Interview mit Christina Stürmer
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Christina Stürmer hat vor kurzem ihr Unplugged-Album laut-Los veröffentlicht und ist mit ihrem EM-Song "Fieber" hoch im Kurs. Wir haben sie vor ihrem Konzert-Auftritt in Zürich zum Interview getroffen.
hitparade.ch: In ein paar Tagen beginnt die EM - wie hoch ist dein "Fieber" im Moment, wenn es darum geht?
Christina: Das EM-Fieber steigt bei uns in der Band so langsam. Als wir vor ein paar Monaten auf unplugged-Tour waren, habe ich das Publikum gefragt, wie es drauf ist und ob es so langsam in EM Stimmung verfällt, aber da war kaum etwas davon zu spüren. Aber jetzt beginnt es langsam. Es dauert ja auch nicht mehr lange, da wird es eh Zeit.
hitparade.ch: Wir haben gesehen, dass du diverse Male an EM-Events auftrittst während der Euro, wie denkst du, wird die Stimmung sein?
Christina: Ich glaube schon, dass die Stimmung sehr gut sein wird, weil einem bewusst wird, dass das Spektakel im eigenen Land stattfindet. Es wird sicher nicht mehr so schnell passieren, dass es wieder in Österreich und der Schweiz stattfindet. Von daher glaube ich schon, dass die Stimmung sehr gut ist. Ich glaube auch immer noch fest daran, wenn Österreich ein bisschen mehr hinter der eigenen Mannschaft stehen würde, dass sie eins, zwei Spiele mehr gewinnen und viel weiter kommen würden, als viele erwarten.
hitparade.ch: Also ist die Stimmung allgemein im Land noch nicht so…
Christina: Wie gesagt, vor ein paar Monaten war es noch nicht so. Mittlerweile fahren auch schon in Österreich Autos mit den Österreichischen Fahnen herum. Es beginnt jetzt langsam. Da spürt man schon, dass da etwas stattfinden wird.
hitparade.ch: Sind deine Auftritte während der EM nur auf Österreich begrenzt?
Christina: Ich denke schon, dass wir während der EM auch mal in der Schweiz auftreten werden. Geplant ist dafür noch nichts, aber man soll ja nie nie sagen. Mal sehen, wie es ist, wenn die ganze EM ins Rollen kommt.
hitparade.ch: Wirst du an solchen Konzerten auch dein akustisches Programm "laut-los" präsentieren oder werden die Gitarren auch mal verstärkt zu hören sein?
Christina: Man wird das normale Programm hören können. Das normale Programm ist für uns mit Strom, wo wir laut sein dürfen. Die "laut-los", also die unplugged Tour, ist für uns jetzt eigentlich vorbei. Jetzt fängt der Sommer an. Die EM ist ein lauter Event. Da ist ja keiner zurückhaltend und ruhig. Da wollen wir das natürlich auch nicht sein. Wir sind auf den EM Fanmeilen auch mit dem normalen lauten Programm unterwegs.
hitparade.ch: "laut-los" war das Stichwort, ein "unplugged"-Album wenn man so will. So mancher verschreit solche akustisch-Platten als Trenderscheinung, im Stile von **bist du was, musst du auch sowas gemacht haben**. Aber als Musiker hat man sicher andere Ansprüche und vor allem Antriebe für akustische Momente in einer Karriere.
Christina: Mir ist oft gesagt worden, dass man ein unplugged Album erst dann macht, wenn einem nichts anderes mehr einfällt. Im Moment geht einfach der CD Verkauf zurück, der Umsatz geht zurück und es wird vielleicht seltener, dass man die Möglichkeit hat, ins Studio zu gehen, womöglich muss man alles selber produzieren. Und ich wollte einfach nicht mehr länger warten. Ich wollte auch schon immer mal ein solches Album machen. Für die Band und für mich war es einfach eine riesengroße Herausforderung. Man muss einfach genauer sein. Dadurch, dass es leiser und intimer ist, hört man natürlich auch jeden Fehler. Deshalb muss man viel aufeinander hören und viel konzentrierter arbeiten. Deshalb hat mich das so gereizt.
hitparade.ch: Gab es Songs, die man eigentlich nicht so umsetzen wollte und man gemerkt hat, dass sie aber trotzdem sehr gut funktionieren, respektive habt ihr Songs versucht zu spielen, die einfach nicht geeignet sind für so etwas?
