Interview mit Gigi Moto
|
Kann man nach fünfzehn Jahren erfolgreicher Bandgeschichte ein Best-Of-Album herausbringen und damit neue Wege beschreiten? Ja, man kann. "Gigimoto" beweisen mit ihrer neuen CD "Lucky" eindrücklich, dass es möglich ist, die eigenen Lieblingssongs zu feiern, ohne bloss in alten Zeiten zu schwelgen, dass "Back To The Roots" ein Aufbruch zu neuen Horizonten sein kann. Wir haben Gigi zum Interview getroffen.
hitparade.ch: Du hast dein 15jähriges Jubiläum zum Anlass genommen, musikalisch zurückzuschauen. 15 Jahre, die viele Veränderungen im ganzen Musikbusiness mitgebracht haben. Was waren für dich die grössten Veränderungen?
Gigi: Es kommt darauf an. In den 90er Jahren gab es viele kleinere Lokale, in denen man auftreten konnte. In diesen konnte man Fuss fassen. Diese kleineren Lokale verschwanden dann und es gab neue, grössere. Diese konnte man dann nicht mehr ganz füllen. Auch wollten die Leute lieber tanzen als an Konzerte zu gehen. Wir gaben aber nie auf und hatten immer wieder gute Gigs und genügend Leute.
hitparade.ch: Jetzt gehen die Leute wieder vermehrt an Konzerte, habe ich das Gefühl. Die Nähe zum Publikum ist wichtiger geworden.
Gigi: Das digitale Zeitalter war ein grosses Problem zu Beginn, weil wir davon keine Ahnung hatten. Wo sollten wir unsere Musik hochladen, wo wird man dafür bezahlt? Damit haben wir teilweise noch heute Mühe. Wir sind halt einfach nicht aus dieser Generation. Aber es gibt ja glücklicherweise immer mehr Leute, die davon etwas verstehen, und denen übergeben wir das dann gerne.
Das Radio war immer ein Thema; es hat sich immer als wichtig gezeigt für uns. Wurden wir viel am Radio gespielt, dann hatten wir auch mehr Leute an unseren Konzerten. Das Ziel ist nun auch, das Internet vermehrt zu nutzen, um uns bekannt zu machen. Networking ist dabei sehr wichtig.
hitparade.ch: Wie hast du dich musikalisch gewandelt in diesen 15 Jahren?
Gigi: Meine Stimme ist nicht mehr so hoch, ich töne etwas älter, aber auch reifer, sicherer. Ein Konzert wird für mich immer mehr zum Genuss, weil ich mich auch sicherer fühle und ich weiss, dass man mich schätzt. Verändert hat sich auch, dass wir momentan nicht mit der Band, sondern im Duo oder Trio, teilweise mit Gästen unterwegs sind. So haben Jean Pierre als Gitarrist, als Weltklassegitarrist wie ich immer sage, und auch ich viel mehr Platz. Auch wenn wir natürlich mit der Band ein sehr gutes Verhältnis haben und es diese auch immer noch gibt und wir immer wieder gerne mit der Band spielen. Eigentlich ist es ein Back tot Theo Rots, weil so Jean Pierre und ich mit dem Spielen begonnen haben.
hitparade.ch: Dein neues Album heisst "Lucky". "Gigi Moto Relaxed" könnte man sagen, eine Art persönliches Best Oft in reduzierter Form. Was hat dich dazu bewegt, so etwas zu machen?
Gigi: Die letzten beiden Jahre machten wir viele solche Konzerte als Duo. Wir spielten sehr gerne so, da wir viel Freiraum für Interpretationen hatten. Mit der Band geht das nicht so einfach. Die Reaktionen des Publikums waren sehr positiv. Seit drei Jahren haben wir ein Kind und nicht sehr viele Songs geschrieben. Da dachten wir, es ist am einfachsten wenn wir das so aufnehmen. In unserem eigenen Studio spielten wir dann einfach mal drauflos und dachten, wenn es uns gefällt, würden wir eine CD davon herausgeben. Und jetzt sind wir soweit, dass es uns gefällt.
hitparade.ch: Das Album hat sehr viel Charme, da es sehr direkt produziert ist. Manchmal tönt es fast nach Soundcheck-Mitschnitten, wo man noch etwas probiert. Wie habt ihr das Album aufgenommen? In diversen Sessions oder habt ihr euch zwei, drei Tage ins Studio gesetzt und die Songs ein paar Mal durchgespielt?
