Inteview mit Eels
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Die Eels gehören in der Rock- und Indie-Szene zu den ganz grossen Bands. Sänger Mark Oliver Everett hat mit seinem fesselnden Buch "Glückstage in der Hölle - Wie die Musik mein Leben rettete" viele Menschen berührt. In seinen Songs spiegeln sich all jene Gefühle wider, die im Buch stark beschrieben sind. Als Kind erlebt er einen Flugzeugabsturz in seiner Strasse, mit 19 entdeckt er seinen toten Vater, einige Jahre später nimmt sich seine Schwester das Leben, dann stirbt seine Cousine in dem Flugzeug, das am 11. September ins World Trade Center gestürzt ist und schliesslich pflegt er seine krebskranke Mutter bis in den Tod. Durch seine Musik konnte er diese Schicksalsschläge verarbeiten und bewies am Samstag in Winterthur, dass er ein begnadeter Musiker und grossartiger Entertainer ist. Songs wie "I Like Birds", "Fresh Blood" und "The Look You Give That Guy" kamen besonders gut an. Aber auch vom neuen Album "Tomorrow Morning", das am vergangenen Freitag erschienen ist, präsentierte er einige Perlen. Besonders der Song "Oh So Lovely" sorgte für Gänsehaut. Ein wunderbares Konzert eines ganz besonderen Künstlers…
hitparade.ch: Wenn Dir vor 20 Jahren Jemand gesagt hätte, wo Du heute stehst, was hättest Du gesagt oder gedacht?
Mark Oliver Everett: Fantastisch! Ich hatte es mir immer irgendwie erhofft, konnte mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, dass dies tatsächlich passieren würde. Es ist so hart, sowas zu erreichen.
hitparade.ch: Das erste Instrument in Deinem Leben war das Schlagzeug. Ist diese Liebe geblieben?
Mark Oliver Everett: Ja, ich spiele noch immer sehr gerne Schlagezug. Auf der Bühne zwar nicht so oft, aber es macht unheimlich Spass, Schlagzeug zu spielen.
hitparade.ch: Hast Du noch immer Deine vielen Aufnahmen, die Du als Jugendlicher gemacht hast? Du müsstest ja tausende von Kassetten haben…
Mark Oliver Everett: Ich denke, die meisten sind in meinem Studio in irgend einer Kiste. Ich höre die mir eigentlich nicht mehr an…
hitparade.ch: Sind all Deine Songs auf Dich selbst bezogen? Oder schreibst Du manchmal auch Texte, ohne dass Du eine persönliche Geschichte damit verbindest?
Mark Oliver Everett: Ich denke mit jedem Song habe ich eine Verbindung, aber es muss nicht zwingend autobiografisch sein. Wenn Du aus der Sicht einer anderen Person einen Song schreibst, dann musst Du ja auch einen Bezug zu dieser Person haben.
hitparade.ch: Dein Sound hat sich mit den Jahren verändert. Gehst Du heute anders ans Songschreiben heran als früher?
Mark Oliver Everett: Es ist von Song zu Song verschieden. Genau das macht mir Spass: Dass es keine Regeln gibt und kein Rezept, es passiert einfach.
hitparade.ch: Du schreibst sehr viele Songs und hast manchmal Mühe, alles auf ein Album zu bringen, weil es zu viele sind. Hast Du nie ruhige Abende, an denen Du nicht Musik machst und schreibst?
Mark Oliver Everett: Jetzt schon. Als ich noch jünger war, war das schwieriger. Wenn man immer so viele Songs schreibt, dann braucht man zwischendurch einfach mal eine Pause. Und wenn ich auf Tour bin, dann habe ich auch selten Zeit um Songs zu schreiben.
hitparade.ch: Also wirst Du nicht von Deinen Ideen kontrolliert…?
Mark Oliver Everett: Manchmal schon! Manchmal ist das ganz schön ärgerlich, wenn man doch eigentlich was anderes machen möchte.
hitparade.ch: Die Musikbranche ist ein hartes Pflaster. Was ist Dein Geheimnis, dass Du Dich schon so lange konstant in diesem Business zu bewegen weisst?
