel gemacht, was Schweizer Künstler mit englisch singender Musik angeht. War es für euch schon von Anfang an klar in Englisch zu singen?
Matt: Als Songwriter fühle ich mich im Englischen am wohlsten, ich kann mir jedoch gut vorstellen auch mal in Deutsch oder Französisch zu singen, das ist nicht ausgeschlossen.
hitparade.ch: Wenn man eure offizielle Seite ansieht, merkt man, dass ihr völlig auf soziale Netzwerke fixiert seid, alles ist auf Facebook oder Youtube verlinkt, ausser die Tourdaten sieht man direkt. Ist es heutzutage überflüssig, noch eine offizielle Seite mit Schnickschnack und Extras zu haben?
Matt: Sagen wir es so, es ist Luxus wenn man sich eine Seite mit allen Extras leisten kann, ausserdem ist es ein grosser Aufwand. Wir haben das Nötigste auf unserer Seite, die Songs kann man direkt auf MySpace anhören, und mit Facebook spricht man heutzutage alle direkt an.
hitparade.ch: Eure Tour hat gerade angefangen, die Daten sind bereits bekannt. Auf was freut ihr euch am meisten?
Matt: Auf das Live spielen, das ist das absolute Highlight, die Freude und Musik mit dem Publikum zu teilen, ist das Schönste für einem Musiker.
hitparade.ch: Kommen wir zur Top 10 der Schweizer Album-Charts. Könnt Ihr sie kommentieren?
10. Black Eyes Peas - The Beginning
Matt: Ich habe die letzten Alben viel besser gefunden, kreativer. Ich finde, sie konnten sich dem nicht mehr anschliessen, was sie vorher gemacht haben.
8. Shakira - Sale el sol
Matt: Sehr heiss! Sie macht die Sache super, Note 6!
7. Gotthard - Heaven - Best Of Ballads Parts 2
Matt: Verbunden mit einer tragischen Geschichte. Ist einmalig, besonders die Balladen.
6. Tinkabelle - Highway
Matt: Ich habe sie kurz einmal live gesehen. Bin gespannt, wie sie klingt, wenn ich sie mal länger sehe, bin gespannt wie die Band sich entwickelt. Sie sieht super aus, gute Stimme.
5. Bligg - Bart aber herzlich
Matt: War gerade am Konzert in Chur, super Showman, ist zwar nicht so meine Musik, aber er ist cool.
4. Rihanna - Loud
Matt: Von diesen Pop Musikern unterscheidet sie sich ein bisschen und ist unschlagbar, sehr gute Stimme.
3. Jovanotti - Ora
Matt: Kenne ich nicht so, ist aber auch ein guter Songwriter-Musiker.
2. Bruno Mars - Doo-Wops & Hooligans
Matt: Frauenschwarm, hat eine gute Stimme, ist sicher ein super Typ, obwohl er da mit Kokain in die Sache gekommen ist. Das aktuelle Lied finde ich schön, besonders für die jungen Mädchen.
1. Adele - 21
Matt: Super Stimme, hat mich umgehauen, sehr gute Showauflage, ist auch meine Nr. 1!
Meine drei Top Favoriten der Top 100:
Amy Macdonald: Schlicht und trotzdem super Songs!
ABBA: Sind einfach unschlagbar, einfach geniale Songwriterband.
Gimma: Weil er Bündner ist *lacht*!
hitparade.ch: Ihr macht schon Musik seit eurer Kindheit, doch wie habt ihr angefangen und wie war der musikalische Wandel bis heute?
Matt: Unsere Mutter war sehr musikalisch, und wir haben schon sehr früh angefangen zu musizieren, ohne den Hintergrundgedanken zu haben, vor einem Publikum zu spielen. Mit der Zeit kamen Anfragen für Events wie Weihnachtsparties, Altersheime, Spitäler… So ging es weiter, bis der Zeitpunkt kam, an dem wir nach Australien zogen. Da hörte es mit der Familienmusik auf. Nach der Zeit in Australien gab es eine Pause, ich ging nach Zürich studieren, Joe hat eine Ausbildung als Sozialarbeiter gemacht, und die anderen gingen ebenfalls arbeiten.
