Interview mit Liricas Analas
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Liricas Analas haben mit ihrem dritten Album das erste Mal den Einstieg in die Schweizer Hitparade geschafft, und dies auf dem bemerkenswerten 13. Rang. Wir haben die Bündner Rapper zum Interview eingeladen. Am 27. März treten sie übrigens am m4music in Zürich auf.
hitparade.ch: Euer drittes Album ist soeben erschienen, die ersten Shows sind bereits über die Bühnen gegangen. Seid ihr zufrieden wie es angelaufen ist?
Orange: Wir können selbst noch nicht viel dazu sagen, aber das, was wir bisher gehört haben, ist ziemlich positiv. Mehrere Shows sollen ausverkauft gewesen sein. Also es hat gut angefangen.
hitparade.ch: Ihr seid ein gern gebuchter Act an Open Airs, gerade auch an solchen, an denen Rock-Musik eher den Ton angibt. Wie erklärt ihr euch das?
Just: Wir rocken anders.
Orange: Letztes Jahr sind wir am St. Galler Openair aufgetreten und das ist eigentlich das erste Open Air gewesen, das mehr oder weniger nur Rock Acts hatte. Ansonsten sind wir schon eher an Hip Hop Festivals.
hitparade.ch: Da wir des Rumatschs nicht so mächtig sind, würden wir von euch gerne wissen, um was es den textlich so geht bei euch. Was sind die Songinhalte?
Just: Wir haben von Anfang an immer Querbeet gerappt. Das, was uns beschäftigt, ist Inhalt unserer Texte. Auf dem neuen Album haben wir teilweise sehr tiefgründige Texte, aber auch reine Partytracks.
hitparade.ch: Was hat euch eigentlich dazu bewogen, in Rumantsch zu rappen, welches ja nicht mehr so verbreitet ist und gerade bei jüngeren nicht mehr so im Trend liegt.
Orange: Es war unsere Philosophie. Als wir die Band gründeten, haben wir abgemacht, dass wir es in unserer Muttersprache machen. In Rumantsch können wir uns auch am besten ausdrucken. Bei Hip Hop ist es sowieso oft so, dass man die Raps in der Muttersprache schreibt. Uns käme es nie in den Sinn Deutsch oder Englisch zu rappen.
hitparade.ch: Ihr setzt sehr stark auf elektronische Disco-Sounds, daher vermutlich auch der Albumtitel "Analelecrica". Soundtechnisch erinnert es stark an aktuelle Sachen wie Justice (französisch ausgesprochen) / Daft Punk - aber auch an den Hip Hop der norddeutschen Szene Mitte der 90er Jahre (Fettes Brot / Deichkind / Blumentopf). Wo saugt ihr eure Ideen auf?
Just: Überall. Dave und Spoon schreiben das musikalische und wir sind für die Texte zuständig. Viel verändert hat sich nichts. Wir müssen uns einfach mit den Beats auseinandersetzen und textlich darauf eingehen.
Dave: Wir hatten ja jetzt eine dreijährige Pause. In dieser Zeit hat sich die Band weiterentwickelt. Und es ist klar, dass wir auch dem Einfluss der elektronischen Musik nicht aus dem Weg gehen können. Früher machten wir die Elektrobeats zum Spass und mittlerweile finden wir es richtig geil, Elektrobeats zu verwenden.
hitparade.ch: Das musikalische Bündnerland hat in den vergangenen zwei, drei Jahren vor allem eine Figur die da geprägt: Gimma. Auch er bringt bald ein neues Album heraus. Sind auch mal gemeinsame Sachen geplant oder bleibt es bei diesem einem Featuring mit Gimma?
Just: Etwas Konkretes haben wir nicht geplantt. Wir hatten bereits einige Bündner Featurings. Wie es in Zukunft aussieht, wissen wir noch nicht.