Mark Oliver Everett: Harte Arbeit. Und dabei glücklich zu sein. Und man muss versuchen die Dinge interessant zu halten.
hitparade.ch: Du hast für alle Shrek-Filme Musik zum Filmsoundtrack beigesteuert. Ebenso auch für "Grinch". Magst Du grüne Monster?
Mark Oliver Everett: Ja, ich mag grüne Monster sogar sehr (lacht). Ich mag die Filme, ich hab sie mir sogar angesehen… (lacht).
hitparade.ch: Du schreibst immer wahnsinnig viele Songs und hast dann die Qual der Wahl, wenn es darum geht, wenige Songs auf ein Album zu beschränken. Wie entscheidest Du, welche Songs auf ein Album kommen und welche nicht?
Mark Oliver Everett: Wenn es ein Song am Ende nicht auf ein Album schafft, dann nicht, weil ich ihn schlechter finde als die anderen, sondern einfach weil er nicht in den Fluss des Albums passt. Dann passt er nicht in's Motiv des Albums. Das hört man dann einfach.
hitparade.ch: Deine Songs sind sehr persönlich. Auch ein sehr persönliches Buch hast Du geschrieben. Andererseits bist Du eigentlich kein Mensch, der gerne viel von sich preisgibt…
Mark Oliver Everett: Es ist ein bisschen seltsam, ich weiss. Es ist einfach eine Art wie ich mit mir selbst umgehe: Indem ich Songs schreibe, an Projekten arbeite… und da war halt noch dieses Buch…
hitparade.ch: Ist es für Dich nicht sehr schräg für Dich, fremden Leuten zu begegnen, deren Namen Du nicht weißt, die aber Dein Buch gelesen haben und daher viel über Dich wissen?
Mark Oliver Everett: Ja, sehr sogar. Ich versuche jeweils einfach nicht darüber nachzudenken, was diese Menschen gelesen haben über mich. Ich nehme es als Kompliment, dass sie es gekauft und gelesen haben. An mehr dazu möchte ich gar nicht denken.
hitparade.ch: Vor einiger Zeit wurdest Du von Polizisten angesprochen, weil Sie Dich für einen gesuchten Terroristen hielten. Nimmst Du sowas mit Humor?
Mark Oliver Everett: Jetzt kann ich darüber lachen, aber es war ehrlich gesagt nicht sehr lustig zu diesem Zeitpunkt.
hitparade.ch: Haben sie sich entschuldigt?
Mark Oliver Everett: Nein…
hitparade.ch: Du hast im letzten Jahr viel Gas gegeben: Letztes Jahr erschien "Hombre Lobo", Anfang dieses Jahres kam "End Times" und nun ist vor einer Woche "Tomorrow Morning erschienen". Wieso hast Du diese Trilogie gemacht? War das von Anfang an so geplant?
Mark Oliver Everett: Ja. Ich hatte vier Jahre lang kein Album mehr herausgebracht, also dachte ich, kann ich doch gleich mehrere nacheinander rausbringen, die zusammengehören. Das Album "End Times" ist in der Mitte und die Trilogie endet mit "Tomorrow Morning". Also, es endet alles mit einem Neubeginn.
hitparade.ch: Welches war der schönste Ort, an dem Du jemals live gespielt hast?
Mark Oliver Everett: Das ist eine sehr schwierige Frage. Es war an so vielen Orten toll. An sehr vielen Orten hat es geregnet leider. Hm.. Ich denke es war die Albert Hall. Das war eines der schönsten Konzerte meines Lebens. (Die Albert Hall steht in London und Mark Oliver Everett beschreibt in seinem Buch, wie glücklich er war, an der selben Stelle stehen zu dürfen wie Pink Floyd, The Beatles, The Who und Led Zeppelin).
hitparade.ch: Ist es für Dich kein Problem mehr, so viel mit dem Flugzeug unterwegs zu sein? Eine Weile fühltest Du Dich ja nicht so wohl in Flugzeugen…
Mark Oliver Everett: Ich hasse es noch immer. Ich versuche es noch immer zu vermeiden. Manchmal geht es halt nicht anders.
hitparade.ch: Oft klingen Deine Songs live völlig anders als auf den CDs. Spielst Du gerne mit Deinen fertigen Songs herum?
