Interview mit Bligg
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Mit 3fach Platin mit seinem aktuellen Album ist Bligg einer der erfolgreichsten Schweizer Musiker zurzeit. Wir haben ihn vor seinem Auftritt am Open Air Gampel zum Interview getroffen.
hitparade.ch: Du hast 3x Platin erhalten für dein Album 0816. Herzlichen Glückwunsch! Was bedeutet Dir eine solche Auszeichnung?
Bligg: Es bedeutet mir extrem viel. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass mir sowas nichts bedeutet, ich mache nicht auf falsche Bescheidenheit.
hitparade.ch: Hast Du das erwartet?
Bligg: Damit haben wir überhaupt nicht gerechnet. Wir haben das Album produziert und dann gab es einen besonderen Moment. Ich habe die Songs mit ins Auto genommen um sie mir anzuhören und so herauszufinden wo wir stehen und wie es weitergehen soll. Da habe ich die Ausfahrt verpasst, habe Musik gehört und bin immer weitergefahren, bis ich fast im Heidiland, irgendwo im Glarus gelandet bin. Da habe ich gewusst, dass wir gutes Material haben. Ich dachte dann: Wenn das nicht Goldstatus erreicht, 15`000 verkaufte Platten, dann stimmt etwas mit dieser Welt nicht. Wir haben uns extrem Mühe gegeben und unglaublich daran gearbeitet, wenn wir nicht geschlafen haben, dann haben wir gearbeitet. Ich habe das auch meinem Produzenten Fred Hermann so gesagt, dass wenn dies kein Goldalbum wird, dass etwas nicht stimme. Und jetzt haben wir dreifach Platin erhalten und können es selber noch nicht glauben.
hitparade.ch: Wie erklärst Du Dir den Erfolg mit deinen Einflüssen aus der Volksmusik? Das ist ja eigentlich nicht der Sound der jungen Menschen
Bligg: Volksmusik ist die Musik, die die Älteren hören. Und jetzt hören nicht mehr nur die ganz jungen Menschen Bligg, sondern auch die älteren.
hitparade.ch: Aber die Jungen scheinst Du damit auch gewonnen zu haben
Bligg: Das kann schon sein. Ich sehe mich aber nicht als Apostel der Volksmusik. Ich bin viel eher zur Einsicht gekommen, dass die traditionellen Instrumente, die wir hier in der Schweiz haben, beispielsweise ein Akkordeon oder ein Hackbrett, sehr guten Sound mit sich bringen und sich gut in die moderne Musik, wie ich sie mache, einbetten lassen. Nur hat dies bis dahin nie jemand gemacht. Wir haben dann zusammen mit der Streichmusik Alder zusammen den Song "Volksmusig", den es von mir bereits in einer normalen Hip Hop Version gegeben hatte, im Rahmen der Sendung "Die grössten Schweizer Hits" neu gemacht. Eigentlich ist das Schweizer Fernsehen daran schuld. Sie haben uns gefragt, ob wir uns das vorstellen können und ich dachte erst: Damit begeben wir uns eventuell auf sehr dünnes Eis. Sowohl die Streichmusik Alder wie auch ich hatten zuerst Angst, dass wir mit diesem Experiment unsere Fanbase verlieren könnten. Das ist dann aber glücklicherweise nicht passiert. Und während dieser Zusammenarbeit habe ich gemerkt, dass man mit diesen Instrumenten auch ganz anderen Sound machen kann. Ich meine, wenn Du eine Gitarre hast, dann kannst Du damit Blues, Rock oder auch Country machen. Wieso also soll man mit einem Akkordeon oder Hackbrett nur eine Stilrichtung an Musik machen können.
hitparade.ch: Wie sieht es denn beim nächsten Album aus? Fährst Du nun auf dieser Schiene weiter? Oder machst Du ein neues Experiment? Oder kehrst Du zum altbewährten Hip Hop zurück?
Bligg: Das ist wohl die am meisten gestellte Frage in diesem Jahr (lacht)
hitparade.ch: Es nimmt uns halt wunder.
Bligg: Ich glaube es nimmt alle wunder und auch mich! Wir wissen es nämlich noch nicht. Alles was ich weiss ist: Wir sind momentan an einer Neuauflage des Albums 0816. Wir haben dreifach Platin bekommen, das bedeutet, 90'000 Menschen haben sich die Mühe gemacht, irgendwo in einen Laden zu gehen um das Album zu kaufen. Das ist nicht selbstverständlich. Es ist auch nicht selbstverständlich dass so viele Menschen irgendwo hin reisen und ihre Zelte aufschlagen, um ein Konzert von mir zu sehen. Als Dankeschön für all diese Leute, dir mir diesen Support gegeben haben machen wir nun diese Neuauflage. Es wird eine Akustik-Version geben, eine Platin-Edition, die aus einer fetten Digibox aus Karton bestehen und drei CDs beinhalten wird. Die Akustik-CD, das Originalalbum mit zwei Bonus-Songs und eine Live-DVD. Das ist ein Geschenk an meine Fans.
hitparade.ch: Wie kam es zur Zusammenarbeit mit Gölä?