Christina: Wir haben im Studio ca. 25 Songs aufgenommen. Alte, aber auch neue Songs von uns. Dann erst haben wir angefangen auszusieben. Das ist wirklich sehr schwierig. Und dann merkt man eben, dass manche Nummern unplugged überhaupt nicht funktionieren. Da muss man sich natürlich was einfallen lassen. Wir haben 25 Songs aufgenommen, manche sind aufs Album gekommen, manche sind als Download verfügbar oder als B-Track auf irgendwelchen Singles. Wir haben also viel aufgenommen, dass wir letztendlich viel Auswahl haben.
hitparade.ch: Hast du ein Beispiel von einem Song, wo ihr zuerst gedacht habt "Das wird ein Hammer", aber dann bei den Aufnahmen gemerkt hat, dass das nicht so gut geht?
Christina: Wir haben sehr viel rumprobiert. Am Anfang war "Nie genug" ganz grausam unplugged. Das hat überhaupt nichts gehabt. Dann haben wir es etwas geändert und herumprobiert. Der Titel wurde dann doch aufgenommen. Das wäre so ein Beispiel. Man muss eben viel rumprobieren. Bei "Sonne hinter dem Nebel" hat überhaupt nicht gepasst. Wir haben den Song dann letztendlich zwar aufgenommen, aber er hat es nicht auf das Album geschafft. Aber wir haben es so umgemodelt, dass es nur noch Gitarre und Stimme ist und es hat so seinen eigenen Zauber.
hitparade.ch: Anhand der Charts sehen wir ja, dass auch dieses Album sehr gut ankommt bei den Fans. Wie sind so die Feedbacks, wenn du mit Fans direkt sprichst?
Christina: Die Reaktionen sind sehr unterschiedlich. Prinzipiell jedoch war die "laut los"-Tour ein Erfolg. Wir waren zwar in Deutschland nicht immer ausverkauft, jedoch waren die Leute, die da waren, sehr begeistert. Ich habe aber auch gehört, gerade jetzt, wo wir wieder die lauten Konzerte spielen, dass es die Leute viel mehr bewegt. Bei unplugged ist es eben ruhiger, man sitzt, da kann man nicht springen und mit grölen. Und genau das haben die Leute sehr gerne. Aber so zur Abwechslung war es sehr gut, dass wir das gemacht haben. Und jetzt wird es eben wieder laut.
hitparade.ch: Wenn wir hier so über dich lesen, respektive rumsurfen, googeln und Berichte, Interviews und so vieles mehr durchlesen, haben wir das Gefühl, du seiest trotz internationalem Bekanntheitsgrad sehr nah beim Fan, gibst Autogrammstunden, es besteht eine rege Community usw. Hier in der Schweiz verstecken sich die meisten Musiker fast, wenn sie Erfolg haben. Was ist dein Antrieb, dies so mit den Fans zu halten?
Christina: Mir ist der Fankontakt sehr wichtig und auch, dass man auf der Bühne genau so ist, wie man auch privat ist. Dass viele glauben, dass ich eben fast die Nachbarin von nebenan bin, zum greifen nah, zum Anfassen, dass ist immer etwas ein Zwiespalt. Ich habe eben auch sehr gern den Respektsabstand. Gerade in Österreich bin ich durch die Castingsshow, bei der ich vor 5 Jahren mitgemacht habe, fast sowas wie öffentliches Gut geworden. Und das ist auch wieder eher negativ, finde ich jedenfalls. Es ist manchmal dann schon etwas anstrengend, wenn man privat zum Beispiel mit dem kleinen Neffen unterwegs ist und dann kommt eine ganze Schulklasse und möchte Autogrammkarten. Und wenn ich dann mal nein sage, dann werde ich gleich als Zicke abgestempelt. Da fehlt mir dann teilweise schon das Verständnis. Das ist aber nur in Österreich so. In Deutschland oder der Schweiz habe ich das so noch nicht erfahren. Aber mir ist es schon wichtig, dass man den Kontakt pflegt, damit man eben auch so sein Feedback bekommt, ob man etwas gut oder nicht so gut gemacht hat.
hitparade.ch: Kann man es eigentlich noch richtig geniessen und hat man noch Freude an einer Chartplatzierung oder wenn ein Song im Radio gespielt wird, wenn man einen gewissen Grosserfolg hat und täglich so viele Menschen etwas von einem wollen?
