Interview mit Peach Weber
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Peach Weber ist zurück mit seinem 12. Programm "Peachfideel". Wir haben ihn einen Tag nach der Bekanntgabe seines Weltrekordversuchs mit dem längsten Vorverkauf der Welt zum Interview getroffen.
hitparade.ch: Du bist jetzt seit mehr 30 Jahren erfolgreich. Warum glaubst du, kommst du immer noch so gut an, vor allem bei der jüngeren Generation?
Peach: Das weiss ich selber auch nicht. Mir ist aufgefallen, dass das Publikum schon immer durchmischt war. Wenn nicht immer neue Leute hinzugekommen wären, hätte ich irgendwann aufgehört. Wenn ich einfach mein Publikum hätte, das mit mir Jahr für Jahr älter würde, wäre das langweilig. In den letzten Jahren sind insbesondere viele Teenies hinzugekommen, bei denen ich mich manchmal frage, was die denn hier machen. Doch es ist natürlich erfrischend und herzig. Die neueste Mode ist, dass sie wollen, dass ich ihren Bauch signiere...
hitparade.ch: Auch in der Schweizer Hitparade hat es jedes deiner Alben in die vorderen Ränge geschafft. Wie wichtig sind dir die Charts-Platzierungen?
Peach: Wenn ich jetzt nein sagen würde, würde das nicht stimmen. Es ist natürlich eine schöne Quittung. Vor allem wenn man in der Hitliste dann Leute hinter sich sieht, die Weltstars sind... wobei die Weltstars, wenn ich sie in den Charts überhole, meistens schon ein Jahr drin sind... Die Hitparade ist natürlich ein Teil des Geschäfts. Wenn sich nur 1'000 Leute dafür interessieren würden, liesse ich es vielleicht sein. Aber mit den über 30'000 CDs, die ich verkaufen kann, bin ich natürlich sehr zufrieden.
hitparade.ch: Dein neues Programm Peachfideel erscheint diesen Freitag. Wie findest du jeweils heraus, wie ein neues Programm beim Publikum ankommt? Lädst du jeweils Bekannte für ein erstes Urteil ein?
Peach: Ich schreibe und schreibe, bis ich das Gefühl habe, genug zusammen zu haben. Dann wird das Programm während drei Auftritten aufgenommen für die CD-Produktion. Diese ersten Auftritte mit den neuen Sachen sind natürlich immer sehr spannend. Ich weiss immer, dass es total in die Hosen gehen könnte, und bin jeweils sehr konzentriert. Und wenn dann wirklich mal etwas daneben geht, kommt mir zum Glück meistens spontan etwas in den Sinn.
hitparade.ch: Gibt es eine Stammlokalität, wo Du in dieser Aufnahmephase jeweils auftrittst?
Peach: Häufig war es das "Fricks Monti". Ich lade dann aber nicht einfach 50 Kollegen ein, sondern ein ganz normales unvoreingenommenes Publikum...
hitparade.ch: In einem deiner früheren Programme hast du gesagt, dass ein Programm an einem verregneten Mittwochnachmittag entsteht. Wie lange dauert es wirklich?
Peach: So direkt habe ich das nicht gesagt. Ich habe gesagt, es sehe am Ende dann so aus, als sei das ganze an einem verregneten Mittwochnachmittag entstanden. Es muss schliesslich immer so aussehen, wie wenn mir das, was ich sage, gerade in dem Moment in den Sinn gekommen ist. Das ist der Optimalfall. Es darf nicht eingeübt oder konstruiert wirken.
Ich arbeite intensiv jeweils ca. drei Monate daran. Viel fabriziert man aber natürlich für den Papierkorb.
hitparade.ch: Wie viele Gägs hattest du zur Auswahl für diese CD und wie viele haben es davon auf dieses Programm geschafft?
Peach: Gezählt habe ich es nicht. Ich schätze, dass es etwa 700 sind, die ich mitgenommen habe. Schon am zweiten Abend habe ich gewisse ausgewechselt. Am Schluss sind es schätzungsweise 300, die geblieben sind.
hitparade.ch: Ganz speziell sind immer die Titel deiner Programme. Wann steht jeweils der Name des Programms fest?
Peach: Das ist unterschiedlich. Es kam schon vor, dass mir erst am Schluss bei der Deadline die zündende Idee kam. Es gab aber auch Titel, die ich schon lange einmal verwenden wollte.
"Peachfideel" war beispielsweise schon letztes Mal in der Auswahl. Die Idee mit dem Quietschentchen finde ich halt sehr sympathisch. Und mit "quitschfidel - peachfidel" kam mir dann auch relativ schnell ein passendes Lied in den Sinn. Es sollte was Fröhliches sein, weil die letzte Zeit wegen der Finanzkrise etwas deprimierend war.
hitparade.ch: Was kann man dieses Mal von deinem neuen Programm erwarten? Was sind die Hauptthemen?
Peach: Ich habe nicht konkrete Themen, sondern rede ja immer kreuz und quer. In musikalischer Hinsicht geht's dieses Mal beispielsweise um den iPod oder um das arme Raucherli, das auf dem Balkon sitzen muss. Ausserdem konnte ich im Quietschentchen-Lied Madonna für den Chor gewinnen. Madonna ist mein Lieblingsentchen und hat einen Solopart übernommen. Wenn das nicht funktioniert, verstehe ich die Welt nicht mehr (lacht).
hitparade.ch: Gibt es auch Bemühungen von deiner Seite aus, dich künstlerisch zu verbessern?