Mark Oliver Everett: Ja, das macht Spass. Ich kann mir nicht vorstellen, die Songs immer genauso zu spielen wie auf den CDs, das wäre langweilig.
hitparade.ch: Hörst Du Dir oft Deine alten CDs an wie "Beautiful Freak" oder "Electro-Shock-Blues"?
Mark Oliver Everett: Eigentlich höre ich mir meine alten Sachen nur an, wenn es darum geht, sie wieder zu lernen um sie live spielen zu können. Es kommen ja immer andere Songs auf die Setlist.
hitparade.ch: Welche Musik interessiert Dich momentan privat?
Mark Oliver Everett: Ich habe zurzeit selten die Gelegenheit in Ruhe Musik zu hören. Wenn ich doch dazu komme, dann höre ich viel Instrumentalmusik.
hitparade.ch: Wenn Dir vor 20 Jahren Jemand gesagt hätte, wo Du heute stehst, was hättest Du gesagt oder gedacht?
Mark Oliver Everett: Fantastisch! Ich hatte es mir immer irgendwie erhofft, konnte mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, dass dies tatsächlich passieren würde. Es ist so hart, sowas zu erreichen.
hitparade.ch: Das erste Instrument in Deinem Leben war das Schlagzeug. Ist diese Liebe geblieben?
Mark Oliver Everett: Ja, ich spiele noch immer sehr gerne Schlagezug. Auf der Bühne zwar nicht so oft, aber es macht unheimlich Spass, Schlagzeug zu spielen.
hitparade.ch: Hast Du noch immer Deine vielen Aufnahmen, die Du als Jugendlicher gemacht hast? Du müsstest ja tausende von Kassetten haben…
Mark Oliver Everett: Ich denke, die meisten sind in meinem Studio in irgend einer Kiste. Ich höre die mir eigentlich nicht mehr an…
hitparade.ch: Sind all Deine Songs auf Dich selbst bezogen? Oder schreibst Du manchmal auch Texte, ohne dass Du eine persönliche Geschichte damit verbindest?
Mark Oliver Everett: Ich denke mit jedem Song habe ich eine Verbindung, aber es muss nicht zwingend autobiografisch sein. Wenn Du aus der Sicht einer anderen Person einen Song schreibst, dann musst Du ja auch einen Bezug zu dieser Person haben.
hitparade.ch: Dein Sound hat sich mit den Jahren verändert. Gehst Du heute anders ans Songschreiben heran als früher?
Mark Oliver Everett: Es ist von Song zu Song verschieden. Genau das macht mir Spass: Dass es keine Regeln gibt und kein Rezept, es passiert einfach.
hitparade.ch: Du schreibst sehr viele Songs und hast manchmal Mühe, alles auf ein Album zu bringen, weil es zu viele sind. Hast Du nie ruhige Abende, an denen Du nicht Musik machst und schreibst?
Mark Oliver Everett: Jetzt schon. Als ich noch jünger war, war das schwieriger. Wenn man immer so viele Songs schreibt, dann braucht man zwischendurch einfach mal eine Pause. Und wenn ich auf Tour bin, dann habe ich auch selten Zeit um Songs zu schreiben.
hitparade.ch: Also wirst Du nicht von Deinen Ideen kontrolliert…?
Mark Oliver Everett: Manchmal schon! Manchmal ist das ganz schön ärgerlich, wenn man doch eigentlich was anderes machen möchte.
hitparade.ch: Die Musikbranche ist ein hartes Pflaster. Was ist Dein Geheimnis, dass Du Dich schon so lange konstant in diesem Business zu bewegen weisst?
Mark Oliver Everett: Harte Arbeit. Und dabei glücklich zu sein. Und man muss versuchen die Dinge interessant zu halten.
hitparade.ch: Du hast für alle Shrek-Filme Musik zum Filmsoundtrack beigesteuert. Ebenso auch für "Grinch". Magst Du grüne Monster?
Mark Oliver Everett: Ja, ich mag grüne Monster sogar sehr (lacht). Ich mag die Filme, ich hab sie mir sogar angesehen… (lacht).
hitparade.ch: Du schreibst immer wahnsinnig viele Songs und hast dann die Qual der Wahl, wenn es darum geht, wenige Songs auf ein Album zu beschränken. Wie entscheidest Du, welche Songs auf ein Album kommen und welche nicht?