Christina: Sowas habe ich noch nie gehabt. Als damals "Ich lebe" in Österreich raus gekommen ist, da habe ich immer sofort um geschalten, wenn das im Radio gespielt wurde. Ich weiß auch nicht genau, warum das so ist. Dadurch dass wir sehr viel live spielen und eben auch unsere Songs relativ oft spielen, kann ich das im Radio einfach nicht hören. Wenn ich privat dann doch mal die Zeit habe, mich der Musik zu widmen, dann verbringe ich diese Zeit sicher nicht mit meinen eigenen Platten. Da höre ich nur andere Bands. Wäre doch eigentlich auch komisch, wenn man dann auch noch seine eigenen Songs hört, oder?
hitparade.ch: Apropos etwas von dir wollen: wir wollen dich ja vor allem live sehen und haben aber feststellen müssen, dass deine Tour bislang im September endet. Wird die noch verlängert?
Christina: Ich glaube, für den 6. September ist der letzte live Auftritt geplant. Am 8. September gehen wir gleich ins Studio und planen dort ein neues Studio-Album. Nummern schreiben, Demos durchhören und ein bisschen aufnehmen und probieren. Und dadurch ist der komplette September und November geblockt. 2 Monate, die nur für Kreativität geplant sind. Ob im Oktober noch ein Auftritt hinzukommt, das weiß man noch nicht, kann aber schon sein. Das heißt also nicht gleich, dass wir ab da nicht mehr spielen, dass würden wir als Band wohl selber nicht aushalten, das wäre ein komisches Gefühl.
hitparade.ch: Dein Tipp für die EM? Wie weit kommt die Schweiz, wie weit Österreich?
Christina: Ich muss ja immer aufpassen, was ich sage. Erstens kenne ich mich nicht wirklich so gut aus. Ich weiß, dass Italien eine gute Mannschaft hat. Und dadurch, dass wir innerhalb der Band bunt gemischt sind, wir haben einen Spanier, einen Franzosen, einen Deutschen und zwei Österreicher, muss man immer aufpassen, was man sagt. Wenn eines dieser vier Länder gewinnt, freue ich mich sehr. Aber wenn die Schweiz gewinnen würde, würde ich mich natürlich auch freuen. Gerade, wenn man die EM zusammen ausrichtet, muss man ja irgendwie zusammenhalten.
hitparade.ch: Kommen wir zur Top 10 der Schweizer Hitparade. Was kennst du davon?
3. Baschi - Bring en hei
Christina: Das ist das Einzige, was ich hier kenne. Ich habe ihn vor ein paar Monaten mal kennen gelernt. Und ein Kollege von mir singt den Song auf Hochdeutsch. Baschi hat doch schon mehrere Platten rausgebracht und ich finde es schade, dass man über die Grenzen hinweg nichts mitkriegt.
hitparade.ch: In ein paar Tagen beginnt die EM - wie hoch ist dein "Fieber" im Moment, wenn es darum geht?
Christina: Das EM-Fieber steigt bei uns in der Band so langsam. Als wir vor ein paar Monaten auf unplugged-Tour waren, habe ich das Publikum gefragt, wie es drauf ist und ob es so langsam in EM Stimmung verfällt, aber da war kaum etwas davon zu spüren. Aber jetzt beginnt es langsam. Es dauert ja auch nicht mehr lange, da wird es eh Zeit.
hitparade.ch: Wir haben gesehen, dass du diverse Male an EM-Events auftrittst während der Euro, wie denkst du, wird die Stimmung sein?
Christina: Ich glaube schon, dass die Stimmung sehr gut sein wird, weil einem bewusst wird, dass das Spektakel im eigenen Land stattfindet. Es wird sicher nicht mehr so schnell passieren, dass es wieder in Österreich und der Schweiz stattfindet. Von daher glaube ich schon, dass die Stimmung sehr gut ist. Ich glaube auch immer noch fest daran, wenn Österreich ein bisschen mehr hinter der eigenen Mannschaft stehen würde, dass sie eins, zwei Spiele mehr gewinnen und viel weiter kommen würden, als viele erwarten.
hitparade.ch: Also ist die Stimmung allgemein im Land noch nicht so…
Christina: Wie gesagt, vor ein paar Monaten war es noch nicht so. Mittlerweile fahren auch schon in Österreich Autos mit den Österreichischen Fahnen herum. Es beginnt jetzt langsam. Da spürt man schon, dass da etwas stattfinden wird.
hitparade.ch: Sind deine Auftritte während der EM nur auf Österreich begrenzt?
Christina: Ich denke schon, dass wir während der EM auch mal in der Schweiz auftreten werden. Geplant ist dafür noch nichts, aber man soll ja nie nie sagen. Mal sehen, wie es ist, wenn die ganze EM ins Rollen kommt.
hitparade.ch: Wirst du an solchen Konzerten auch dein akustisches Programm "laut-los" präsentieren oder werden die Gitarren auch mal verstärkt zu hören sein?
