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Interview mit Carrousel



Carrousel [CH] - En équilibre
1. Gris-bleu
2. Sergio Leone
3. On s'est manqué
4. En équilibre
5. Dis-moi encore
6. Autour de toi
7. Je me souviens
8. Dans ma tête
9. Les quatre saisons
10. Jardin d'hiver
11. Welcome
12. Quand la nuit tombe
13. J'voudrais pas
14. Tandem
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Sophie Burande und Léonard Gogniat, die sich Carrousel nennen, sind mit dem aktuellen Album 'En équilibre' in der ganzen Schweiz unterwegs, gespickt mit Handharmonikas, zwei Stimmen und der Freude, mit Wörtern zu spielen, bringen sie auch jeden Zuhörer zum Tanzen. Wir haben sie zum Interview getroffen.

hitparade.ch: Wann habt ihr angefangen, Musik zu machen, wann habt ihr euch kennengelernt?
Léonard Gogniat: Wir haben uns 2007 in Südfrankreich getroffen, als wir auf der Strasse Musik spielten. Danach haben wir 6 Monate in Paris gelebt. Dort haben wir angefangen, neue Lieder zu schreiben. Die Zusammenarbeit hat ein wenig Zeit gebraucht, da wir zwei verschiedene Personen mit unterschiedlichen Charakteren sind.

hitparade.ch: Habt ihr musikalisch gesehen gewusst, mit welchem Stil ihr arbeiten wollt?
Sophie Burande: Das war von Anfang an ganz klar. Wir haben sofort beschlossen, dass wir auf Französisch schreiben und singen wollen. Wir hören auch viele französische Musik, und der Text ist für uns sehr wichtig.

hitparade.ch: Wie teilt ihr es auf? Schreibst du, Léonard, die Lieder, oder macht ihr das zusammen, oder schreibt Sophie hauptsächlich die Texte?
Léonard Gogniat: Es gibt keine Regel. Es kann vorkommen, dass sie den ganzen Text schreibt, manchmal schreibe ich alles, manchmal schreibe ich einige Sätze, die sie liest und sagt, es sei gut, ich schreibe weiter, usw. Wichtig ist, dass wir uns immer einig sind.
Sophie Burande: Manchmal ist es schwierig, weil er das eine Wort oder den anderen Satz nicht mag, manchmal hören wir nicht dasselbe. Wenn wir jeweils am Schlusspunkt eines Songs angelangt sind, waren wir stets beide zufrieden.
Léonard Gogniat: *lacht* Wenn wir zusammen eine CD machen oder auf der Bühne spielen, muss man sich einig sein.

hitparade.ch: Es gibt ja eine andere, gleichnamige Band. Wusstet ihr davon? Ist das ein Problem?
Léonard Gogniat: Wir haben wirklich nach einem Band-Namen gesucht, CARROUSEL hat uns dann sofort gefallen. Später haben wir bemerkt, dass eine andere Band in den USA mit dem gleichen Namen besteht. Für uns ist dies kein Problem, die Musikstile sind verschieden.

hitparade.ch: Auf dem Cover des Albums ist ein altes Wandtelefon zu sehen? Wie seid ihr auf diese Idee gekommen?
Sophie Burande: Wir suchen gerne nach neuen Klängen und originellen Instrumenten.
Léonard Gogniat: Ausserdem ist das Telefon auch ein Symbol der Kommunikation, und einige Texte sprechen davon.

hitparade.ch: Ich habe die Radio-Airplays durchgesehen und habe bemerkt, dass euch eher die französischen Radio-Stationen spielen. Sind französische Lieder in der Deutschschweiz ein Problem?
Léonard Gogniat: Wir sind eine welsche Band, und es ist immer einfacher, wenn die Leute dieselbe Sprache sprechen. Aber unsere Musik wird auch auf DRS3 oder Radio Basilisk täglich gespielt.

hitparade.ch: Merkt ihr einen Unterschied zwischen dem Publikum in der Schweiz und dem in Frankreich?
Sophie Burande: Nein, wir haben noch keinen Unterschied bemerkt. Das ist unsere Rolle, das Publikum zu gewinnen. Was verschieden ist, ist wenn das Publikum schon unsere Musik ein wenig kennt oder nicht.

hitparade.ch: Sind die Schweizer ein bisschen zurückhaltender? Stimmt das Klischée?
Léonard Gogniat: Nein! Nicht hier! Wenn wir in der Deutschschweiz das zweite oder dritte Lied spielen, sind sie auf den "Carrousel"-Geschmack gekommen. Es ist hier ähnlich wie in Frankreich, weil wir hier nicht so bekannt sind und die Leute lächeln von Lied zu Lied mehr, bis sie am Schluss das volle Lächeln im Gesicht haben.

hitparade.ch: Was ist der grösste musikalische Unterschied zwischen der letzten und der neuen CD? Was hat sich am meisten verändert?
Léonard Gogniat: Wir haben nicht sehr viel geändert. Wir hatten für das 2. Album mit anderen Musikern gearbeitet, wir wollten etwas Neues hineinbringen. Vielleicht ist die Produktion ein wenig grösser geworden, für ein energiereiches und farbiges Resultat.

hitparade.ch: Standet ihr unter Zeitdruck oder habt ihr euch Zeit genug genommen für das Album?
Léonard Gogniat: Nein, wir hatten genug Zeit, wir haben viele Demos aufgenommen und die Produktionen Tag für Tag verbessert. Das war eine lange Studioarbeit!

hitparade.ch: Ihr seid auf Platz 27 der Schweizer Verkaufs-Charts eingestiegen. Bedeutet das etwas für euch oder ist es euch egal? Bekommt ihr nun mehr Anfragen und gibt es seither Veränderungen?
Sophie Burande: Nicht sehr. Es war schön, das hat uns Freude gemacht. Wir waren zufrieden, aber wir wissen, dass es eher Welsche sind, die unsere CD gekauft haben. Im Moment haben wir noch kein grosses Publikum in der Deutschschweiz. Wir können noch nicht mit anderen Künstlern, die in der ganzen Schweiz bekannt sind, mithalten. Aber es kommt!
Die CD wird in Frankreich vetrieben. All diese Nachrichten sind für uns gute Nachrichten! Weil wir das nicht erwartet haben!

hitparade.ch: Ihr habt in naher Zukunft viele Konzerte geplant, sehr viele! Habt ihr etwas Spezielles, das euch in Erinnerung geblieben ist?
Léonard Gogniat: Das Highlight war, als wir in Syrien waren, dort, wo jetzt Krieg herrscht. Das war für uns ein grosses Experiment, dass wir mit unserer Musik reisen konnten. Eine gute Erinnerung war auch das Paléo Festival. Ein Highlight ist auch immer, wenn das Publikum in der deutschen Schweiz mit uns singt!
Interview durchgeführt: Sonja Eberhard
Redaktion: Gabi Wegmüller, Sonja Eberhard