Das Projekt 77 Bombay Street entstand ein wenig später. Im März 2008 hatten wir den ersten Auftritt.
hitparade.ch: Also als vierköpfige Band gibt es euch erst seit drei Jahren?
Matt: Genau, und das ist etwas ganz anderes, als was wir früher mit der Familie gemacht haben.
hitparade.ch: Als ihr vor drei Jahren angefangen habt, war das in etwa der gleiche Musikstil wie jetzt oder hat sich das mit der Zeit ergeben?
Matt: Nicht ganz, wir waren ein bisschen rockiger. Mit unserem Label Gadget haben wir dann ein bisschen die andere Richtung in Folk-Rock eingeschlagen.
hitparade.ch: Die Musik erinnert teilweise an Oldschool Rock wie die Beatles oder die Beach Boys, war das eurer Einfluss in der Kindheit?
Joe: Ich habe viel Beatles gehört und auch immer probiert mit der Gitarre begleitend nachzusingen, ich habe die Musik oft als Fundament gebraucht für die ersten geschriebenen Songs.
Matt: Meine erste CD war von Johnny Cash, die ich mit einem Gutschein gekauft habe, den ich von meinem Gotti bekommen habe. Unter anderem hatte ich auch CDs von Pure und Roxette. Heute spricht mich Musik an wie Band of Horses, Maroon 5, Muse oder The Killers.
hitparade.ch: Nachdem ihr viele Contests gewonnen habt, seid ihr jetzt hier mit eurem ersten Studioalbum "Up In The Sky" da. 47 Millionaires und Long Way haben grosses Airplay erreicht, wie kam es zu dieser Single-Auswahl und worum handeln die Songs?
Joe: Die Auswahl ist durch eine Favouriten-Liste entstanden, wo wir die besten Songs ausgewählt hatten. Die Single-Auswahl entstand dann auch mit der Absprache vom Label.
Matt: 47 Millionaires war der erste Song, der so in die folkige Richtung ging. Das Lustige war, dass der Song zuerst nicht an allen Seiten gut ankam. Joe sagte zum Beispiel, dass es ein toller Song ist, aber es gab andere Leute, unter anderem auch ich, die den Song nicht so ernst genommen hatten. Für mich klang es schon fast wie ein Kinderlied, doch unserer Produzent und das Label sagte dann, wir sollen doch etwas aus dem Song machen. Mit diesem Song kamen wir in diese folkige Schiene.
hitparade.ch: Wie ist dieser Song entstanden, und um was geht es genau?
Matt: Der Song entstand vor dem Einschlafen. An diesem Abend habe ich eine Sendung gesehen wo Nena mit 99 Luftballons auftrat. Ich kam dann auch auf die Idee in dieser Richtung etwas zu schreiben. So habe ich angefangen, den Text zu schreiben, jedoch klang "99 Millionaires" nicht so gut, "47 Millionaires" klang schon besser. Am nächsten Morgen ging ich in den Keller und habe ein paar Akkorde dazu gemacht.
Im Song geht es darum, dass Geld nicht das Wichtigste ist im Leben, sondern andere Sachen wie zwischenmenschliche Beziehungen, Freundschaften usw.
Der Song Long Way soll Hoffnung geben. In diesem Song geht es um jemanden der stirbt, er soll aussagen, dass das Leben trotzdem weiter geht.
hitparade.ch: Trägt jeder zu den Songtexten was bei oder habt ihr eure Aufgaben aufgeteilt?