Christina: Man wird das normale Programm hören können. Das normale Programm ist für uns mit Strom, wo wir laut sein dürfen. Die "laut-los", also die unplugged Tour, ist für uns jetzt eigentlich vorbei. Jetzt fängt der Sommer an. Die EM ist ein lauter Event. Da ist ja keiner zurückhaltend und ruhig. Da wollen wir das natürlich auch nicht sein. Wir sind auf den EM Fanmeilen auch mit dem normalen lauten Programm unterwegs.
hitparade.ch: "laut-los" war das Stichwort, ein "unplugged"-Album wenn man so will. So mancher verschreit solche akustisch-Platten als Trenderscheinung, im Stile von **bist du was, musst du auch sowas gemacht haben**. Aber als Musiker hat man sicher andere Ansprüche und vor allem Antriebe für akustische Momente in einer Karriere.
Christina: Mir ist oft gesagt worden, dass man ein unplugged Album erst dann macht, wenn einem nichts anderes mehr einfällt. Im Moment geht einfach der CD Verkauf zurück, der Umsatz geht zurück und es wird vielleicht seltener, dass man die Möglichkeit hat, ins Studio zu gehen, womöglich muss man alles selber produzieren. Und ich wollte einfach nicht mehr länger warten. Ich wollte auch schon immer mal ein solches Album machen. Für die Band und für mich war es einfach eine riesengroße Herausforderung. Man muss einfach genauer sein. Dadurch, dass es leiser und intimer ist, hört man natürlich auch jeden Fehler. Deshalb muss man viel aufeinander hören und viel konzentrierter arbeiten. Deshalb hat mich das so gereizt.
hitparade.ch: Gab es Songs, die man eigentlich nicht so umsetzen wollte und man gemerkt hat, dass sie aber trotzdem sehr gut funktionieren, respektive habt ihr Songs versucht zu spielen, die einfach nicht geeignet sind für so etwas?
Christina: Wir haben im Studio ca. 25 Songs aufgenommen. Alte, aber auch neue Songs von uns. Dann erst haben wir angefangen auszusieben. Das ist wirklich sehr schwierig. Und dann merkt man eben, dass manche Nummern unplugged überhaupt nicht funktionieren. Da muss man sich natürlich was einfallen lassen. Wir haben 25 Songs aufgenommen, manche sind aufs Album gekommen, manche sind als Download verfügbar oder als B-Track auf irgendwelchen Singles. Wir haben also viel aufgenommen, dass wir letztendlich viel Auswahl haben.
hitparade.ch: Hast du ein Beispiel von einem Song, wo ihr zuerst gedacht habt "Das wird ein Hammer", aber dann bei den Aufnahmen gemerkt hat, dass das nicht so gut geht?
Christina: Wir haben sehr viel rumprobiert. Am Anfang war "Nie genug" ganz grausam unplugged. Das hat überhaupt nichts gehabt. Dann haben wir es etwas geändert und herumprobiert. Der Titel wurde dann doch aufgenommen. Das wäre so ein Beispiel. Man muss eben viel rumprobieren. Bei "Sonne hinter dem Nebel" hat überhaupt nicht gepasst. Wir haben den Song dann letztendlich zwar aufgenommen, aber er hat es nicht auf das Album geschafft. Aber wir haben es so umgemodelt, dass es nur noch Gitarre und Stimme ist und es hat so seinen eigenen Zauber.
hitparade.ch: Anhand der Charts sehen wir ja, dass auch dieses Album sehr gut ankommt bei den Fans. Wie sind so die Feedbacks, wenn du mit Fans direkt sprichst?
Christina: Die Reaktionen sind sehr unterschiedlich. Prinzipiell jedoch war die "laut los"-Tour ein Erfolg. Wir waren zwar in Deutschland nicht immer ausverkauft, jedoch waren die Leute, die da waren, sehr begeistert. Ich habe aber auch gehört, gerade jetzt, wo wir wieder die lauten Konzerte spielen, dass es die Leute viel mehr bewegt. Bei unplugged ist es eben ruhiger, man sitzt, da kann man nicht springen und mit grölen. Und genau das haben die Leute sehr gerne. Aber so zur Abwechslung war es sehr gut, dass wir das gemacht haben. Und jetzt wird es eben wieder laut.
hitparade.ch: Wenn wir hier so über dich lesen, respektive rumsurfen, googeln und Berichte, Interviews und so vieles mehr durchlesen, haben wir das Gefühl, du seiest trotz internationalem Bekanntheitsgrad sehr nah beim Fan, gibst Autogrammstunden, es besteht eine rege Community usw. Hier in der Schweiz verstecken sich die meisten Musiker fast, wenn sie Erfolg haben. Was ist dein Antrieb, dies so mit den Fans zu halten?