Peach: Ich habe nicht das Gefühl, zwingend besser werden zu müssen. Meine wenigen Gitarrengriffe reichen mir - es bringt nichts, wenn ich noch 150 weitere lerne, die ich dann gar nicht einsetzen kann. Ich möchte Lieder machen, die eine lustige und originelle Melodie haben, die aber auch jeder auf seiner Gitarre mitspielen kann. Wenn man 30 Jahre lang immer die selben fünf oder sechs Griffe spielt, dann kann man's. Und diese wenigen Griffe treffe ich heute natürlich viel besser als früher (schmunzelt).
hitparade.ch: Wie authentisch ist das, was Du auf der Bühne erzählst? D.h. wie viel erfährt man auf der Bühne vom Peach Weber des Alltags?
Peach: Da stimmt natürlich alles. Dachtest Du im Ernst, das hätte ich erfunden? (lacht)
Vieles stimmt natürlich im Ansatz schon. Wenn ich von Übergewicht rede, ist das ja nicht so weit hergeholt. Aber natürlich hab ich nicht alles erlebt. Diejenigen, die mich kennen, wissen, dass ich privat recht ähnlich bin wie auf der Bühne - einfach nicht mit dieser Konzentration. Ich kann nicht in dieser Dichte im Alltag Witze rauslassen - sonst nimmt man mich ja nicht mehr ernst.
hitparade.ch: Als Komiker ist man verdammt zum Lustigsein. Wie der Clown ungeschminkt ausschaut, interessiert da nicht so sehr. Wie lebst Du in diesem Spannungsfeld?
Peach: Ich sehe es nicht als Problem, denn die Leute sind schlauer, als man meint. Ich erlebe es selten, dass mir Leute auf die Schulter hauen und sagen "Hey Peach, erzähl mir einen Witz!" Das passiert einem vielleicht mit Betrunkenen in einer Festhütte. Aber wenn ich morgens auf die Post gehe, läuft alles ganz normal. Die Leute wissen, dass man nicht 24 Stunden am Tag Komiker ist. Vor kurzem hat ein Comedian das gut erzählt. Wenn einer ihn auf der Strasse anspricht und sagt "Du, erzähl mir doch einen Witz, du bist doch Komiker". Dann antwortet er, dass das schon stimmt, aber dass er hobbymässig auch noch Boxer sei und ob er eins auf die Fresse haben will.
hitparade.ch: Anfang der 80er Jahre hast Du bei einem Auftritt im Samschtig Jass bei Jürg Randegger erwähnt, dass Du eigentlich parat wärst für die Eurovision, dass Dir dieses Jahr aber dummerweise ein Zahnarzttermin dazwischen gekommen sei. Wie steht's nächstes Jahr um Deine Zahnarttermine?
Peach: Ich habe jedes Jahr ganz schlechte Zähne und sie tun mir jetzt schon wieder weh (lacht). Das war nicht ernsthaft ein Thema für mich. Mein Leben lang habe ich den Eurovision Song Contest aber geschaut, weil mich der Event als solcher interessiert hat. Spannend ist ja, dass immer über die Qualität geflucht wird, die Quote sich aber immer konstant gehalten hat.
Eine Teilnahme von mir ging ja durch die Presse, weil Bobo das vor zwei Jahren vorgeschlagen hat. Die Idee, dass ich an die Eurovision gehe, ist für mich nach wie vor abwägig, nicht aber, dass man vielleicht mal eine lustige Nummer schicken sollte. Es ist mir ein Rätsel, weshalb das Schweizer Fernsehen das noch nicht gemerkt hat. Etwas Lustiges ist so ziemlich das einzige, das wir noch nicht probiert haben. Herr Meroni [Pressesprecher SF] hat ja kürzlich gesagt, dass wir mit was Lustigem keine Chance hätten - nachdem er die letzten fünf Jahre nur Nullnummern produziert hat. Mit was Lustigem hätten wir vielleicht nicht Chancen auf den Sieg, aber durchaus für einen Platz unter den ersten Fünf. All die Witz-Nummern von Raab oder die Ukraine vor einem Jahr sind ja alle relativ weit nach vorne gekommen.
Als sie dazumals Ralph Siegel exhumiert haben und sich dachten, "man nehme fünf Sänger aus fünf verschiedenen Ländern, dann bekommt man von fünf Länder je 12 Punkte", dachte ich mir "jetzt seid ihr völlig am Boden!" Das ist doch Kindergarten. Meines Erachtens müsste man zusammensitzen und sich vornehmen, nächstes Jahr den Event zu gewinnen. In dieser Taskforce müssten Leute sitzen, die musikalisch stark sind und etwas Witz haben. Bis vor ein paar Jahren hat das Schweizer Fernsehen ja sogar gesagt, dass sie den Wettbewerb gar nicht gewinnen möchten, weil sie den ganzen Seich dann im Folgejahr veranstalten müssten und weil das ein paar Millionen kostet. Vermutlich wird sich dieses Problem in den nächsten 20 Jahren aber ohnehin nicht stellen...
hitparade.ch: Wie gehst Du damit um, dieses Jahr nicht für einen der grössten Schweizer Hits nominiert zu sein?