Wir hatten im letzten Jahr einige Shows, unter anderem die AFG-Stadion Eröffnung des FC St. Gallen. Da haben wir beide gespielt. Und wie das halt bei Musikern so ist, haben wir danach an der Hotelbar noch was getrunken. Dort konnte ich Gölä davon überzeugen, dass Appenzeller genau so gut sind wie ein paar Bier (lacht). Zu diesem Zeitpunkt waren wir beide jeweils in der Produktionsphase unserer Alben. Ich für 0816, er für "Z'Läbe fägt". Daher haben wir uns gegenseitig Songs vorgespielt und mal so nach der Meinung gefragt. Da gab es dann diesen Song "Nur en Söldner", der auch auf dem aktuellen Album nun drauf ist. Bei dem Song hatte er dann Lust, den Refrain mitzusingen. Ich habe ihn dann gefragt ob es für ihn vorstellbar wäre, dass wir was zusammen machen. Geplant war es, dass wir bei "Nur en Söldner" zusammenarbeiten. Er sagte dann zu für einen Tag, hatte allerdings nur ein Zeitfenster von sechs Stunden. Ich dachte mir dann: Was mache ich wenn er kommt und ihm gefällt der Song nicht mehr? Vielleicht hat ihm der Song nur aufgrund der Appenzeller gefallen, die er getrunken hat? Dann hätte ich ein Problenm (lacht). Aufgrund dessen legte ich eine Songskizze bereit zu "Das darfsch nöd", wir hatten bereits Ideen zu diesem Song. Als er dann kam, gefiel ihm dies tatsächlich besser. Also haben wir daran gearbeitet und einen neuen Song gemacht. So ist "Das darfsch nöd" entstanden.
hitparade.ch: Wir haben Dich am Luzerner Fest gesehen, das war toll. Der Andrang der Leute war enorm, sowas haben wir schon lange nicht mehr gesehen. Das muss doch ein unglaubliches Gefühl gewesen sein?
Bligg: Merci, Luzern war tatsächlich sehr speziell. Zum Einen waren es brutal viele Leute und zum Anderen war die Bühne verhältnismässig sehr klein. Der witzigste Moment war der, als wir zu den Zugaben kamen und eigentlich noch drei Songs geplant hatten: Nach dem ersten der drei Songs kam unser Produktionsleiter Christoph Stahel und sagte uns, dass wir abbrechen müssen. Der Polizeipräsident habe ihn angerufen und gesagt, dass die Menschen vor lauter Gedränge in den See fallen. Es sei gefährlich. Wir dachten uns aber, wegen den paar Leuten die nun nass werden wollen wir nich tausende Menschen im Regen stehen lassen. Deswegen haben wir es durchgezogen (lacht).
hitparade.ch: Kann es sein, dass da noch ein neuer Song dabei gewesen ist?
Bligg: Ja, sehr aufmerksam beobachtet! Wir haben speziell für die Festivals, auch am Gampel, einen Song kreiert, der heisst "Chamer schicke". Den kann man sich auch auf www.bligg.ch anhören. Seit zwei Wochen haben wir eine neue Homepage und dort ist auch ein Blog. In diesem Blog berichte ich regelmässig, was bei uns hinter den Kulissen so passiert, wie die neue Platin-Edition entsteht, man hat Einblick ins Studio, und ich bin neulich Fallschirm-Springen gegangen, den haben wir auch drauf. Es lohnt sich also auf jeden Fall dort reinzuschauen.
hitparade.ch: Hattest Du am Gampel auch Gelegenheit, Dir noch andere Acts anzuschauen?
Bligg: Leider nicht, ich bin vor einer Stunde hier gelandet und seit einer Stunde gebe ich Interviews. Das ist zwar nicht schlimm, aber ich konnte daher keine anderen Bands anschauen. Ich hätte gerne noch andere Acts gesehen, denn das Line Up über die vier Tage war wirklich gut. Es hatte einige Bands, insbesondere Nationale, die ich gerne gesehen hätte.
hitparade.ch: Du hast Dir einen Ford Mustang gekauft. Hast Du Dir damit einen Traum erfüllt?