Joe: Wir sind vier Songwriter, jeder bringt Melodien und Ideen, wir schauen uns die Vorschläge zusammen an und verbessern sie, so entstehen unsere Hits.
hitparade.ch: Ihr habt auch Video-Auskoppelungen zu den Singles, die man auf youtube.com anschauen kann. Bei 47 Millionaires macht ihr eine Wandertour mit einem Bett, das auf Rädern ist. Wie kam es zu dieser lustigen und motivierenden Idee?
Matt: Die Idee kam von mir, genauso wie das Bett *lacht*. Ich habe es so mit Holz hergerichtet, dass es hält. Die Idee ist mit Simri entstanden, der das Video produziert hat. Wir dachten, dass wir diese Idee in eine Reise einpacken, da wir einen Auftritt in Lugano hatten. Das Bett soll das Schiff symbolisieren mit den 47 Millionären in den schönen Anzügen.
Joe: Du hast ja auch wegen der Motivation für das Video gefragt. MTV, 20 Minuten und eine Videoproduktionsfirma haben einen Clipcontest gemacht. Das Video war die Motivation, da mitzumachen, und wir haben gewonnen *lacht*.
hitparade.ch: Eure Kleider/Uniformen sind speziell und sieht man bei Bands nicht alltäglich. Ist das euer Markenzeichen?
Joe: Genau, wir dachten, dass wir auch auf der Bühne ein bisschen speziell aussehen könnten, mit 47 Millionaires hat es angefangen. Momentan ist es unser Standardoutfit.
hitparade.ch: Ihr werdet schnell als Bündner Band bezeichnet, weil ihr in Scharans wohnt, jedoch seid ihr ja in Basel aufgewachsen. Was hat euch ins Dorfleben verführt?
Joe: Unser Vater ist im Safiental aufgewachsen, wir sind auch Bürger von Safien. Wir haben viele Verwandte, die in Scharans wohnen und waren früher immer da in den Ferien. Ich denke wir alle fühlen uns mehr in Scharans daheim und sind recht stolze "Bündner", es ist auch etwas Spezielleres, Basler Bands gibt es viele.
hitparade.ch: Das aktuelle Album und auch ein Song heisst "Up in the Sky". Da singt ihr von einem "Village in the sky", was ist damit gemeint?
Matt: Den Song habe ich geschrieben. Man hört viel Schlechtes in der Welt, sei es in den Medien von irgendwelchen Tragödien oder zwischenmenschliche Sachen. Im Song geht es um meine Traumwelt. Wie wäre es, wenn man fliegen könnte, es gäbe keinen Schmerz, Zeit und Geld spielt keine Rolle usw. Es ist eine Traumwelt, die wir dann auch auf das Album übertragen haben. Die indirekte Botschaft soll auch ein Aufruf sein: Wie leben wir miteinander und wie gehen wir miteinander um.
hitparade.ch: Auf der aktuellen CD ist auch ein Song namens "I Love Lady Gaga"! Liebt ihr den Lady Gaga wirklich?
Joe: Wir finden sie alle lässig! In diesem Beruf muss man immer wieder kreativ sein und für das bewundern wir sie.
hitparade.ch: Ihr wart für zwei Jahre in Australien, daher der Name "77 Bombay Street" der nach der Strasse benannt wurde. Habt ihr da oder allgemein Im Ausland schon ein paar Auftritte gehabt. Falls ja, wie vergleicht ihr es mit der Schweiz?
Joe: Wir haben gerade kürzlich eine kleine Englandtour gemacht, wir waren mit unserem Bandbus unterwegs und haben auch bei Freunden übernachtet. Wir probten in einer alten Kirche und hatten auch einen Auftritt. Es war ein guter Startschuss. England ist sowieso sehr cool und Liverpool geht anders ab!
Der Unterschied mit der Schweiz ist, sie verstehen direkt was du singst. England ist ein Partyfolk und für uns war es eine sensationelle Erfahrung.