Peach: Indem ich es eigentlich schon in der letzten Staffel ungerecht fand, dass ich dort gleich zweimal engagiert wurde. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn ich damals nur einmal dabei gewesen wäre und so ein Platz mehr für einen anderen Künstler geblieben wäre. Für mich ist das ehrlich gesagt gar kein Problem, nicht dabei zu sein. Ich habe mit dem Fernsehen grundsätzlich immer gute Erfahrungen gemacht. Es gab eigentlich häufiger Situation, dass ich es war, dem es zu viel wurde. Es bringt mir nichts, wenn ich in einem Herbst vier Mal im Fernsehen zu sehen bin - das kann auch kontraproduktiv sein. Es reicht mir, dass ich jetzt sehr kurzfristig im nächsten Benissimo mitwirken darf.
hitparade.ch: Besuchst du auch die Programme deiner Komikerkollegen?
Peach: Das habe ich auch schon gemacht. Doch es ist nicht mein innerster Drang, alle Comedyprogramme aller Kollegen zu sehen. Ich schau mir an, was auch für mich auch lustig ist. Bei Komikern, die ähnliche Sachen machen wie ich, kann ich mich eben nicht einfach hineinsetzen und mich amüsieren, weil ich dann immer über die nächste Pointe rätsle und es mein Ehrgeiz ist, früher eine zu finden, als er sie auf de Bühne bringt. Das ist dann eher Arbeit als Vergnügen.
Vor kurzem habe ich einen deutschen Kabarettisten gesehen: Lars Reichow. Er spielt sensationell Klavier und spricht und singt dazu einfach genial. Da kann ich einfach hinhören und denke nur: "was für ein Genie!"
hitparade.ch: Am 15. Oktober 2027 beendest Du im Hallenstadion Deine Karriere. Seit gestern kann man Tickets kaufen. Bist du zufrieden, wie der Vorverkauf läuft?
Peach: Ja - wenn wir die Tageswerte der letzten Woche auf 20 Jahre hochrechnen, füllen wir das Stadion gleich mehrmals. Ich verfolge diese lustige Idee mit viel Spannung. Viele Ideen findet man zwar witzig, merkt aber schnell, dass sie nicht realisierbar sind. Das haben wir hier zuerst auch gedacht. Wir dachten, der Ticketcorner werde sicher nicht so weit im Voraus den Vorverkauf starten und das Hallenstadion könne man sicher nicht so weit im Voraus buchen.
Beide sind aber drauf eingestiegen und finden es ebenfalls eine lustige Sache. Natürlich ist es auch ein Risiko, doch so was macht man schliesslich nur einmal im Leben. Wenn ich ihn denn noch erlebe, freue ich mich schon auf den 15. Oktober 2027. Selbst wenn ich ihn nicht mehr erlebe, wird das in irgendeiner Dimension doch auch für mich ein erfreulicher Abend sein, an dem gelacht werden soll. Entweder bin ich dort... oder es sind 19 Freunde von mir dort, die garantieren, dass das Programm gigantisch wird. Von mir stünde in letzterem Fall dann vielleicht ein Bild mit Schleife dort oder die Urne mit einem Schweizer Fähnchen. Eigentlich gehe ich jetzt aber schon davon aus, dass ich jetzt halt einfach bis dann durchhalten muss.
hitparade.ch: Mit der Aufnahme ins Guinness Buch der Rekorde gibt's sicher auch ein wenig Promo in unserem nördlichen Nachbarland. Kannst du es Dir vorstellen, auch einmal ein hochdeutsches Programm zu machen?
Peach: Das war nie mein Ziel. In meinen Anfängen vor 30 Jahren bin ich ja nach Deutschland gegangen, um zu schauen, ob das funktionieren würde. Und es hätte funktioniert. Ich musste dann aber merken, dass man in Deutschland immer in Hotels schlafen muss und nie nach Hause kann. Die Distanzen sind zudem zehnmal grösser als in der Schweiz. Solange es in der Deutschschweiz so gut läuft, möchte ich nicht nach Deutschland. Es brächte keine grossen Vorteile, jedoch einige Nachteile. Es ist auch gar nicht so einfach: Damals musste ich zwei schweizerdeutsche Programme zu einem hochdeutschen zusammenmontieren, da sich einfach nicht jeder Witz übersetzen lässt.
Drum bin ich lieber bescheiden. Was will ich Milliardär werden - als normaler Multimillionär lebt sich's, ehrlich gesagt, auch ganz gut. (lacht)
hitparade.ch: Dieser Event wird sicher ein Highlight deiner Karriere sein. Was war denn dein bisheriges Highlight?
Peach: Es gibt viele. Ganz am Anfang meiner Karriere war ich einmal bei "Wetten dass..?" in Basel. Dort waren die Leute begeistert. Da ich keine hochdeutsche Platte hatte und keine Tournee geplant war, hatte es für mich jedoch keine Auswirkungen. Ein grosser Moment war auch, als ich Dieter Hildebrandt treffen konnte, der für mich einer der Grössten ist.
hitparade.ch: Was war bisher Dein Auftritt vor dem grössten Publikum?