Bligg: Woher weisst Du das denn? (lacht). Ja, das habe ich. Ich stehe einfach auf diesen Mustang GT V8.
hitparade.ch: Du hast 3x Platin erhalten für dein Album 0816. Herzlichen Glückwunsch! Was bedeutet Dir eine solche Auszeichnung?
Bligg: Es bedeutet mir extrem viel. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass mir sowas nichts bedeutet, ich mache nicht auf falsche Bescheidenheit.
hitparade.ch: Hast Du das erwartet?
Bligg: Damit haben wir überhaupt nicht gerechnet. Wir haben das Album produziert und dann gab es einen besonderen Moment. Ich habe die Songs mit ins Auto genommen um sie mir anzuhören und so herauszufinden wo wir stehen und wie es weitergehen soll. Da habe ich die Ausfahrt verpasst, habe Musik gehört und bin immer weitergefahren, bis ich fast im Heidiland, irgendwo im Glarus gelandet bin. Da habe ich gewusst, dass wir gutes Material haben. Ich dachte dann: Wenn das nicht Goldstatus erreicht, 15`000 verkaufte Platten, dann stimmt etwas mit dieser Welt nicht. Wir haben uns extrem Mühe gegeben und unglaublich daran gearbeitet, wenn wir nicht geschlafen haben, dann haben wir gearbeitet. Ich habe das auch meinem Produzenten Fred Hermann so gesagt, dass wenn dies kein Goldalbum wird, dass etwas nicht stimme. Und jetzt haben wir dreifach Platin erhalten und können es selber noch nicht glauben.
hitparade.ch: Wie erklärst Du Dir den Erfolg mit deinen Einflüssen aus der Volksmusik? Das ist ja eigentlich nicht der Sound der jungen Menschen
Bligg: Volksmusik ist die Musik, die die Älteren hören. Und jetzt hören nicht mehr nur die ganz jungen Menschen Bligg, sondern auch die älteren.
hitparade.ch: Aber die Jungen scheinst Du damit auch gewonnen zu haben
Bligg: Das kann schon sein. Ich sehe mich aber nicht als Apostel der Volksmusik. Ich bin viel eher zur Einsicht gekommen, dass die traditionellen Instrumente, die wir hier in der Schweiz haben, beispielsweise ein Akkordeon oder ein Hackbrett, sehr guten Sound mit sich bringen und sich gut in die moderne Musik, wie ich sie mache, einbetten lassen. Nur hat dies bis dahin nie jemand gemacht. Wir haben dann zusammen mit der Streichmusik Alder zusammen den Song "Volksmusig", den es von mir bereits in einer normalen Hip Hop Version gegeben hatte, im Rahmen der Sendung "Die grössten Schweizer Hits" neu gemacht. Eigentlich ist das Schweizer Fernsehen daran schuld. Sie haben uns gefragt, ob wir uns das vorstellen können und ich dachte erst: Damit begeben wir uns eventuell auf sehr dünnes Eis. Sowohl die Streichmusik Alder wie auch ich hatten zuerst Angst, dass wir mit diesem Experiment unsere Fanbase verlieren könnten. Das ist dann aber glücklicherweise nicht passiert. Und während dieser Zusammenarbeit habe ich gemerkt, dass man mit diesen Instrumenten auch ganz anderen Sound machen kann. Ich meine, wenn Du eine Gitarre hast, dann kannst Du damit Blues, Rock oder auch Country machen. Wieso also soll man mit einem Akkordeon oder Hackbrett nur eine Stilrichtung an Musik machen können.
hitparade.ch: Wie sieht es denn beim nächsten Album aus? Fährst Du nun auf dieser Schiene weiter? Oder machst Du ein neues Experiment? Oder kehrst Du zum altbewährten Hip Hop zurück?
Bligg: Das ist wohl die am meisten gestellte Frage in diesem Jahr (lacht)
hitparade.ch: Es nimmt uns halt wunder.
Bligg: Ich glaube es nimmt alle wunder und auch mich! Wir wissen es nämlich noch nicht. Alles was ich weiss ist: Wir sind momentan an einer Neuauflage des Albums 0816. Wir haben dreifach Platin bekommen, das bedeutet, 90'000 Menschen haben sich die Mühe gemacht, irgendwo in einen Laden zu gehen um das Album zu kaufen. Das ist nicht selbstverständlich. Es ist auch nicht selbstverständlich dass so viele Menschen irgendwo hin reisen und ihre Zelte aufschlagen, um ein Konzert von mir zu sehen. Als Dankeschön für all diese Leute, dir mir diesen Support gegeben haben machen wir nun diese Neuauflage. Es wird eine Akustik-Version geben, eine Platin-Edition, die aus einer fetten Digibox aus Karton bestehen und drei CDs beinhalten wird. Die Akustik-CD, das Originalalbum mit zwei Bonus-Songs und eine Live-DVD. Das ist ein Geschenk an meine Fans.
hitparade.ch: Wie kam es zur Zusammenarbeit mit Gölä?