Orange: Wir pflegen Freundschaften mit den Bündnern und wenn sich mal etwas ergibt, fragen wir sie an, oder sie uns. Da ich mit OBK unterwegs war, kenne ich Gimma auch sehr gut.
hitparade.ch: Bündner halten zusammen, das sieht man auch bei den Radios. Bei den zwei Bündner Radios seid ihr oft in den Airplays zu finden, DRS3 und Capital FM sind noch zögerlich. Findet ihr es schade, dass man zu wenig auf moderne kulturelle Musik-Vielfalt eingeht bei Schweizer Radios?
Orange: Bisher hatten wir von den Radios gute Unterstützung. Es ist halt immer eine Geschmackssache, welche Songs die Radios spielen möchten. Wir versuchen trotzdem Musik für jedermann zu machen.
hitparade.ch: Wie sieht es mit dem Ausland aus?
Dave: Das ist sicher eine Option. Ich glaube der Markt ist bereit für solche Musik. Momentan sind Gespräche mit Deutschland und Österreich am Laufen.
hitparade.ch: Jetzt geht ihr auf Tour und könnt der Schweiz beweisen, was Bündner ausser Feriendomizile sonst noch zu bieten hat. Was bietet ihr denn genau? Wie muss man sich das live vorstellen?
Dave: Wir tourten bereits mit unserem letzten Album durch die gesamte Deutschschweiz und haben dort schon bewiesen, dass wir eine krasse Liveshow bieten.
Just: Bisher ging jedes Konzert richtig ab. Wir sind live - mindestens, wenn nicht besser - so gut wie auf der CD.
Orange: Wir möchten die Leute immer überzeugen und eine gewisse Freude übermitteln können.
Dave: Ich würde es mal so sagen: Die Leute werden überzeugt, weil wir selbst so überzeugt sind.
Just: Wir sind sozusagen unbelastet und machen uns von jedem Druck frei. Wir stehen vielleicht auch ein bisschen naiv auf die Bühne und geben einfach alles. Ich denke, dass das Publikum das spürt.
hitparade.ch: Wie sieht es so im Sommer aus? Habt ihr schon viele Sachen im Hintergrund am laufen?
Just: Es gibt momentan viele Gespräche, aber konkret dürfen wir noch nichts sagen.
Orange: Also was sicher ist, ist Lumnezia. Das ist unser Heimatopenair, wo wir bereits zum dritten Mal spielen dürfen. Es gibt sicher noch zwei bis drei grössere Open Air Auftritte.
hitparade.ch: Kommen wir zu den Top 10 der Schweizer Hitparade. Könnt ihr diese kommentieren?
10. MusicStars - Min Tag
Orange: Ich finde es nur noch lächerlich.
Just: MusicStar ist nichts mehr. Mario Paccioli war der einzige, der mich interessierte. Die Sendung geht mir ehrlich gesagt am Arsch vorbei.
Orange: Qualitativ ist es nichts Besonderes für mich.
Just: Die Sendung hat mehr mit Marketing zu tun als mit Singen. MusicStar finde ich auch nicht sehr sinnvoll für eine Karriere. Es gibt keine Entwicklung. Man merkt auch, dass die Nachhaltigkeit der MusicStars nicht gegeben ist.
9. Kelly Clarkson - My Life Would Suck Without You
Dave: Darf man heutzutage solche Wörter brauchen?
6. Bligg - Rosalie
Orange: Geschmackssache.
Just: Bligg macht gute Sachen. Mich persönlich berührt es aber nicht so. Ich finde es okay, was er macht, aber er würde mir nicht fehlen, wenn es ihn nicht geben würde.
5. Katy Perry - Hot N Cold
Just: Wäre cool, wenn sie mit uns mal an eine Schaumparty kommen würde.
4. Mando Diao - Dance With Somebody
Orange: Das Lied geht mir langsam auf den Sack. Ich finde es einen coolen Song, habe ihn aber zu viel gehört in letzter Zeit. Ist sicher eine coole Band.
3. Silbermond - Irgendwas bleibt
Just: Silbermond sind ja auch seit drei Jahren top. Ich kenne den Song nicht, aber ich denke, sie liefern schon gute Qualität.
2. James Morrison feat. Nelly Furtado - Broken Strings
Just: Das ist noch eine komische Kombination, Morrison und Furtado. Ich kenne den Song nicht.