Peach: Am Fernsehen. Ich habe sie nicht alle gezählt, glaube aber schon, dass das jeweils fast eine Million war (lacht).
Ich war auch schon im Hallenstadion, aber nicht alleine, sondern bei einem Tanzevent, der ausverkauft war. Trotzdem war's natürlich toll vor 10'000 Leuten zu stehen. Mehr waren's, glaube ich, nur in Woodstock. Dort trat ich allerdings nur auf der Nebenbühne auf und wurde leider nicht gefilmt (lacht).
hitparade.ch: Deine Tochter hat hinten auf der CD ja eine Zeichnung gemacht. Ist sie auch sonst involviert in Dein Programm?
Peach: Nein. Die Zeichnung hat sie eigentlich auch gar nicht für die CD gemacht, sondern ich habe sie zum Geburtstag geschenkt bekommen. Weil ich die Zeichnung herzig und fröhlich fand, habe ich sie gefragt, ob ich sie für die CD verwenden dürfe. Sie meinte "ja, aber sie ist nicht so gut ausgemalt". Da habe ich sie ermutig, dass das in der Kunst so üblich sei und dass Van Gogh ja auch nicht richtig ausgemalt habe. Mich hat es total gefreut, die Zeichnung verwenden zu dürfen.
Meine Tochter spielt auch so gut Klavier, wie ich noch nie im Leben gespielt habe. Sie hat in musikalischer Hinsicht also definitiv nicht meine Gene. Ich habe sie schon ermutigt, dann doch im Hallenstadion auch etwas zu spielen. Jetzt hat sie ja noch genügend Zeit, sich darauf vorzubereiten.
hitparade.ch: Bis zum 20. Programm "Fertig luschtig" 2027 musst du gemäss offiziellen Hochrechnungen noch sieben weitere Programme machen. Geht es weiter wie bisher oder wird es neue Überraschungen geben?
Peach: Ich plane nie. Es ist auch nicht so, dass in meiner Agenda immer nach zwei Jahren "neues Programm!" steht. Häufig wächst so nach eineinhalb Jahren wieder die Lust, eines zu schreiben. Frag mich doch am besten dann im Hallenstadion, wie viele Programme es geworden sind und ich werde es dir dann genau sagen (lacht).
hitparade.ch: Kommen wir zur Top 10 der Schweizer Hitparade. Kannst du sie kommentieren?
10. Jack White & Alicia Keys - Another Way To Die
Peach: Alicia Keys habe ich kürzlich im "Wetten dass..?" gesehen. Ich verwechsle diese Sängerinnen aber immer wieder miteinander.
9. Katy Perry - I Kissed A Girl
Peach: Der Gag des Lieds ist insofern billig, als dass man ja von Anfang an wusste, dass man mit diesem Titel eine Schlagzeile auf sicher hat. "I kissed a girl and I liked it..." - das wollte auf meiner CD ja auch bringen, wäre aber dann vermutlich nicht so witzig rausgekommen.
8. Rihanna - Disturbia
Peach: Die finde ich genial. Gewisse Songs von ihr sind erbarmungslos und kompromisslos. Dies gefällt mir.
7. Gabriella Cilmi - Sweet About Me
Peach: Das ist auch eine der Frauen, die im Moment so gehyped werden. Aber wie gut wird sie sein, wenn sie dann mal 70 ist?
5. Beyoncé - If I Were A Boy
Peach: Ihr schaue ich auch gerne zu, wenn sie singt... wenn ich den Ton abgeschaltet habe (lacht). Nein, finde ich gut. Sie ist eine, die über längere Zeit immer wieder Hits gehabt hat.
3. Gölä - I ha di garn
Peach: Viele haben ja gelacht, als Gölä anfing, englisch zu singen. Es hat ja dann auch nicht funktioniert. Für mich war immer klar, dass er wieder auf schweizerdeutsch zurückkommen wird. Ich freue mich, dass er es nun gemerkt hat. Dieses Stück hier finde ich jetzt nicht wahnsinnig gut. Hätte er die Melodien seiner englischen Lieder mit schweizerdeutschem Text gebracht, hätte sich das auch hunderttausende Mal verkauft. Die englische Sprache hat es halt einfach kaputt gemacht.
2. P!nk - So What
Peach: Finde ich genial. Das ist eine, die immer wieder einen Hit hat, den ich am Radio laut aufdrehe. Meine Tochter bekommt bei diesem Song Zustände, wenn sie nur die Anfangstöne hört. Aber ich finde so Zeugs geil. (singt)
1. Jodlerklub Wiesenberg & Francine Jordi - Das Feyr vo dr Sehnsucht
Peach: "Ewigi Liäbi" fand ich in der neuen Version den absoluten Schuss des Jahrzehnts. Auch weil sich das Stück so von selbst entwickelt hat. Diese Single habe ich gehört und finde sie einfach nicht so gut. Francine passt nicht so richtig rein, finde ich. Das gefährliche ist, dass da aus echten Jodlern jetzt richtige Stars werden könnten. Wenn sie dann am Schluss mit Gölä oder Paolas "Blue Bayou" noch was machen, wird es einfach nicht mehr gut sein. Doch wie gesagt: Ihre "Ewigi Liäbi" ist Schweizer Musikgeschichte.
hitparade.ch: Du bist jetzt seit mehr 30 Jahren erfolgreich. Warum glaubst du, kommst du immer noch so gut an, vor allem bei der jüngeren Generation?
