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Interview mit Kandlbauer







Das Debut-Album von Kandlbauer ist soeben erschienen. Ein Anlass für uns, Daniel Kandlbauer zu einem Interview in Zürich einzuladen.

hitparade.ch: Dein erstes Album ist soeben erschienen. Welches Lied gefällt Dir auf Deiner CD am besten?
Kandlbauer: Grundsätzlich mag ich alle 12 Songs. Spontan würde ich im Speziellen die zwei ersten Lieder nennen: "It's So Beautiful" und "More More More". Ich freue mich auf die Konzerte und bin gespannt, welcher Song live den Fans am besten gefallen wird.

hitparade.ch: Schreibst Du schon lange eigene Songs? Woher nimmst Du die Inspiration dazu und wovon handeln Deine Lieder?
Kandlbauer: Ich schreibe eigene Songs, seit ich mit 15 Jahren meine erste Gitarre gekauft habe. Es war mir immer ein Verlangen, auszuprobieren, zu tüfteln. Mich inspirieren meine Heimat in Grindelwald und die Natur. Ich besinge meine Lebenseinstellung, meine Überzeugungen, meine Gefühle in bestimmten Situationen, meine Ups und Downs.

hitparade.ch: Warum singst Du in Englisch? Könntest Du Dir auch vorstellen, in Mundart zu singen?
Kandlbauer: Nein, das kann ich mir nicht vorstellen. Ich wollte schon immer englisch singen, weil ich mich in dieser Sprache besser ausdrücken kann. Ich wäre nicht mich selber, würde ich nun Mundart singen.

hitparade.ch: Bist Du mit Deinem ersten Album zufrieden?
Kandlbauer: Ich bin mit dem Album sehr zufrieden. Es sind meine Songs in meinem Musikstil. Die Zeiten, in denen ich aus der Schublade Songs ziehen und singen musste, sind vorbei. Jetzt konnte ich meine Gefühle und Wünsche einbringen. Ich bin froh, dass die Plattenfirma meinen eigenständigen Weg unterstützt hat.

hitparade.ch: Was möchtest Du dieses Jahr noch erreichen?
Kandlbauer: Im Moment freue ich total auf die Tournee und möchte so oft spielen, wie es geht.

hitparade.ch: Wer sind Deine musikalischen Vorbilder?
Kandlbauer: Pearl Jam und The Smashing Pumpkins sind die ganz grossen Vorbilder. Weiter mag ich Stone Temple Pilots und die ganze Grounge-Szene der 90er Jahre, oder auch Matchbox 20.

hitparade.ch: Wer ist Dein liebster Schweizer Musiker?
Kandlbauer: Hmm, da muss ich überlegen. (zeigt auf sein T-Shirt). Burrell finde ich ganz cool.

hitparade.ch: Hast Du Burrell bereits getroffen?
Kandlbauer: Ja, mehrmals. (schmunzelt) Reto Burrell ist übrigens der Produzent meiner CD.

hitparade.ch: Vor MusicStar hast Du gesagt, dass Du, wenn Du ein Tier wärst, ein Vogel sein möchtest. Warum?
Kandlbauer: Ich denke, wir fühlen uns hier unten in der Grossstadt, in der Schweiz oft sehr eingesperrt vor und können nicht tun, was wir eigentlich wollen. Der Vogel ist viel freier: Er lebt von der Freiheit und kann fliegen, wohin er will.

hitparade.ch: Du hast verschiedene Tattoos. Was bedeuten sie dir? Hast du sie noch nie bereut?
Kandlbauer: Sie bedeuten mir sehr viel - sie sind ein schöner Körperschmuck. Ich möchte auch noch weitere machen. Mir gefallen die chinesischen Glückssymbole - zum Beispiel die Drachen.

hitparade.ch: Siehst Du Dich als Vorbild für Jugendliche?
Kandlbauer: Ich würde das nicht so absolut sagen. Ich denke, jeder sollte seinen Weg selbst entscheiden. Ich rauche zum Beispiel - im Moment zumindest noch -, was keinesfalls Vorbildcharakter hat. Daher möchte mir die Verantwortung, ein Vorbild sein zu müssen, nicht aufladen, sondern meinen Lebensweg mit Lastern und Vorzügen weiterhin unbeschwert begehen.

hitparade.ch: Salome wurde von den Organisatoren des Openair Gampel ausgeladen. Sicherlich hast Du davon mitgekriegt. Was ist Deine Meinung dazu?
Kandlbauer: Ehrlich gesagt, muss ich eingestehen, dass ich das Ganze zu wenig mitbekommen habe. Für Salome wäre es bestimmt ein Riesenerlebnis gewesen, vor Heimpublikum aufzutreten, aber wie gesagt, die Hintergründe kenne ich nicht.