1. Lady Gaga - Poker Face
Orange: Ich spiele gerne Poker, aber das hat weniger mit dem Song zu tun.
Just: Ich bin "gaga" und Ladies habe ich auch gerne.
hitparade.ch: Euer drittes Album ist soeben erschienen, die ersten Shows sind bereits über die Bühnen gegangen. Seid ihr zufrieden wie es angelaufen ist?
Orange: Wir können selbst noch nicht viel dazu sagen, aber das, was wir bisher gehört haben, ist ziemlich positiv. Mehrere Shows sollen ausverkauft gewesen sein. Also es hat gut angefangen.
hitparade.ch: Ihr seid ein gern gebuchter Act an Open Airs, gerade auch an solchen, an denen Rock-Musik eher den Ton angibt. Wie erklärt ihr euch das?
Just: Wir rocken anders.
Orange: Letztes Jahr sind wir am St. Galler Openair aufgetreten und das ist eigentlich das erste Open Air gewesen, das mehr oder weniger nur Rock Acts hatte. Ansonsten sind wir schon eher an Hip Hop Festivals.
hitparade.ch: Da wir des Rumatschs nicht so mächtig sind, würden wir von euch gerne wissen, um was es den textlich so geht bei euch. Was sind die Songinhalte?
Just: Wir haben von Anfang an immer Querbeet gerappt. Das, was uns beschäftigt, ist Inhalt unserer Texte. Auf dem neuen Album haben wir teilweise sehr tiefgründige Texte, aber auch reine Partytracks.
hitparade.ch: Was hat euch eigentlich dazu bewogen, in Rumantsch zu rappen, welches ja nicht mehr so verbreitet ist und gerade bei jüngeren nicht mehr so im Trend liegt.
Orange: Es war unsere Philosophie. Als wir die Band gründeten, haben wir abgemacht, dass wir es in unserer Muttersprache machen. In Rumantsch können wir uns auch am besten ausdrucken. Bei Hip Hop ist es sowieso oft so, dass man die Raps in der Muttersprache schreibt. Uns käme es nie in den Sinn Deutsch oder Englisch zu rappen.
hitparade.ch: Ihr setzt sehr stark auf elektronische Disco-Sounds, daher vermutlich auch der Albumtitel "Analelecrica". Soundtechnisch erinnert es stark an aktuelle Sachen wie Justice (französisch ausgesprochen) / Daft Punk - aber auch an den Hip Hop der norddeutschen Szene Mitte der 90er Jahre (Fettes Brot / Deichkind / Blumentopf). Wo saugt ihr eure Ideen auf?
Just: Überall. Dave und Spoon schreiben das musikalische und wir sind für die Texte zuständig. Viel verändert hat sich nichts. Wir müssen uns einfach mit den Beats auseinandersetzen und textlich darauf eingehen.
Dave: Wir hatten ja jetzt eine dreijährige Pause. In dieser Zeit hat sich die Band weiterentwickelt. Und es ist klar, dass wir auch dem Einfluss der elektronischen Musik nicht aus dem Weg gehen können. Früher machten wir die Elektrobeats zum Spass und mittlerweile finden wir es richtig geil, Elektrobeats zu verwenden.
hitparade.ch: Das musikalische Bündnerland hat in den vergangenen zwei, drei Jahren vor allem eine Figur die da geprägt: Gimma. Auch er bringt bald ein neues Album heraus. Sind auch mal gemeinsame Sachen geplant oder bleibt es bei diesem einem Featuring mit Gimma?
Just: Etwas Konkretes haben wir nicht geplantt. Wir hatten bereits einige Bündner Featurings. Wie es in Zukunft aussieht, wissen wir noch nicht.
Orange: Wir pflegen Freundschaften mit den Bündnern und wenn sich mal etwas ergibt, fragen wir sie an, oder sie uns. Da ich mit OBK unterwegs war, kenne ich Gimma auch sehr gut.
hitparade.ch: Bündner halten zusammen, das sieht man auch bei den Radios. Bei den zwei Bündner Radios seid ihr oft in den Airplays zu finden, DRS3 und Capital FM sind noch zögerlich. Findet ihr es schade, dass man zu wenig auf moderne kulturelle Musik-Vielfalt eingeht bei Schweizer Radios?
