Interview mit Lea Lu
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Lea Lu bringt Farbe ins Spiel: "Colour", das zweite Album der 26-jährigen Zürcherin, zeigt die Prix-Walo-Gewinnerin in all ihren Facetten. Es sind 16 filigran hingetupfte Pop-Bijoux. Rapper Greis gibt ein Gastspiel, Roli Mosimann (Young Gods, Björk) betreute die Aufnahmen als Sound Engineer und Christian Riesen (Danee Woo) war als Produzent tätig.
hitparade.ch: Lea, warum soll man sich auch dein zweites Album kaufen?
Lea: Weil es neue Songs und somit auch neue Geschichten sind. Und natürlich, weil es farbiger ist als "Dots And Lines"...
hitparade.ch: ...es heisst ja auch "Colours". Warum?
Lea: Weil ich als Synästhetikerin zu jeder Tonart eine Farbe sehe...
hitparade.ch: ...in diesem Fall dominieren rote Tonarten auf diesem Album?
Lea: Genau. Rot heisst für mich A-Dur. Und viele Songs sind in dieser Tonart geschrieben.
hitparade.ch: Hast du dich nicht eher einfach für "rot" entschieden, weil das Cover so provokativer aussieht? Rote Blutspritzer auf nacktem Oberkörper lassen doch eher auf eine Leiche als auf farbige Songs in A-Dur schliessen.
Lea: Das war wirklich nicht die Absicht. Aber es haben mich Viele darauf angesprochen. Es schadet sicher nicht, wenn sich das Album durch das Cover ein bisschen von den anderen Alben in den CD-Regalen abhebt, da hast du schon Recht.
hitparade.ch: Du sagst, du hättest Ideen für mindestens fünf Alben gehabt. Was sind das für Ideen? Melodien oder Texte?
Lea: Es sind generell die Melodien, die mir zuerst in den Sinn kommen, aber ich spüre dann sofort, welches Thema zu dieser Melodie passen würde. Ob der Song nun von Sehnsucht, Wut oder anderem handeln wird.
hitparade.ch: Was machst du mit diesen Songs, die es nicht auf "Colours" geschafft haben?
Lea: Einige werden wohl für immer vergessen gehen, dafür bin ich einfach zu wenig gut organisiert. Aber viele habe ich aufgenommen und vielleicht werde ich auf sie zurückkommen.
hitparade.ch: Bei deinem Song "Hawaii" haben viele Members von hitparade.ch geschrieben, es klinge wie Lily Allen. Bist du dir dessen bewusst?
Lea: Auf keinen Fall. Ich kenne vielleicht zwei bis drei Songs von Lily Allen. Die gefallen mir zwar sehr, also ist dieser Vergleich durchaus ein Lob für mich. Es ist aber nicht so, dass ich mich von ihrer Musik habe inspirieren lassen, dafür kenne ich sie zu wenig. Aber stimmt, auf cede.ch habe ich auch schon solche Kritiken gelesen. Einmal wurde meine Musik sogar als eine Mischung zwischen Sophie Hunger und Heidi Happy bezeichnet.
hitparade.ch: Deine Songs werden oft auch als locker und unbeschwert beschrieben. Bist du oberflächlich?
Lea: Keinesfalls. Viele meiner Songs haben Tiefgang. Sie kommen ja aus meinem Inneren. Aber ich schaue, dass es einen Ausgleich zwischen ernsten, schweren und emotionalen und oberflächlichen, dadaistischen Songs gibt. Zum Beispiel der "Tucataca Song". Da singe ich von einer Insel, die es gar nicht gibt.
hitparade.ch: Der ist wirklich schräg. Auf deiner Homepage gibt's zu dem Song einen Film von einem Flamingo. Warum das?
Lea: Der Flamingo ist ein Bandmitglied, genau so wie der Hirsch, die Tomate oder das Discoreh. Oder der Stier ohne Ohren...
hitparade.ch: ...warum ohne Ohren?