Mark Oliver Everett: Wenn es ein Song am Ende nicht auf ein Album schafft, dann nicht, weil ich ihn schlechter finde als die anderen, sondern einfach weil er nicht in den Fluss des Albums passt. Dann passt er nicht in's Motiv des Albums. Das hört man dann einfach.
hitparade.ch: Deine Songs sind sehr persönlich. Auch ein sehr persönliches Buch hast Du geschrieben. Andererseits bist Du eigentlich kein Mensch, der gerne viel von sich preisgibt…
Mark Oliver Everett: Es ist ein bisschen seltsam, ich weiss. Es ist einfach eine Art wie ich mit mir selbst umgehe: Indem ich Songs schreibe, an Projekten arbeite… und da war halt noch dieses Buch…
hitparade.ch: Ist es für Dich nicht sehr schräg für Dich, fremden Leuten zu begegnen, deren Namen Du nicht weißt, die aber Dein Buch gelesen haben und daher viel über Dich wissen?
Mark Oliver Everett: Ja, sehr sogar. Ich versuche jeweils einfach nicht darüber nachzudenken, was diese Menschen gelesen haben über mich. Ich nehme es als Kompliment, dass sie es gekauft und gelesen haben. An mehr dazu möchte ich gar nicht denken.
hitparade.ch: Vor einiger Zeit wurdest Du von Polizisten angesprochen, weil Sie Dich für einen gesuchten Terroristen hielten. Nimmst Du sowas mit Humor?
Mark Oliver Everett: Jetzt kann ich darüber lachen, aber es war ehrlich gesagt nicht sehr lustig zu diesem Zeitpunkt.
hitparade.ch: Haben sie sich entschuldigt?
Mark Oliver Everett: Nein…
hitparade.ch: Du hast im letzten Jahr viel Gas gegeben: Letztes Jahr erschien "Hombre Lobo", Anfang dieses Jahres kam "End Times" und nun ist vor einer Woche "Tomorrow Morning erschienen". Wieso hast Du diese Trilogie gemacht? War das von Anfang an so geplant?
Mark Oliver Everett: Ja. Ich hatte vier Jahre lang kein Album mehr herausgebracht, also dachte ich, kann ich doch gleich mehrere nacheinander rausbringen, die zusammengehören. Das Album "End Times" ist in der Mitte und die Trilogie endet mit "Tomorrow Morning". Also, es endet alles mit einem Neubeginn.
hitparade.ch: Welches war der schönste Ort, an dem Du jemals live gespielt hast?
Mark Oliver Everett: Das ist eine sehr schwierige Frage. Es war an so vielen Orten toll. An sehr vielen Orten hat es geregnet leider. Hm.. Ich denke es war die Albert Hall. Das war eines der schönsten Konzerte meines Lebens. (Die Albert Hall steht in London und Mark Oliver Everett beschreibt in seinem Buch, wie glücklich er war, an der selben Stelle stehen zu dürfen wie Pink Floyd, The Beatles, The Who und Led Zeppelin).
hitparade.ch: Ist es für Dich kein Problem mehr, so viel mit dem Flugzeug unterwegs zu sein? Eine Weile fühltest Du Dich ja nicht so wohl in Flugzeugen…
Mark Oliver Everett: Ich hasse es noch immer. Ich versuche es noch immer zu vermeiden. Manchmal geht es halt nicht anders.
hitparade.ch: Oft klingen Deine Songs live völlig anders als auf den CDs. Spielst Du gerne mit Deinen fertigen Songs herum?
Mark Oliver Everett: Ja, das macht Spass. Ich kann mir nicht vorstellen, die Songs immer genauso zu spielen wie auf den CDs, das wäre langweilig.
hitparade.ch: Hörst Du Dir oft Deine alten CDs an wie "Beautiful Freak" oder "Electro-Shock-Blues"?
Mark Oliver Everett: Eigentlich höre ich mir meine alten Sachen nur an, wenn es darum geht, sie wieder zu lernen um sie live spielen zu können. Es kommen ja immer andere Songs auf die Setlist.
hitparade.ch: Welche Musik interessiert Dich momentan privat?
Mark Oliver Everett: Ich habe zurzeit selten die Gelegenheit in Ruhe Musik zu hören. Wenn ich doch dazu komme, dann höre ich viel Instrumentalmusik.