Orange: Bisher hatten wir von den Radios gute Unterstützung. Es ist halt immer eine Geschmackssache, welche Songs die Radios spielen möchten. Wir versuchen trotzdem Musik für jedermann zu machen.
hitparade.ch: Wie sieht es mit dem Ausland aus?
Dave: Das ist sicher eine Option. Ich glaube der Markt ist bereit für solche Musik. Momentan sind Gespräche mit Deutschland und Österreich am Laufen.
hitparade.ch: Jetzt geht ihr auf Tour und könnt der Schweiz beweisen, was Bündner ausser Feriendomizile sonst noch zu bieten hat. Was bietet ihr denn genau? Wie muss man sich das live vorstellen?
Dave: Wir tourten bereits mit unserem letzten Album durch die gesamte Deutschschweiz und haben dort schon bewiesen, dass wir eine krasse Liveshow bieten.
Just: Bisher ging jedes Konzert richtig ab. Wir sind live - mindestens, wenn nicht besser - so gut wie auf der CD.
Orange: Wir möchten die Leute immer überzeugen und eine gewisse Freude übermitteln können.
Dave: Ich würde es mal so sagen: Die Leute werden überzeugt, weil wir selbst so überzeugt sind.
Just: Wir sind sozusagen unbelastet und machen uns von jedem Druck frei. Wir stehen vielleicht auch ein bisschen naiv auf die Bühne und geben einfach alles. Ich denke, dass das Publikum das spürt.
hitparade.ch: Wie sieht es so im Sommer aus? Habt ihr schon viele Sachen im Hintergrund am laufen?
Just: Es gibt momentan viele Gespräche, aber konkret dürfen wir noch nichts sagen.
Orange: Also was sicher ist, ist Lumnezia. Das ist unser Heimatopenair, wo wir bereits zum dritten Mal spielen dürfen. Es gibt sicher noch zwei bis drei grössere Open Air Auftritte.
hitparade.ch: Kommen wir zu den Top 10 der Schweizer Hitparade. Könnt ihr diese kommentieren?
10. MusicStars - Min Tag
Orange: Ich finde es nur noch lächerlich.
Just: MusicStar ist nichts mehr. Mario Paccioli war der einzige, der mich interessierte. Die Sendung geht mir ehrlich gesagt am Arsch vorbei.
Orange: Qualitativ ist es nichts Besonderes für mich.
Just: Die Sendung hat mehr mit Marketing zu tun als mit Singen. MusicStar finde ich auch nicht sehr sinnvoll für eine Karriere. Es gibt keine Entwicklung. Man merkt auch, dass die Nachhaltigkeit der MusicStars nicht gegeben ist.
9. Kelly Clarkson - My Life Would Suck Without You
Dave: Darf man heutzutage solche Wörter brauchen?
6. Bligg - Rosalie
Orange: Geschmackssache.
Just: Bligg macht gute Sachen. Mich persönlich berührt es aber nicht so. Ich finde es okay, was er macht, aber er würde mir nicht fehlen, wenn es ihn nicht geben würde.
5. Katy Perry - Hot N Cold
Just: Wäre cool, wenn sie mit uns mal an eine Schaumparty kommen würde.
4. Mando Diao - Dance With Somebody
Orange: Das Lied geht mir langsam auf den Sack. Ich finde es einen coolen Song, habe ihn aber zu viel gehört in letzter Zeit. Ist sicher eine coole Band.
3. Silbermond - Irgendwas bleibt
Just: Silbermond sind ja auch seit drei Jahren top. Ich kenne den Song nicht, aber ich denke, sie liefern schon gute Qualität.
2. James Morrison feat. Nelly Furtado - Broken Strings
Just: Das ist noch eine komische Kombination, Morrison und Furtado. Ich kenne den Song nicht.
1. Lady Gaga - Poker Face
Orange: Ich spiele gerne Poker, aber das hat weniger mit dem Song zu tun.
Just: Ich bin "gaga" und Ladies habe ich auch gerne.