Lea: Er hat sich auf der Rückreise von Polen, wo wir "Colours" aufgenommen haben, verletzt. Das erste Album haben wir in der Schweiz aufgenommen, das zweite in Polen bei Roli Mosimann. Dort waren wir total abgeschottet vom Geschehen, es war unheimlich, manchmal lief ein betrunkener Pole vorbei. Aber wir konnten uns richtig gut konzentrieren. Wir haben rund 16 Stunden pro Tag aufgenommen und nach acht Tagen war das Album im Kasten. Es war eine sehr intensive Zeit. Ich kann mir vorstellen, wieder in Polen aufzunehmen.
hitparade.ch: Du hast mit dem Rapper Greis "Gone" aufgenommen. Wie kam es zur Zusammenarbeit?
Lea: Ich mag seine Songs und seine Stimme. Im Sommer 2010 sind wir zusammen auf einem Festival aufgetreten. Wir haben seine Songs gespielt und meine Band hat akustisch begleitet. Danach habe ich ihn angefragt, ob er es sich auch vorstellen könnte, mit mir einen Song aufzunehmen. Und er war begeistert von dieser Idee.
hitparade.ch: Was hörst du privat für Musik?
Lea: Verschiedenes; Flamenco, Hip Hop, Klassik... Ich höre auch gerne schöne Stimmen. Der bulgarische Frauenchor "Le mystere des voix bulgares" läuft bei mir momentan hoch und runter. Das Acapella-Album von Björk war auch cool. Aber frag mich jetzt nicht über meine Meinung zu den Schweizer Charts, da kenne ich mich wirklich zu wenig aus (lacht).
hitparade.ch: Was sind deine Pläne für dieses Jahr?
Lea: Im Frühling gehen wir auf Tournee. Am 14. April geht es in Bern los und am 27. April ist dann im Zürcher Papiersaal die offizielle Plattentaufe. Vielleicht ergeben sich für den Sommer dann einige Festivalauftritte, und im Herbst würden wir gerne nochmals grösser auf Tournee gehen, vielleicht nach Deutschland.
hitparade.ch: Aber du könntest jederzeit weitere Alben 'raushauen?
Lea: Definitiv. Für den Zeitplan ist "Sony" zuständig, aber 2-3 Alben könnten wir mit dem Material, das wir in der Hinterhand haben, sicher aus dem Ärmel schütteln, wenn das "Sony" so wünscht.
hitparade.ch: Lea, vielen Dank für das Interview!
hitparade.ch: Lea, warum soll man sich auch dein zweites Album kaufen?
Lea: Weil es neue Songs und somit auch neue Geschichten sind. Und natürlich, weil es farbiger ist als "Dots And Lines"...
hitparade.ch: ...es heisst ja auch "Colours". Warum?
Lea: Weil ich als Synästhetikerin zu jeder Tonart eine Farbe sehe...
hitparade.ch: ...in diesem Fall dominieren rote Tonarten auf diesem Album?
Lea: Genau. Rot heisst für mich A-Dur. Und viele Songs sind in dieser Tonart geschrieben.
hitparade.ch: Hast du dich nicht eher einfach für "rot" entschieden, weil das Cover so provokativer aussieht? Rote Blutspritzer auf nacktem Oberkörper lassen doch eher auf eine Leiche als auf farbige Songs in A-Dur schliessen.
Lea: Das war wirklich nicht die Absicht. Aber es haben mich Viele darauf angesprochen. Es schadet sicher nicht, wenn sich das Album durch das Cover ein bisschen von den anderen Alben in den CD-Regalen abhebt, da hast du schon Recht.
hitparade.ch: Du sagst, du hättest Ideen für mindestens fünf Alben gehabt. Was sind das für Ideen? Melodien oder Texte?
Lea: Es sind generell die Melodien, die mir zuerst in den Sinn kommen, aber ich spüre dann sofort, welches Thema zu dieser Melodie passen würde. Ob der Song nun von Sehnsucht, Wut oder anderem handeln wird.
hitparade.ch: Was machst du mit diesen Songs, die es nicht auf "Colours" geschafft haben?
Lea: Einige werden wohl für immer vergessen gehen, dafür bin ich einfach zu wenig gut organisiert. Aber viele habe ich aufgenommen und vielleicht werde ich auf sie zurückkommen.
hitparade.ch: Bei deinem Song "Hawaii" haben viele Members von hitparade.ch geschrieben, es klinge wie Lily Allen. Bist du dir dessen bewusst?