Peach: Das weiss ich selber auch nicht. Mir ist aufgefallen, dass das Publikum schon immer durchmischt war. Wenn nicht immer neue Leute hinzugekommen wären, hätte ich irgendwann aufgehört. Wenn ich einfach mein Publikum hätte, das mit mir Jahr für Jahr älter würde, wäre das langweilig. In den letzten Jahren sind insbesondere viele Teenies hinzugekommen, bei denen ich mich manchmal frage, was die denn hier machen. Doch es ist natürlich erfrischend und herzig. Die neueste Mode ist, dass sie wollen, dass ich ihren Bauch signiere...
hitparade.ch: Auch in der Schweizer Hitparade hat es jedes deiner Alben in die vorderen Ränge geschafft. Wie wichtig sind dir die Charts-Platzierungen?
Peach: Wenn ich jetzt nein sagen würde, würde das nicht stimmen. Es ist natürlich eine schöne Quittung. Vor allem wenn man in der Hitliste dann Leute hinter sich sieht, die Weltstars sind... wobei die Weltstars, wenn ich sie in den Charts überhole, meistens schon ein Jahr drin sind... Die Hitparade ist natürlich ein Teil des Geschäfts. Wenn sich nur 1'000 Leute dafür interessieren würden, liesse ich es vielleicht sein. Aber mit den über 30'000 CDs, die ich verkaufen kann, bin ich natürlich sehr zufrieden.
hitparade.ch: Dein neues Programm Peachfideel erscheint diesen Freitag. Wie findest du jeweils heraus, wie ein neues Programm beim Publikum ankommt? Lädst du jeweils Bekannte für ein erstes Urteil ein?
Peach: Ich schreibe und schreibe, bis ich das Gefühl habe, genug zusammen zu haben. Dann wird das Programm während drei Auftritten aufgenommen für die CD-Produktion. Diese ersten Auftritte mit den neuen Sachen sind natürlich immer sehr spannend. Ich weiss immer, dass es total in die Hosen gehen könnte, und bin jeweils sehr konzentriert. Und wenn dann wirklich mal etwas daneben geht, kommt mir zum Glück meistens spontan etwas in den Sinn.
hitparade.ch: Gibt es eine Stammlokalität, wo Du in dieser Aufnahmephase jeweils auftrittst?
Peach: Häufig war es das "Fricks Monti". Ich lade dann aber nicht einfach 50 Kollegen ein, sondern ein ganz normales unvoreingenommenes Publikum...
hitparade.ch: In einem deiner früheren Programme hast du gesagt, dass ein Programm an einem verregneten Mittwochnachmittag entsteht. Wie lange dauert es wirklich?
Peach: So direkt habe ich das nicht gesagt. Ich habe gesagt, es sehe am Ende dann so aus, als sei das ganze an einem verregneten Mittwochnachmittag entstanden. Es muss schliesslich immer so aussehen, wie wenn mir das, was ich sage, gerade in dem Moment in den Sinn gekommen ist. Das ist der Optimalfall. Es darf nicht eingeübt oder konstruiert wirken.
Ich arbeite intensiv jeweils ca. drei Monate daran. Viel fabriziert man aber natürlich für den Papierkorb.
hitparade.ch: Wie viele Gägs hattest du zur Auswahl für diese CD und wie viele haben es davon auf dieses Programm geschafft?
Peach: Gezählt habe ich es nicht. Ich schätze, dass es etwa 700 sind, die ich mitgenommen habe. Schon am zweiten Abend habe ich gewisse ausgewechselt. Am Schluss sind es schätzungsweise 300, die geblieben sind.
hitparade.ch: Ganz speziell sind immer die Titel deiner Programme. Wann steht jeweils der Name des Programms fest?
Peach: Das ist unterschiedlich. Es kam schon vor, dass mir erst am Schluss bei der Deadline die zündende Idee kam. Es gab aber auch Titel, die ich schon lange einmal verwenden wollte.
"Peachfideel" war beispielsweise schon letztes Mal in der Auswahl. Die Idee mit dem Quietschentchen finde ich halt sehr sympathisch. Und mit "quitschfidel - peachfidel" kam mir dann auch relativ schnell ein passendes Lied in den Sinn. Es sollte was Fröhliches sein, weil die letzte Zeit wegen der Finanzkrise etwas deprimierend war.
hitparade.ch: Was kann man dieses Mal von deinem neuen Programm erwarten? Was sind die Hauptthemen?
Peach: Ich habe nicht konkrete Themen, sondern rede ja immer kreuz und quer. In musikalischer Hinsicht geht's dieses Mal beispielsweise um den iPod oder um das arme Raucherli, das auf dem Balkon sitzen muss. Ausserdem konnte ich im Quietschentchen-Lied Madonna für den Chor gewinnen. Madonna ist mein Lieblingsentchen und hat einen Solopart übernommen. Wenn das nicht funktioniert, verstehe ich die Welt nicht mehr (lacht).
hitparade.ch: Gibt es auch Bemühungen von deiner Seite aus, dich künstlerisch zu verbessern?