Wir hatten im letzten Jahr einige Shows, unter anderem die AFG-Stadion Eröffnung des FC St. Gallen. Da haben wir beide gespielt. Und wie das halt bei Musikern so ist, haben wir danach an der Hotelbar noch was getrunken. Dort konnte ich Gölä davon überzeugen, dass Appenzeller genau so gut sind wie ein paar Bier (lacht). Zu diesem Zeitpunkt waren wir beide jeweils in der Produktionsphase unserer Alben. Ich für 0816, er für "Z'Läbe fägt". Daher haben wir uns gegenseitig Songs vorgespielt und mal so nach der Meinung gefragt. Da gab es dann diesen Song "Nur en Söldner", der auch auf dem aktuellen Album nun drauf ist. Bei dem Song hatte er dann Lust, den Refrain mitzusingen. Ich habe ihn dann gefragt ob es für ihn vorstellbar wäre, dass wir was zusammen machen. Geplant war es, dass wir bei "Nur en Söldner" zusammenarbeiten. Er sagte dann zu für einen Tag, hatte allerdings nur ein Zeitfenster von sechs Stunden. Ich dachte mir dann: Was mache ich wenn er kommt und ihm gefällt der Song nicht mehr? Vielleicht hat ihm der Song nur aufgrund der Appenzeller gefallen, die er getrunken hat? Dann hätte ich ein Problenm (lacht). Aufgrund dessen legte ich eine Songskizze bereit zu "Das darfsch nöd", wir hatten bereits Ideen zu diesem Song. Als er dann kam, gefiel ihm dies tatsächlich besser. Also haben wir daran gearbeitet und einen neuen Song gemacht. So ist "Das darfsch nöd" entstanden.
hitparade.ch: Wir haben Dich am Luzerner Fest gesehen, das war toll. Der Andrang der Leute war enorm, sowas haben wir schon lange nicht mehr gesehen. Das muss doch ein unglaubliches Gefühl gewesen sein?
Bligg: Merci, Luzern war tatsächlich sehr speziell. Zum Einen waren es brutal viele Leute und zum Anderen war die Bühne verhältnismässig sehr klein. Der witzigste Moment war der, als wir zu den Zugaben kamen und eigentlich noch drei Songs geplant hatten: Nach dem ersten der drei Songs kam unser Produktionsleiter Christoph Stahel und sagte uns, dass wir abbrechen müssen. Der Polizeipräsident habe ihn angerufen und gesagt, dass die Menschen vor lauter Gedränge in den See fallen. Es sei gefährlich. Wir dachten uns aber, wegen den paar Leuten die nun nass werden wollen wir nich tausende Menschen im Regen stehen lassen. Deswegen haben wir es durchgezogen (lacht).
hitparade.ch: Kann es sein, dass da noch ein neuer Song dabei gewesen ist?
Bligg: Ja, sehr aufmerksam beobachtet! Wir haben speziell für die Festivals, auch am Gampel, einen Song kreiert, der heisst "Chamer schicke". Den kann man sich auch auf www.bligg.ch anhören. Seit zwei Wochen haben wir eine neue Homepage und dort ist auch ein Blog. In diesem Blog berichte ich regelmässig, was bei uns hinter den Kulissen so passiert, wie die neue Platin-Edition entsteht, man hat Einblick ins Studio, und ich bin neulich Fallschirm-Springen gegangen, den haben wir auch drauf. Es lohnt sich also auf jeden Fall dort reinzuschauen.
hitparade.ch: Hattest Du am Gampel auch Gelegenheit, Dir noch andere Acts anzuschauen?
Bligg: Leider nicht, ich bin vor einer Stunde hier gelandet und seit einer Stunde gebe ich Interviews. Das ist zwar nicht schlimm, aber ich konnte daher keine anderen Bands anschauen. Ich hätte gerne noch andere Acts gesehen, denn das Line Up über die vier Tage war wirklich gut. Es hatte einige Bands, insbesondere Nationale, die ich gerne gesehen hätte.
hitparade.ch: Du hast Dir einen Ford Mustang gekauft. Hast Du Dir damit einen Traum erfüllt?
Bligg: Woher weisst Du das denn? (lacht). Ja, das habe ich. Ich stehe einfach auf diesen Mustang GT V8.