Lea: Auf keinen Fall. Ich kenne vielleicht zwei bis drei Songs von Lily Allen. Die gefallen mir zwar sehr, also ist dieser Vergleich durchaus ein Lob für mich. Es ist aber nicht so, dass ich mich von ihrer Musik habe inspirieren lassen, dafür kenne ich sie zu wenig. Aber stimmt, auf cede.ch habe ich auch schon solche Kritiken gelesen. Einmal wurde meine Musik sogar als eine Mischung zwischen Sophie Hunger und Heidi Happy bezeichnet.
hitparade.ch: Deine Songs werden oft auch als locker und unbeschwert beschrieben. Bist du oberflächlich?
Lea: Keinesfalls. Viele meiner Songs haben Tiefgang. Sie kommen ja aus meinem Inneren. Aber ich schaue, dass es einen Ausgleich zwischen ernsten, schweren und emotionalen und oberflächlichen, dadaistischen Songs gibt. Zum Beispiel der "Tucataca Song". Da singe ich von einer Insel, die es gar nicht gibt.
hitparade.ch: Der ist wirklich schräg. Auf deiner Homepage gibt's zu dem Song einen Film von einem Flamingo. Warum das?
Lea: Der Flamingo ist ein Bandmitglied, genau so wie der Hirsch, die Tomate oder das Discoreh. Oder der Stier ohne Ohren...
hitparade.ch: ...warum ohne Ohren?
Lea: Er hat sich auf der Rückreise von Polen, wo wir "Colours" aufgenommen haben, verletzt. Das erste Album haben wir in der Schweiz aufgenommen, das zweite in Polen bei Roli Mosimann. Dort waren wir total abgeschottet vom Geschehen, es war unheimlich, manchmal lief ein betrunkener Pole vorbei. Aber wir konnten uns richtig gut konzentrieren. Wir haben rund 16 Stunden pro Tag aufgenommen und nach acht Tagen war das Album im Kasten. Es war eine sehr intensive Zeit. Ich kann mir vorstellen, wieder in Polen aufzunehmen.
hitparade.ch: Du hast mit dem Rapper Greis "Gone" aufgenommen. Wie kam es zur Zusammenarbeit?
Lea: Ich mag seine Songs und seine Stimme. Im Sommer 2010 sind wir zusammen auf einem Festival aufgetreten. Wir haben seine Songs gespielt und meine Band hat akustisch begleitet. Danach habe ich ihn angefragt, ob er es sich auch vorstellen könnte, mit mir einen Song aufzunehmen. Und er war begeistert von dieser Idee.
hitparade.ch: Was hörst du privat für Musik?
Lea: Verschiedenes; Flamenco, Hip Hop, Klassik... Ich höre auch gerne schöne Stimmen. Der bulgarische Frauenchor "Le mystere des voix bulgares" läuft bei mir momentan hoch und runter. Das Acapella-Album von Björk war auch cool. Aber frag mich jetzt nicht über meine Meinung zu den Schweizer Charts, da kenne ich mich wirklich zu wenig aus (lacht).
hitparade.ch: Was sind deine Pläne für dieses Jahr?
Lea: Im Frühling gehen wir auf Tournee. Am 14. April geht es in Bern los und am 27. April ist dann im Zürcher Papiersaal die offizielle Plattentaufe. Vielleicht ergeben sich für den Sommer dann einige Festivalauftritte, und im Herbst würden wir gerne nochmals grösser auf Tournee gehen, vielleicht nach Deutschland.
hitparade.ch: Aber du könntest jederzeit weitere Alben 'raushauen?
Lea: Definitiv. Für den Zeitplan ist "Sony" zuständig, aber 2-3 Alben könnten wir mit dem Material, das wir in der Hinterhand haben, sicher aus dem Ärmel schütteln, wenn das "Sony" so wünscht.
hitparade.ch: Lea, vielen Dank für das Interview!
Interview durchgeführt: Nicolas Kesper
Redaktion: Nicolas Kesper