Peach: Ich habe nicht das Gefühl, zwingend besser werden zu müssen. Meine wenigen Gitarrengriffe reichen mir - es bringt nichts, wenn ich noch 150 weitere lerne, die ich dann gar nicht einsetzen kann. Ich möchte Lieder machen, die eine lustige und originelle Melodie haben, die aber auch jeder auf seiner Gitarre mitspielen kann. Wenn man 30 Jahre lang immer die selben fünf oder sechs Griffe spielt, dann kann man's. Und diese wenigen Griffe treffe ich heute natürlich viel besser als früher (schmunzelt).
hitparade.ch: Wie authentisch ist das, was Du auf der Bühne erzählst? D.h. wie viel erfährt man auf der Bühne vom Peach Weber des Alltags?
Peach: Da stimmt natürlich alles. Dachtest Du im Ernst, das hätte ich erfunden? (lacht)
Vieles stimmt natürlich im Ansatz schon. Wenn ich von Übergewicht rede, ist das ja nicht so weit hergeholt. Aber natürlich hab ich nicht alles erlebt. Diejenigen, die mich kennen, wissen, dass ich privat recht ähnlich bin wie auf der Bühne - einfach nicht mit dieser Konzentration. Ich kann nicht in dieser Dichte im Alltag Witze rauslassen - sonst nimmt man mich ja nicht mehr ernst.
hitparade.ch: Als Komiker ist man verdammt zum Lustigsein. Wie der Clown ungeschminkt ausschaut, interessiert da nicht so sehr. Wie lebst Du in diesem Spannungsfeld?
Peach: Ich sehe es nicht als Problem, denn die Leute sind schlauer, als man meint. Ich erlebe es selten, dass mir Leute auf die Schulter hauen und sagen "Hey Peach, erzähl mir einen Witz!" Das passiert einem vielleicht mit Betrunkenen in einer Festhütte. Aber wenn ich morgens auf die Post gehe, läuft alles ganz normal. Die Leute wissen, dass man nicht 24 Stunden am Tag Komiker ist. Vor kurzem hat ein Comedian das gut erzählt. Wenn einer ihn auf der Strasse anspricht und sagt "Du, erzähl mir doch einen Witz, du bist doch Komiker". Dann antwortet er, dass das schon stimmt, aber dass er hobbymässig auch noch Boxer sei und ob er eins auf die Fresse haben will.
hitparade.ch: Anfang der 80er Jahre hast Du bei einem Auftritt im Samschtig Jass bei Jürg Randegger erwähnt, dass Du eigentlich parat wärst für die Eurovision, dass Dir dieses Jahr aber dummerweise ein Zahnarzttermin dazwischen gekommen sei. Wie steht's nächstes Jahr um Deine Zahnarttermine?
Peach: Ich habe jedes Jahr ganz schlechte Zähne und sie tun mir jetzt schon wieder weh (lacht). Das war nicht ernsthaft ein Thema für mich. Mein Leben lang habe ich den Eurovision Song Contest aber geschaut, weil mich der Event als solcher interessiert hat. Spannend ist ja, dass immer über die Qualität geflucht wird, die Quote sich aber immer konstant gehalten hat.
Eine Teilnahme von mir ging ja durch die Presse, weil Bobo das vor zwei Jahren vorgeschlagen hat. Die Idee, dass ich an die Eurovision gehe, ist für mich nach wie vor abwägig, nicht aber, dass man vielleicht mal eine lustige Nummer schicken sollte. Es ist mir ein Rätsel, weshalb das Schweizer Fernsehen das noch nicht gemerkt hat. Etwas Lustiges ist so ziemlich das einzige, das wir noch nicht probiert haben. Herr Meroni [Pressesprecher SF] hat ja kürzlich gesagt, dass wir mit was Lustigem keine Chance hätten - nachdem er die letzten fünf Jahre nur Nullnummern produziert hat. Mit was Lustigem hätten wir vielleicht nicht Chancen auf den Sieg, aber durchaus für einen Platz unter den ersten Fünf. All die Witz-Nummern von Raab oder die Ukraine vor einem Jahr sind ja alle relativ weit nach vorne gekommen.
Als sie dazumals Ralph Siegel exhumiert haben und sich dachten, "man nehme fünf Sänger aus fünf verschiedenen Ländern, dann bekommt man von fünf Länder je 12 Punkte", dachte ich mir "jetzt seid ihr völlig am Boden!" Das ist doch Kindergarten. Meines Erachtens müsste man zusammensitzen und sich vornehmen, nächstes Jahr den Event zu gewinnen. In dieser Taskforce müssten Leute sitzen, die musikalisch stark sind und etwas Witz haben. Bis vor ein paar Jahren hat das Schweizer Fernsehen ja sogar gesagt, dass sie den Wettbewerb gar nicht gewinnen möchten, weil sie den ganzen Seich dann im Folgejahr veranstalten müssten und weil das ein paar Millionen kostet. Vermutlich wird sich dieses Problem in den nächsten 20 Jahren aber ohnehin nicht stellen...
hitparade.ch: Wie gehst Du damit um, dieses Jahr nicht für einen der grössten Schweizer Hits nominiert zu sein?