hitparade.ch: Ist es ein Problem für dich, auch ein Daniel K. zu sein?
Kandlbauer: Haha, nein. Ich bin ja schliesslich kein Daniel K., sondern ein Daniel Kandlbauer. Du fragst mich das jetzt zum ersten Mal, obwohl ich mir auch schon aufgefallen ist, dass Daniel Küblböck und ich dieselben Initialen haben. Da habe ich überhaupt kein Problem damit, zumal ich ja eh ganz andere Musik mache als Kübelböck.

hitparade.ch: Piero Esteriore ist als Schweizer Act am Eurovision Song Contest vor eineinhalb Jahren gescheitert. Nächstes Jahr sind wir bereits fürs Finale qualifiziert. Würdest Du für die Schweiz antreten? Wir suchen ja noch jemanden...
Kandlbauer: Grundsätzlich habe ich die Casting-Wettbewerbsituation nach MusicStar eigentlich gesehen. Ich möchte musikalisch damit weiterfahren, wo ich vor den MusicStar-Shows war, nämlich mit der Rockmusik. Ich schliesse eine Teilnahme nicht kategorisch aus, kann mir aber im Moment nicht vorstellen, dass mein Sound für den Song Contest reizvoll wäre.

hitparade.ch: Was für einen Einstieg erhoffst Du Dir in der Album-Hitparade für Deine neue CD?
Kandlbauer: Mit den Top 10 wäre ich sehr zufrieden. Ob's dann die 1, 2 oder 9 wird, spielt für mich keine so grosse Rolle.

hitparade.ch: Wie wichtig ist Dir die Hitparaden-Platzierung?
Kandlbauer: Es ist mir schon relativ wichtig. Die Hitparaden-Platzierung zeigt, ob mein Album einigermassen läuft oder nicht.

hitparade.ch: Siehst Du Salome als Konkurrentin?
Kandlbauer: Weil wir total unterschiedliche Musik machen, sehe ich sie überhaupt nicht als Konkurrenz. Ausserdem glaube ich, spricht Salome ein ganz anderes Zielpublikum an als ich. Ich stehe jeglichem Konkurrenzbegriff skeptisch gegenüber. Ich denke, dass im kleinen Schweizer Markt der Konkurrenzbegriff ein falscher ist.

hitparade.ch: Bei den Sängerinnen und Sängern von Casting-Shows hat das erste Album meistens viel Erfolg. Das zweite sagt dann schon mehr aus, ob sich jemand etablieren kann. Hast Du Dir schon Gedanken gemacht, wie Du auch mit dem nächsten Album erfolgreich sein kannst?
Kandlbauer: Mein Vorteil ist, dass ich - im Gegensatz zu den meisten Casting-Stars - meine Songs selber schreibe. Derzeit bin ich noch sehr gelassen. Wir werden es sehen. Ich freue mich auf jeden Fall schon sehr darauf, neue eigene Songs fürs zweite Album zu vertonen und meinen Weg fortzusetzen.

hitparade.ch: Hier sind die aktuellen Top 10 der Schweizer Singles-Charts. Kannst Du einen Kommentar zu den Songs geben?

1. Crazy Frog - Axel F
Da verzichte ich lieber auf einen Kommentar.

2. Shakira feat. Alejandro Sanz - La tortura
Super. Ich mag Shakira. Ihr Lied gefällt mir… und der Videoclip im Übrigen auch.

3. Ben Moody feat. Anastacia - Everything Burns
Ich habe den Film "Fantastic Four" bisher noch nicht gesehen. Der Song ist auf jeden Fall cool.

4. James Blunt - You're Beautiful
Ein toller Künstler, dessen neue CD ich mir demnächst noch kaufen werde. Er hat eine sehr schöne, eigenartige Stimme, die mir gut gefällt.

5. Akon - Lonely
Sagt mir nichts.

6. Ilona Mitrecey - C'est les vacances
Kenne ich nicht.

7. Gwen Stefani - Hollaback Girl
Finde ich recht cool. Ich bin ein grosser Fan der ersten No-Doubt-Phase, wo sie noch geilen Ska-Punk gemacht haben.

8. US5 - Maria
Wieder einmal eine zusammengewürfelte Boyband aus den Staaten. Interessiert mich weniger.

9. Kandlbauer - Maybe In Heaven
Nun ja, was soll ich sagen? Schön, dass ich auf der 3 eingestiegen bin. Das war für mich sensationell. Man muss nicht immer auf der 1 sein. Nach drei Wochen Top 10 - da bin ich zufrieden.

10. Kelly Clarkson - Since U Been Gone
Ich mag den Videoclip. Kelly Clarkson ist die erste American-Idol-Gewinnerin und arbeitet bei ihren eigenen Songs sehr stark mit. Eine super Frau!