Gigi: Wir spielten alles ein paar Mal durch. Für den Gesang nahmen wir ein Mikrofon, für die Gitarre zwei. Auf der Gesangsspur hört man auch ein wenig die Gitarre und umgekehrt. Aus diesem Grund wussten wir, dass sich das Schneiden als technisch sehr schwierig gestalten würde. So haben wir jeden Song einige Male gespielt, danach alles durchgehört und die beste Version rausgenommen.
hitparade.ch: Hast du dich auch mal hingesetzt und die alten mit den neuen Versionen direkt verglichen? Was hast du bei einzelnen Songs gedacht?
Gigi: Das haben wir nicht wirklich gemacht. Wir wussten, dass es nicht gleich klingen darf. Das spürt man ja sofort. Es musste unbedingt anders klingen. Teilweise haben wir die akustische durch eine elektrische Gitarre ersetzt. Die Idee war schon klar, die gleichen Songs, jedoch in einem neuen Kleid.
hitparade.ch: Wie seid ihr auf den Namen "Lucky" gekommen?
Gigi: Lucky passt zu uns. Wir haben Glück, Musik machen zu können. Nicht jeder kann seine Passion leben, so wie wir. Wir haben Glück, dass wir das dürfen und können.
hitparade.ch: Du hast in der Vergangenheit immer sehr viele Konzerte gespielt und trotzdem viele Alben veröffentlicht. Macht das auch mal müde oder ist das der Kreativität eher förderlich?
Gigi: Auf Tournee haben wir keine Zeit um Songs zu schreiben. Wir bräuchten mehr Ruhe und Zeit um neue Songs zu schreiben. Auf unserer neuen CD gibt es genau einen neuen Song. Drei habe ich noch im Kopf, aber diese sind noch lange nicht fertig. Seit wir ein Kind haben, müssen wir uns auch viel besser organisieren. Die Ruhe fehlt irgendwie. Ich erwarte aber dennoch, dass wir bald wieder Songs schreiben und eventuell auch mit der Band eine CD aufnehmen.
hitparade.ch: Einige Daten um euch live zu sehen sind bereits bekannt. Ihr tretet in grösseren und kleineren Clubs auf. Habt ihr noch weitere Pläne?
Gigi: Wir würden gerne noch an Open Airs spielen, falls wir akzeptiert werden. Eventuell können wir auch noch in Deutschland auftreten. Im Sommer würden wir gerne auch an neuen Songs arbeiten.
hitparade.ch: Gibt es Konzerte oder Ereignisse, die dir besonders geblieben sind in diesen 15 Jahren?
Gigi: Auf jeden Fall. Wir durften einmal als Vorgruppe von Deep Purple im Hallenstadion spielen. Wir waren furchtbar nervös, aber es war ein wunderbares Gefühl. Bei Live at Sunset waren wir zu zweit als Vorgruppe vom James Morrison, was ich noch mehr genoss. Auch unsere letzte Tour mit dem letzten Album, als wir mit der ganzen Familie und Kindern unterwegs waren. Man ging spielen und in der Pause ging man stillen. Auch die ganze Freundschaft innerhalb der Band möchte ich keinesfalls missen.
hitparade.ch: Wenn du abends ins Bett steigst und noch etwas wach liegst, gibt es noch Sachen, die dir durch den Kopf schwirren, die du gerne mal noch machen würdest, Träume und Ziele?
Gigi: Ich denke nicht so weit voraus, lebe sehr im Jetzt. In zwei Wochen ist die Plattentaufe, die geht mir gerade durch den Kopf und macht mich jetzt schon ein wenig nervös. Ich möchte immer weiter Songs schreiben, interpretieren und auftreten, weil es ein Teil von mir geworden ist. Im Ausland Fuss zu fassen kann man sich zwar erträumen, aber allzu sehr wünscht man sich das ja nicht, weil ansonsten die Enttäuschung zu gross wäre. Ich bin keine Person mit riesigen Wünschen. Ich möchte einfach das machen, was mir Spass macht und wenn etwas Schönes dabei entsteht, habe ich Freude.
hitparade.ch: Zum Schluss noch die Top 10 der Schweizer Hitparade.
Gigi: Pink gefällt mir sehr gut, ich liebe ihre Stimme.