Peach: Indem ich es eigentlich schon in der letzten Staffel ungerecht fand, dass ich dort gleich zweimal engagiert wurde. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn ich damals nur einmal dabei gewesen wäre und so ein Platz mehr für einen anderen Künstler geblieben wäre. Für mich ist das ehrlich gesagt gar kein Problem, nicht dabei zu sein. Ich habe mit dem Fernsehen grundsätzlich immer gute Erfahrungen gemacht. Es gab eigentlich häufiger Situation, dass ich es war, dem es zu viel wurde. Es bringt mir nichts, wenn ich in einem Herbst vier Mal im Fernsehen zu sehen bin - das kann auch kontraproduktiv sein. Es reicht mir, dass ich jetzt sehr kurzfristig im nächsten Benissimo mitwirken darf.
hitparade.ch: Besuchst du auch die Programme deiner Komikerkollegen?
Peach: Das habe ich auch schon gemacht. Doch es ist nicht mein innerster Drang, alle Comedyprogramme aller Kollegen zu sehen. Ich schau mir an, was auch für mich auch lustig ist. Bei Komikern, die ähnliche Sachen machen wie ich, kann ich mich eben nicht einfach hineinsetzen und mich amüsieren, weil ich dann immer über die nächste Pointe rätsle und es mein Ehrgeiz ist, früher eine zu finden, als er sie auf de Bühne bringt. Das ist dann eher Arbeit als Vergnügen.
Vor kurzem habe ich einen deutschen Kabarettisten gesehen: Lars Reichow. Er spielt sensationell Klavier und spricht und singt dazu einfach genial. Da kann ich einfach hinhören und denke nur: "was für ein Genie!"
hitparade.ch: Am 15. Oktober 2027 beendest Du im Hallenstadion Deine Karriere. Seit gestern kann man Tickets kaufen. Bist du zufrieden, wie der Vorverkauf läuft?
Peach: Ja - wenn wir die Tageswerte der letzten Woche auf 20 Jahre hochrechnen, füllen wir das Stadion gleich mehrmals. Ich verfolge diese lustige Idee mit viel Spannung. Viele Ideen findet man zwar witzig, merkt aber schnell, dass sie nicht realisierbar sind. Das haben wir hier zuerst auch gedacht. Wir dachten, der Ticketcorner werde sicher nicht so weit im Voraus den Vorverkauf starten und das Hallenstadion könne man sicher nicht so weit im Voraus buchen.
Beide sind aber drauf eingestiegen und finden es ebenfalls eine lustige Sache. Natürlich ist es auch ein Risiko, doch so was macht man schliesslich nur einmal im Leben. Wenn ich ihn denn noch erlebe, freue ich mich schon auf den 15. Oktober 2027. Selbst wenn ich ihn nicht mehr erlebe, wird das in irgendeiner Dimension doch auch für mich ein erfreulicher Abend sein, an dem gelacht werden soll. Entweder bin ich dort... oder es sind 19 Freunde von mir dort, die garantieren, dass das Programm gigantisch wird. Von mir stünde in letzterem Fall dann vielleicht ein Bild mit Schleife dort oder die Urne mit einem Schweizer Fähnchen. Eigentlich gehe ich jetzt aber schon davon aus, dass ich jetzt halt einfach bis dann durchhalten muss.
hitparade.ch: Mit der Aufnahme ins Guinness Buch der Rekorde gibt's sicher auch ein wenig Promo in unserem nördlichen Nachbarland. Kannst du es Dir vorstellen, auch einmal ein hochdeutsches Programm zu machen?
Peach: Das war nie mein Ziel. In meinen Anfängen vor 30 Jahren bin ich ja nach Deutschland gegangen, um zu schauen, ob das funktionieren würde. Und es hätte funktioniert. Ich musste dann aber merken, dass man in Deutschland immer in Hotels schlafen muss und nie nach Hause kann. Die Distanzen sind zudem zehnmal grösser als in der Schweiz. Solange es in der Deutschschweiz so gut läuft, möchte ich nicht nach Deutschland. Es brächte keine grossen Vorteile, jedoch einige Nachteile. Es ist auch gar nicht so einfach: Damals musste ich zwei schweizerdeutsche Programme zu einem hochdeutschen zusammenmontieren, da sich einfach nicht jeder Witz übersetzen lässt.
Drum bin ich lieber bescheiden. Was will ich Milliardär werden - als normaler Multimillionär lebt sich's, ehrlich gesagt, auch ganz gut. (lacht)
hitparade.ch: Dieser Event wird sicher ein Highlight deiner Karriere sein. Was war denn dein bisheriges Highlight?
Peach: Es gibt viele. Ganz am Anfang meiner Karriere war ich einmal bei "Wetten dass..?" in Basel. Dort waren die Leute begeistert. Da ich keine hochdeutsche Platte hatte und keine Tournee geplant war, hatte es für mich jedoch keine Auswirkungen. Ein grosser Moment war auch, als ich Dieter Hildebrandt treffen konnte, der für mich einer der Grössten ist.
hitparade.ch: Was war bisher Dein Auftritt vor dem grössten Publikum?