Christina: Mir ist der Fankontakt sehr wichtig und auch, dass man auf der Bühne genau so ist, wie man auch privat ist. Dass viele glauben, dass ich eben fast die Nachbarin von nebenan bin, zum greifen nah, zum Anfassen, dass ist immer etwas ein Zwiespalt. Ich habe eben auch sehr gern den Respektsabstand. Gerade in Österreich bin ich durch die Castingsshow, bei der ich vor 5 Jahren mitgemacht habe, fast sowas wie öffentliches Gut geworden. Und das ist auch wieder eher negativ, finde ich jedenfalls. Es ist manchmal dann schon etwas anstrengend, wenn man privat zum Beispiel mit dem kleinen Neffen unterwegs ist und dann kommt eine ganze Schulklasse und möchte Autogrammkarten. Und wenn ich dann mal nein sage, dann werde ich gleich als Zicke abgestempelt. Da fehlt mir dann teilweise schon das Verständnis. Das ist aber nur in Österreich so. In Deutschland oder der Schweiz habe ich das so noch nicht erfahren. Aber mir ist es schon wichtig, dass man den Kontakt pflegt, damit man eben auch so sein Feedback bekommt, ob man etwas gut oder nicht so gut gemacht hat.
hitparade.ch: Kann man es eigentlich noch richtig geniessen und hat man noch Freude an einer Chartplatzierung oder wenn ein Song im Radio gespielt wird, wenn man einen gewissen Grosserfolg hat und täglich so viele Menschen etwas von einem wollen?
Christina: Sowas habe ich noch nie gehabt. Als damals "Ich lebe" in Österreich raus gekommen ist, da habe ich immer sofort um geschalten, wenn das im Radio gespielt wurde. Ich weiß auch nicht genau, warum das so ist. Dadurch dass wir sehr viel live spielen und eben auch unsere Songs relativ oft spielen, kann ich das im Radio einfach nicht hören. Wenn ich privat dann doch mal die Zeit habe, mich der Musik zu widmen, dann verbringe ich diese Zeit sicher nicht mit meinen eigenen Platten. Da höre ich nur andere Bands. Wäre doch eigentlich auch komisch, wenn man dann auch noch seine eigenen Songs hört, oder?
hitparade.ch: Apropos etwas von dir wollen: wir wollen dich ja vor allem live sehen und haben aber feststellen müssen, dass deine Tour bislang im September endet. Wird die noch verlängert?
Christina: Ich glaube, für den 6. September ist der letzte live Auftritt geplant. Am 8. September gehen wir gleich ins Studio und planen dort ein neues Studio-Album. Nummern schreiben, Demos durchhören und ein bisschen aufnehmen und probieren. Und dadurch ist der komplette September und November geblockt. 2 Monate, die nur für Kreativität geplant sind. Ob im Oktober noch ein Auftritt hinzukommt, das weiß man noch nicht, kann aber schon sein. Das heißt also nicht gleich, dass wir ab da nicht mehr spielen, dass würden wir als Band wohl selber nicht aushalten, das wäre ein komisches Gefühl.
hitparade.ch: Dein Tipp für die EM? Wie weit kommt die Schweiz, wie weit Österreich?
Christina: Ich muss ja immer aufpassen, was ich sage. Erstens kenne ich mich nicht wirklich so gut aus. Ich weiß, dass Italien eine gute Mannschaft hat. Und dadurch, dass wir innerhalb der Band bunt gemischt sind, wir haben einen Spanier, einen Franzosen, einen Deutschen und zwei Österreicher, muss man immer aufpassen, was man sagt. Wenn eines dieser vier Länder gewinnt, freue ich mich sehr. Aber wenn die Schweiz gewinnen würde, würde ich mich natürlich auch freuen. Gerade, wenn man die EM zusammen ausrichtet, muss man ja irgendwie zusammenhalten.
hitparade.ch: Kommen wir zur Top 10 der Schweizer Hitparade. Was kennst du davon?
3. Baschi - Bring en hei
Christina: Das ist das Einzige, was ich hier kenne. Ich habe ihn vor ein paar Monaten mal kennen gelernt. Und ein Kollege von mir singt den Song auf Hochdeutsch. Baschi hat doch schon mehrere Platten rausgebracht und ich finde es schade, dass man über die Grenzen hinweg nichts mitkriegt.