Matt: Ich war eine Zeit lang bei der Jugendarbeit und habe festgestellt, dass die meisten 12-16 Jährigen Jugendlichen deutschen Hip Hop hören, es gibt wenige, die Folk-Rock, Alternative oder Pop hören. Das muss nicht schlecht sein, doch verglichen mit anderen Ländern wie England hören da auch die Jüngsten Folk, Rock usw. , was eine ganz andere Atmosphäre gibt. In der Schweiz sind die meisten, die Folk-Rock hören schon etwas älter.
hitparade.ch: Die Schweizer Musik hat einen grossen Wandel gemacht, was Schweizer Künstler mit englisch singender Musik angeht. War es für euch schon von Anfang an klar in Englisch zu singen?
Matt: Als Songwriter fühle ich mich im Englischen am wohlsten, ich kann mir jedoch gut vorstellen auch mal in Deutsch oder Französisch zu singen, das ist nicht ausgeschlossen.
hitparade.ch: Wenn man eure offizielle Seite ansieht, merkt man, dass ihr völlig auf soziale Netzwerke fixiert seid, alles ist auf Facebook oder Youtube verlinkt, ausser die Tourdaten sieht man direkt. Ist es heutzutage überflüssig, noch eine offizielle Seite mit Schnickschnack und Extras zu haben?
Matt: Sagen wir es so, es ist Luxus wenn man sich eine Seite mit allen Extras leisten kann, ausserdem ist es ein grosser Aufwand. Wir haben das Nötigste auf unserer Seite, die Songs kann man direkt auf MySpace anhören, und mit Facebook spricht man heutzutage alle direkt an.
hitparade.ch: Eure Tour hat gerade angefangen, die Daten sind bereits bekannt. Auf was freut ihr euch am meisten?
Matt: Auf das Live spielen, das ist das absolute Highlight, die Freude und Musik mit dem Publikum zu teilen, ist das Schönste für einem Musiker.
hitparade.ch: Kommen wir zur Top 10 der Schweizer Album-Charts. Könnt Ihr sie kommentieren?
10. Black Eyes Peas - The Beginning
Matt: Ich habe die letzten Alben viel besser gefunden, kreativer. Ich finde, sie konnten sich dem nicht mehr anschliessen, was sie vorher gemacht haben.
8. Shakira - Sale el sol
Matt: Sehr heiss! Sie macht die Sache super, Note 6!
7. Gotthard - Heaven - Best Of Ballads Parts 2
Matt: Verbunden mit einer tragischen Geschichte. Ist einmalig, besonders die Balladen.
6. Tinkabelle - Highway
Matt: Ich habe sie kurz einmal live gesehen. Bin gespannt, wie sie klingt, wenn ich sie mal länger sehe, bin gespannt wie die Band sich entwickelt. Sie sieht super aus, gute Stimme.
5. Bligg - Bart aber herzlich
Matt: War gerade am Konzert in Chur, super Showman, ist zwar nicht so meine Musik, aber er ist cool.
4. Rihanna - Loud
Matt: Von diesen Pop Musikern unterscheidet sie sich ein bisschen und ist unschlagbar, sehr gute Stimme.
3. Jovanotti - Ora
Matt: Kenne ich nicht so, ist aber auch ein guter Songwriter-Musiker.
2. Bruno Mars - Doo-Wops & Hooligans
Matt: Frauenschwarm, hat eine gute Stimme, ist sicher ein super Typ, obwohl er da mit Kokain in die Sache gekommen ist. Das aktuelle Lied finde ich schön, besonders für die jungen Mädchen.
1. Adele - 21
Matt: Super Stimme, hat mich umgehauen, sehr gute Showauflage, ist auch meine Nr. 1!
Meine drei Top Favoriten der Top 100:
Amy Macdonald: Schlicht und trotzdem super Songs!
ABBA: Sind einfach unschlagbar, einfach geniale Songwriterband.
Gimma: Weil er Bündner ist *lacht*!
Interview durchgeführt: Sonja Eberhard