Peach: Am Fernsehen. Ich habe sie nicht alle gezählt, glaube aber schon, dass das jeweils fast eine Million war (lacht).
Ich war auch schon im Hallenstadion, aber nicht alleine, sondern bei einem Tanzevent, der ausverkauft war. Trotzdem war's natürlich toll vor 10'000 Leuten zu stehen. Mehr waren's, glaube ich, nur in Woodstock. Dort trat ich allerdings nur auf der Nebenbühne auf und wurde leider nicht gefilmt (lacht).
hitparade.ch: Deine Tochter hat hinten auf der CD ja eine Zeichnung gemacht. Ist sie auch sonst involviert in Dein Programm?
Peach: Nein. Die Zeichnung hat sie eigentlich auch gar nicht für die CD gemacht, sondern ich habe sie zum Geburtstag geschenkt bekommen. Weil ich die Zeichnung herzig und fröhlich fand, habe ich sie gefragt, ob ich sie für die CD verwenden dürfe. Sie meinte "ja, aber sie ist nicht so gut ausgemalt". Da habe ich sie ermutig, dass das in der Kunst so üblich sei und dass Van Gogh ja auch nicht richtig ausgemalt habe. Mich hat es total gefreut, die Zeichnung verwenden zu dürfen.
Meine Tochter spielt auch so gut Klavier, wie ich noch nie im Leben gespielt habe. Sie hat in musikalischer Hinsicht also definitiv nicht meine Gene. Ich habe sie schon ermutigt, dann doch im Hallenstadion auch etwas zu spielen. Jetzt hat sie ja noch genügend Zeit, sich darauf vorzubereiten.
hitparade.ch: Bis zum 20. Programm "Fertig luschtig" 2027 musst du gemäss offiziellen Hochrechnungen noch sieben weitere Programme machen. Geht es weiter wie bisher oder wird es neue Überraschungen geben?
Peach: Ich plane nie. Es ist auch nicht so, dass in meiner Agenda immer nach zwei Jahren "neues Programm!" steht. Häufig wächst so nach eineinhalb Jahren wieder die Lust, eines zu schreiben. Frag mich doch am besten dann im Hallenstadion, wie viele Programme es geworden sind und ich werde es dir dann genau sagen (lacht).
hitparade.ch: Kommen wir zur Top 10 der Schweizer Hitparade. Kannst du sie kommentieren?
10. Jack White & Alicia Keys - Another Way To Die
Peach: Alicia Keys habe ich kürzlich im "Wetten dass..?" gesehen. Ich verwechsle diese Sängerinnen aber immer wieder miteinander.
9. Katy Perry - I Kissed A Girl
Peach: Der Gag des Lieds ist insofern billig, als dass man ja von Anfang an wusste, dass man mit diesem Titel eine Schlagzeile auf sicher hat. "I kissed a girl and I liked it..." - das wollte auf meiner CD ja auch bringen, wäre aber dann vermutlich nicht so witzig rausgekommen.
8. Rihanna - Disturbia
Peach: Die finde ich genial. Gewisse Songs von ihr sind erbarmungslos und kompromisslos. Dies gefällt mir.
7. Gabriella Cilmi - Sweet About Me
Peach: Das ist auch eine der Frauen, die im Moment so gehyped werden. Aber wie gut wird sie sein, wenn sie dann mal 70 ist?
5. Beyoncé - If I Were A Boy
Peach: Ihr schaue ich auch gerne zu, wenn sie singt... wenn ich den Ton abgeschaltet habe (lacht). Nein, finde ich gut. Sie ist eine, die über längere Zeit immer wieder Hits gehabt hat.
3. Gölä - I ha di garn
Peach: Viele haben ja gelacht, als Gölä anfing, englisch zu singen. Es hat ja dann auch nicht funktioniert. Für mich war immer klar, dass er wieder auf schweizerdeutsch zurückkommen wird. Ich freue mich, dass er es nun gemerkt hat. Dieses Stück hier finde ich jetzt nicht wahnsinnig gut. Hätte er die Melodien seiner englischen Lieder mit schweizerdeutschem Text gebracht, hätte sich das auch hunderttausende Mal verkauft. Die englische Sprache hat es halt einfach kaputt gemacht.
2. P!nk - So What
Peach: Finde ich genial. Das ist eine, die immer wieder einen Hit hat, den ich am Radio laut aufdrehe. Meine Tochter bekommt bei diesem Song Zustände, wenn sie nur die Anfangstöne hört. Aber ich finde so Zeugs geil. (singt)
1. Jodlerklub Wiesenberg & Francine Jordi - Das Feyr vo dr Sehnsucht
Peach: "Ewigi Liäbi" fand ich in der neuen Version den absoluten Schuss des Jahrzehnts. Auch weil sich das Stück so von selbst entwickelt hat. Diese Single habe ich gehört und finde sie einfach nicht so gut. Francine passt nicht so richtig rein, finde ich. Das gefährliche ist, dass da aus echten Jodlern jetzt richtige Stars werden könnten. Wenn sie dann am Schluss mit Gölä oder Paolas "Blue Bayou" noch was machen, wird es einfach nicht mehr gut sein. Doch wie gesagt: Ihre "Ewigi Liäbi" ist Schweizer Musikgeschichte.