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Interview mit Luttenberger - Klug







Luttenberger*Klug sind Michelle Luttenberger an den Keyboards und Chrissi Klug mit der Gitarre. Nach grossen Erfolgen in unseren Nachbarländern Österreich und Deutschland wollen sie nun auch die Schweiz erobern. Wir haben die zwei kurz vor dem Auftritt im Volkshaus Zürich getroffen und einige Fragen stellen dürfen.

hitparade.ch: Ihr seid junge Musikerinnen aus Österreich, die nicht durch eine Casting-Show bekannt geworden sind und in eurer Heimat und in Deutschland Erfolg habt – wie ist es dazu gekommen? Seid ihr zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen oder hattet ihr ein perfektes Management im Hintergrund?
Michelle Luttenberger: Die Chrissi und ich kennen uns dank unserer Eltern und haben uns jeweils einmal pro Jahr gesehen. Nachdem sie mich beim Kiddie Contest 2000 im TV gesehen hatte, lud sie mich und meine Familie zu einem ihrer Auftritte mit ihrer alten Band ein. Dort angekommen, haben wir ausgemacht, dass wir die Abschlussnummer gemeinsam singen. Das klappte dann auch ganz gut, weshalb wir unbedingt gemeinsam weiter machen wollten. Wir suchten uns dann im Internet einen Produzenten raus und fuhren zu ihm nach Wien. Dort spielten und sangen wir dann vor und er meinte, wir könnten sofort mit den Aufnahmen beginnen.

hitparade.ch: Wie kam es dann zum Erfolg?
Chrissi Klug: Wir arbeiteten sehr viel mit dem Produzenten zusammen und produzierten ein ganzes Album. Irgendwie kam dann Interesse bei den Plattenfirmen auf und wir erhielten verschiedene Angebote. Gemeinsam mit unseren Eltern und dem Produzenten suchten wir dann die richtige Plattenfirma aus. Wir arbeiteten immer sehr hart und das hat sich ausgezahlt. In Österreich haben wir wirklich schon alles gemacht, was es gibt. Wir sind alle Radiostationen abgefahren, egal wie klein oder gross die waren, jede Zeitung, jeder Fernsehsender.

hitparade.ch: Apropos Casting – drei der letzten vier Starmania-Finalisten waren Steirer wir ihr. Stand es für euch jemals zur Debatte, auch an dieser Show teilzunehmen?
Michelle: Wir haben gar nichts gegen Casting Shows.
Chrissi: Hätten wir es auf diesem Weg nicht geschafft, so hätten wir uns sicher auch bei diversen Casting Shows beworben um unser Können zu zeigen.

hitparade.ch: Bei jungen und erfolgreichen Künstlern wird meist kritisiert, dass die Persönlichkeit unter dem schnellen Erfolg leidet – wie seht ihr das?
Michelle: Wir sind immer noch so, wie wir sind.
Chrissi: Wir machen schon seit drei Jahren offiziell gemeinsam Musik und sind immer noch genau so wie früher.
Michelle: In Österreich hatten wir schon sehr grossen Erfolg und gaben schon so viele Konzerte. Es ist schon ein besonderes Gefühl, wenn man so viele Fans hat und Autogramme gibt. Da besteht schon leicht die Gefahr, dass man abhebt, aber uns passiert das nicht.

hitparade.ch: Schule, Karriere oder beides? Wie sieht es diesbezüglich bei euch aus?
Chrissi: Die Schule haben wir für den Moment mal unterbrochen. Wir wollen sie aber auf jeden Fall beenden.
Michelle: Wir pausieren jetzt erstmal ein Jahr und dann schauen wir weiter.

hitparade.ch: In eurem Alter verkörpert ihr für viele Fans Identifikationsfiguren, weshalb eure private Einstellung zu Alkohol, Zigaretten, Drogen etc. vielfach übernommen wird – äussert ihr euch deswegen überhaupt zu solchen Themen und wie schätzt ihr selbst eure Rolle ein?
Chrissi: Wir sagen niemandem, er/sie solle so sein wie wir. Aber es muss einem schon bewusst sein, dass man in der Öffentlichkeit steht und Fans hat, die einem bewundern. Da übernimmt man automatisch eine gewisse Rolle als Vorbild. Wir sind wohl von Haus aus gute Vorbilder. Alkohol trinken wir nie in grossen Mengen, falls überhaupt. Rauchen tun wir beide nicht und Drogen sind tabu. Ein Song auf unserem Album handelt von Drogen, weil wir finden, dass das ein ganz wichtiges Thema ist. Daher glaube ich, sind wir recht gute Vorbilder.

hitparade.ch: Euren grössten Auftritt hattet ihr vor über 1 Mio. Menschen auf der Berliner Fanmeile – inwiefern verliefen die Vorbereitungen anders als bei einem kleinen Konzert?
Chrissi: Wir bereiten uns auf jeden Auftritt gleich vor, unabhängig davon, ob es viele oder wenig Zuschauer hat.
Michelle: Meistens ändert sich nur die Konzertlänge.

hitparade.ch: Wie geht ihr mit Lampenfieber um?
Chrissi: Ein bisschen nervös sind wir immer, aber glücklicherweise hält es sich in Grenzen.
Michelle: Ein gewisses Mass an Nervosität muss da sein, das macht einen guten Auftritt auch aus. Obwohl man sich daran gewöhnt, ist schon immer etwas besonderes.

hitparade.ch: Bei der Echo-Verleihung bedankten sich einige Interpreten beim Jugendmagazin BRAVO für die Unterstützung – welche „Werbe“-Plattformen würdet ihr als die wichtigsten bezeichnen um ein möglichst grosses Publikum zu erreichen?
Chrissi: Zuerst müssen wir uns beim Rennbahn-Express (österreichisches Pendant zur BRAVO) bedanken. Die haben uns total gut unterstützt. In jedem Heft stand etwas über uns drin.
Michelle: Man darf nicht glauben, nur Zeitungen seien wichtig. Alles ist wichtig. Es gibt viele, die Radio hören. Daher muss man die Radiostationen abklappern. Fernsehen ist wohl das wichtigste, weil man nur da auch die Person zum Song dazu sieht. Im Radio hört man den Song nur, aber man kann sich nicht damit identifizieren.
Chrissi: Aber auch BRAVO und YAM haben uns sehr gut unterstützt.

hitparade.ch: Wenn man Österreichs meistgehörten Radiosender den Tag über hört, dann ertönt „Vergiss mich“ des öfteren aus den Lautsprechern – habt ihr Sorge, dass der Song womöglich totgespielt werden könnte und ihr ev. nur auf diesen einen Song reduziert werdet?
Chrissi: Nein, wir hatten ja schon vor „Vergiss mich“ eine Single und in Österreich wird auch bald eine neue heraus kommen. Solange die Leute den Song gerne hören haben wir nichts dagegen. Der Song wird ja nur auf Wunsch der Leute gespielt.

hitparade.ch: „Mach dich bereit“ lautet der Titel eures ersten Albums – was erwartet den Hörer und wofür soll er sich „bereit machen“?
Michelle: Erstens für unser Album und unsere Tour, für neue Songs und neue Singles…
Chrissi: …natürlich auf alles, was mit Luttenberger*Klug zu tun hat!
Michelle: Der Titel ist aber auch persönlich bezogen. Manche Menschen machen sich bereit, um eine neue Liebe zu finden oder ein neues Leben anzufangen, weil sie etwas ändern wollen. Es ist ein sehr breites Thema. Wir haben diesen Titel gewählt, weil jeder seinen eigenen Bezug dazu herstellen kann.