James Morrison habe ich auch sehr gerne, den Song kenne ich allerdings noch nicht.
Beyoncé fand ich auch immer toll, diese Frau arbeitet sehr hart.
Rosalie kenne ich noch nicht, auch wenn ich Bligg kenne.
Momentan komme ich leider fast nicht zum Musik hören.
hitparade.ch: Du hast dein 15jähriges Jubiläum zum Anlass genommen, musikalisch zurückzuschauen. 15 Jahre, die viele Veränderungen im ganzen Musikbusiness mitgebracht haben. Was waren für dich die grössten Veränderungen?
Gigi: Es kommt darauf an. In den 90er Jahren gab es viele kleinere Lokale, in denen man auftreten konnte. In diesen konnte man Fuss fassen. Diese kleineren Lokale verschwanden dann und es gab neue, grössere. Diese konnte man dann nicht mehr ganz füllen. Auch wollten die Leute lieber tanzen als an Konzerte zu gehen. Wir gaben aber nie auf und hatten immer wieder gute Gigs und genügend Leute.
hitparade.ch: Jetzt gehen die Leute wieder vermehrt an Konzerte, habe ich das Gefühl. Die Nähe zum Publikum ist wichtiger geworden.
Gigi: Das digitale Zeitalter war ein grosses Problem zu Beginn, weil wir davon keine Ahnung hatten. Wo sollten wir unsere Musik hochladen, wo wird man dafür bezahlt? Damit haben wir teilweise noch heute Mühe. Wir sind halt einfach nicht aus dieser Generation. Aber es gibt ja glücklicherweise immer mehr Leute, die davon etwas verstehen, und denen übergeben wir das dann gerne.
Das Radio war immer ein Thema; es hat sich immer als wichtig gezeigt für uns. Wurden wir viel am Radio gespielt, dann hatten wir auch mehr Leute an unseren Konzerten. Das Ziel ist nun auch, das Internet vermehrt zu nutzen, um uns bekannt zu machen. Networking ist dabei sehr wichtig.
hitparade.ch: Wie hast du dich musikalisch gewandelt in diesen 15 Jahren?
Gigi: Meine Stimme ist nicht mehr so hoch, ich töne etwas älter, aber auch reifer, sicherer. Ein Konzert wird für mich immer mehr zum Genuss, weil ich mich auch sicherer fühle und ich weiss, dass man mich schätzt. Verändert hat sich auch, dass wir momentan nicht mit der Band, sondern im Duo oder Trio, teilweise mit Gästen unterwegs sind. So haben Jean Pierre als Gitarrist, als Weltklassegitarrist wie ich immer sage, und auch ich viel mehr Platz. Auch wenn wir natürlich mit der Band ein sehr gutes Verhältnis haben und es diese auch immer noch gibt und wir immer wieder gerne mit der Band spielen. Eigentlich ist es ein Back tot Theo Rots, weil so Jean Pierre und ich mit dem Spielen begonnen haben.
hitparade.ch: Dein neues Album heisst "Lucky". "Gigi Moto Relaxed" könnte man sagen, eine Art persönliches Best Oft in reduzierter Form. Was hat dich dazu bewegt, so etwas zu machen?
Gigi: Die letzten beiden Jahre machten wir viele solche Konzerte als Duo. Wir spielten sehr gerne so, da wir viel Freiraum für Interpretationen hatten. Mit der Band geht das nicht so einfach. Die Reaktionen des Publikums waren sehr positiv. Seit drei Jahren haben wir ein Kind und nicht sehr viele Songs geschrieben. Da dachten wir, es ist am einfachsten wenn wir das so aufnehmen. In unserem eigenen Studio spielten wir dann einfach mal drauflos und dachten, wenn es uns gefällt, würden wir eine CD davon herausgeben. Und jetzt sind wir soweit, dass es uns gefällt.
hitparade.ch: Das Album hat sehr viel Charme, da es sehr direkt produziert ist. Manchmal tönt es fast nach Soundcheck-Mitschnitten, wo man noch etwas probiert. Wie habt ihr das Album aufgenommen? In diversen Sessions oder habt ihr euch zwei, drei Tage ins Studio gesetzt und die Songs ein paar Mal durchgespielt?
