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Interview mit Hammerfall



Hammerfall sind mit ihrem neuen Album "No Sacrifice, No Victory" direkt auf Platz 20 in der Schweizer Hitparade eingestiegen. Wir haben Schlagzeuger Anders Johansson vor dem zweiten Konzert im Z7 zum Interview eingeladen.

hitparade.ch: Euer Album "No Sacrifice, No Victory" erschien im Februar. Was können eure Fans von dieser CD erwarten? Wie ist es im Vergleich mit früheren Platten?
Andres: Ich würde sagen, dass es musikalisch breiter gefächert ist. Immer noch typisch Hammerfall, aber mit neueren, zum Teil kommerzielleren Einflüssen. Den einen Song schrieben wir zusammen mit dem "In Flames"-Gitarristen. Dabei heraus kam unser bisher schnellstes Lied. Ein weiterer Song fällt dadurch auf, dass er keinen Gesang im Refrain hat, nur der Background-Gesang ist zu hören. Aber abgesehen davon, ist das Album ähnlich wie die Vorherigen.

hitparade.ch: Was bedeutet der Titel "No Sacrifice, No Victory" und welche Art von Opfer ist gemeint?
Andres: Generell muss jeder aus unserer Band zu Hause oder im Freundeskreis gewisse Opfer bringen. In der Jugendzeit übten wir zum Beispiel viel auf unseren Instrumenten. Der Titel kommt jedoch vom Film "Transformers", dort sagt der Vater zu seinem Sohn immer wieder, dass er bereits sein muss etwas zu investieren, damit er überhaupt etwas erreichen kann!

hitparade.ch: Hammerfall gibt es seit 16 Jahren. Macht es nach so langer Zeit immer noch Spass, Musik zu machen und auf der Bühne zu stehen? Wie hat sich das verändert?
Andres: Für mich begann alles vor 30 Jahren, bei Hammerfall bin ich jedoch erst seit 10. Ich gehöre nicht zu den Gründern. Konzerte geben, zum Beispiel in der Schweiz, macht allen Aufwand wieder wett. Ein gutes Publikum macht viel aus!

hitparade.ch: Seit 1993 gab es bei euch immer wieder personellen Wechsel. Warum das?
Andres: Die meisten Wechsel fanden ganz am Anfang statt, als Hammerfall noch eine Garagenband war. Seit ich dabei bin, wechselte die Besetzung bis vor kurzem nicht mehr. Erst jetzt haben gerade zwei Mitglieder die Band verlassen. Ich kann jedoch nicht sagen, was früher die Gründe waren. Wahrscheinlich einfach Differenzen und unterschiedliche Meinungen.

hitparade.ch: Ihr habt mit "Masterpieces" ein Coveralbum veröffentlicht. Die meisten Songs auf der CD sind von Metal Interpreten wie Alice Cooper oder Warlord. Wie kommt ihr jedoch dazu "My Sharona" von The Knack zu covern?
Andres: Die Idee hatten wir einmal, als wir gerade Backstage waren. Der eine Tontechniker war Finne und verbrachte die Zeit vor allem mit uns, weil er sich mit dem restlichen Team, das vorwiegend aus Deutschen bestand, nicht so gut verstand. Wir begannen zusammen zu jammen und kamen so auf den Song. Eigentlich war es mein Vorschlag, ihn zu mixen. Ich bin eben kein reiner Metal-Typ.

hitparade.ch: Bevor euer drittes Album "Renegade" erschien, habt ihr verkündet, dass ihr mehr kommerzielle Musik machen wollet um ein breiteres Publikum zu erreichen. Wie akzeptierten eure Fans dies und habt ihr dadurch wirklich neue Fans gewonnen?
Andres: Ich würde nicht sagen, dass wir speziell kommerziell sein wollten. Die meisten Songs schrieben Joacim und Oscar, die sich über solche Dinge nicht gross Gedanken machten. Beide schreiben vor allem Songs, die ihnen selbst auch gefallen.

hitparade.ch: Dank Hammerfall seid ihr in der ganzen Welt unterwegs. Was habt ihr für Erfahrungen mit den Fans in den einzelnen Ländern?
Andres: Viele! Jeder Tag ist anders. Am unterschiedlichsten ist die Kultur, sie macht die Leute verschieden. Geografisch gesehen liegen Deutschland, die Schweiz und Frankreich sehr nah. Das Schweizer Publikum ist jedoch viel emotionaler als zum Beispiel das in Deutschland. In Schweden sind sie sogar zum Teil ziemlich reserviert. Seltsame Erfahrungen hatten wir bisher zum Glück keine.

hitparade.ch: Und was war bisher euer Lieblingsort?
Andres: In der Schweiz ist es super! Hier spielen wir unsere Konzerte sogar meistens zwei Mal. In Lateinamerika macht es aber ebenfalls viel Spass, weil die Leute dort so richtig dabei sind und Emotionen zeigen. Aber leider ist die Organisation jeweils schlecht.

hitparade.ch: Ich habe gelesen, dass euer Band-Manager Ende 2002 mit allen Einnahmen der "Crimson Thunder"-Tour verschwand. Konntet ihr dieses Problem inzwischen lösen?
Andres: Nein, leider nicht. Das war in Amerika. Typisch, als könnte das nur in Amerika passieren. Er war ein Brasilianer, der nach Amerika ausgewandert war. Manchmal kommt es mir dort noch vor wie im Wilden Westen!

hitparade.ch: Eure Musik erinnert mich stark an einige Band mit denen ich aufgwachsen bin, beispielsweise Dio und Dekken. Ihr wart zusammen auf US-Tour im Jahre 2002. Denkst du, dass ist ein guter Vergleich?
Andres: Ja, warum nicht. Vielleicht eher noch ein wenig wie Judas Priest. Sie beeinflussten uns zusammen mit Accept am meisten. Dio und Dokken sind aber ebenfalls treffende Vergleiche.

hitparade.ch: Was dürfen eure Fans in der Zukunft von Hammerfall erwarten?
Andres: Es wird ähnlich weiter gehen wie bisher. Bei uns wird sich nichts ändern solange Oscar in der Band ist.

hitparade.ch: Was kannst du zur aktuellen Top 10 der Schweizer Hitparade sagen?
Andres: Ich kenne eigenlicht nur Mando Diao. Der Name Lady Gaga sagt mir auch etwas, den Song kenne ich jedoch nicht. Ich bin wirklich schlecht informiert, was die Charts betrifft. Mein Radio läuft sehr selten...