Gigi: Wir spielten alles ein paar Mal durch. Für den Gesang nahmen wir ein Mikrofon, für die Gitarre zwei. Auf der Gesangsspur hört man auch ein wenig die Gitarre und umgekehrt. Aus diesem Grund wussten wir, dass sich das Schneiden als technisch sehr schwierig gestalten würde. So haben wir jeden Song einige Male gespielt, danach alles durchgehört und die beste Version rausgenommen.
hitparade.ch: Hast du dich auch mal hingesetzt und die alten mit den neuen Versionen direkt verglichen? Was hast du bei einzelnen Songs gedacht?
Gigi: Das haben wir nicht wirklich gemacht. Wir wussten, dass es nicht gleich klingen darf. Das spürt man ja sofort. Es musste unbedingt anders klingen. Teilweise haben wir die akustische durch eine elektrische Gitarre ersetzt. Die Idee war schon klar, die gleichen Songs, jedoch in einem neuen Kleid.
hitparade.ch: Wie seid ihr auf den Namen "Lucky" gekommen?
Gigi: Lucky passt zu uns. Wir haben Glück, Musik machen zu können. Nicht jeder kann seine Passion leben, so wie wir. Wir haben Glück, dass wir das dürfen und können.
hitparade.ch: Du hast in der Vergangenheit immer sehr viele Konzerte gespielt und trotzdem viele Alben veröffentlicht. Macht das auch mal müde oder ist das der Kreativität eher förderlich?
Gigi: Auf Tournee haben wir keine Zeit um Songs zu schreiben. Wir bräuchten mehr Ruhe und Zeit um neue Songs zu schreiben. Auf unserer neuen CD gibt es genau einen neuen Song. Drei habe ich noch im Kopf, aber diese sind noch lange nicht fertig. Seit wir ein Kind haben, müssen wir uns auch viel besser organisieren. Die Ruhe fehlt irgendwie. Ich erwarte aber dennoch, dass wir bald wieder Songs schreiben und eventuell auch mit der Band eine CD aufnehmen.
hitparade.ch: Einige Daten um euch live zu sehen sind bereits bekannt. Ihr tretet in grösseren und kleineren Clubs auf. Habt ihr noch weitere Pläne?
Gigi: Wir würden gerne noch an Open Airs spielen, falls wir akzeptiert werden. Eventuell können wir auch noch in Deutschland auftreten. Im Sommer würden wir gerne auch an neuen Songs arbeiten.
hitparade.ch: Gibt es Konzerte oder Ereignisse, die dir besonders geblieben sind in diesen 15 Jahren?
Gigi: Auf jeden Fall. Wir durften einmal als Vorgruppe von Deep Purple im Hallenstadion spielen. Wir waren furchtbar nervös, aber es war ein wunderbares Gefühl. Bei Live at Sunset waren wir zu zweit als Vorgruppe vom James Morrison, was ich noch mehr genoss. Auch unsere letzte Tour mit dem letzten Album, als wir mit der ganzen Familie und Kindern unterwegs waren. Man ging spielen und in der Pause ging man stillen. Auch die ganze Freundschaft innerhalb der Band möchte ich keinesfalls missen.
hitparade.ch: Wenn du abends ins Bett steigst und noch etwas wach liegst, gibt es noch Sachen, die dir durch den Kopf schwirren, die du gerne mal noch machen würdest, Träume und Ziele?
Gigi: Ich denke nicht so weit voraus, lebe sehr im Jetzt. In zwei Wochen ist die Plattentaufe, die geht mir gerade durch den Kopf und macht mich jetzt schon ein wenig nervös. Ich möchte immer weiter Songs schreiben, interpretieren und auftreten, weil es ein Teil von mir geworden ist. Im Ausland Fuss zu fassen kann man sich zwar erträumen, aber allzu sehr wünscht man sich das ja nicht, weil ansonsten die Enttäuschung zu gross wäre. Ich bin keine Person mit riesigen Wünschen. Ich möchte einfach das machen, was mir Spass macht und wenn etwas Schönes dabei entsteht, habe ich Freude.
hitparade.ch: Zum Schluss noch die Top 10 der Schweizer Hitparade.
Gigi: Pink gefällt mir sehr gut, ich liebe ihre Stimme.
James Morrison habe ich auch sehr gerne, den Song kenne ich allerdings noch nicht.
Beyoncé fand ich auch immer toll, diese Frau arbeitet sehr hart.
Rosalie kenne ich noch nicht, auch wenn ich Bligg kenne.
Momentan komme ich leider fast nicht zum Musik hören.