Interview mit Philipp Fankhauser
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Das elfte Album "Love Man Riding" von Philipp Fankhauser ist letzte Woche veröffentlicht worden. Wir haben den Schweizer Blueser zum Interview getroffen.
hitparade.ch: Toni Vescoli hat in einem Interview gesagt: "Was man bis heute nicht lernen kann, sind Sachen wie Feeling, Groove oder das angefressen sein." - Feeling, Groove oder das angefressen sein sind Sachen, die man gerne von einem Philipp Fankhauser sagt - wie wird man als junger Thuner zum angefressenen Blueser?
Philipp: Das war ein relativ schneller Anfang gefolgt von einer langen Entwicklung. Bereits mit 11 Jahren wollte ich Blues Musiker werden. Damals hörte ich bereits Blues, den ich zwar nicht verstand, aber das Gefühl hatte, ihn zu begreifen. Das "angefressen sein" war wohl ausschlaggebend, über all die Jahre hinweg. In den letzten 25 Jahren machte ich immer wieder mehr oder weniger professionell Musik. Seit 6 Jahren kann ich sogar davon leben.
hitparade.ch: Mittlerweile bist du, gerade wegen dem Blues, ganz schön herumgekommen auf Erden. Kann man das geniessen, wenn man reist zwischen Konzerten?
Philipp: Reisen ist eine meiner Hauptbeschäftigungen, die ich sehr mag. In Bewegung sein, unterwegs sein, damit steht auch der Albumtitel "Love Man Riding" in Verbindung. Im Auto, lieber nicht im Flugzeug, auch oft mit dem Zug - ich bin einfach sehr gerne unterwegs. Zwischendurch geniesse ich aber auch eine Woche zu Hause.
hitparade.ch: Kritiker mögen dich ja sehr, man findet praktisch nichts Negatives. Wenn sie den Namen "Philipp Fankhauser" hören, dann kommen sie ins Schwärmen. Ich denke, das tut sicher gut, aber kann das auch störend und irritierend wirken?
Philipp: Das war ein Grund, warum ich um ca. 1993 mich ein wenig von der Schweiz abwandte und im Ausland Musik machte. Mit der "Checkerboard Blues Band" gab es vorbehaltslos positive Kritiken, die meiner Meinung nach nicht besonders fundiert waren. Wenn man mich als der beste Blues-Sänger ever betitelte, wusste ich, dass das nicht stimmte. Um herauszufinden, wo ich mit meiner Musik stehe, musste ich dort hin, wo die Leute richtige Urteile abgeben konnten. Heute irritieren mich solche Lobhudeleien nicht mehr. Ich habe meine Mitte gefunden und ich weiss, was ich kann und was nicht.
hitparade.ch: Wie hat man dich in Amerika aufgenommen im Gegensatz zu der Schweiz?
Philipp: Einen Schweizer-Blueser gibt es in Amerika nicht jeden Tag, darum hatte ich einen gewissen Bonus. Was mir geholfen hat, war einfach mich selbst sein. Ich durfte nicht versuchen einen schwarzamerikanischen Bluessänger zu imitieren. Philipp Fankhauser kommt aus der Schweiz, und ich singe aus meinem Leben und über meine Dinge. Das beeindruckte viele Leute, natürlich aber interessierten sich lange nicht alle für mich. Nicht, dass die Amerikaner nur auf mich gewartet hätten, das erwartete ich auch nicht! Ich wollte herausfinden, ob ich auch in Amerika Erfolg haben könnte - und das glaube ich, ist mir gelungen.
hitparade.ch: Du hast dir da ein ganz schöne Band zusammenstellen können. Wenn man die Bios der einzelnen durchliest, ist das schon fast, wie wenn man im "Dolder Grand" die Dessertkarte anschaut. Wie bist du an diese Leute gekommen? Solche Musiker stehen ja nicht einfach da, wenn man sagt, man brauche eine Bluesband.
Philipp: Ich muss sagen, dass ich momentan wirklich die bestmögliche Band habe, die ich mir je hätte erträumen können! Und das nicht nur musikalisch, auch menschlich - wir versetehen uns gut. Auch bei meiner Band kam alles mit den Jahren. Tosho, der Schlagzeuger ist seit 1990 dabei. Richard Cousins am Bass kannte ich schon als Kind aus dem Fernsehen, weil er so berühmt war. Als er vor 15 Jahren in die Schweiz zog, fragte ich ihn ob er Zeit für mich hätte. Und Hendrix Ackle, der Pianist, kam durch "Hendix/Cousins" auch noch irgendwann dazu. Wenn man einer Band pro Jahr 60-100 Konzerte mit einer fixen Gage anbieten kann, dann ist das natürlich ein guter Job für jemanden, der in der Schweiz Profimusiker sein möchte.
hitparade.ch: Nun ist bereits dein elftes Album erschienen, praktisch alle zwei Jahre kommt eine neue Platte. Ist dir das wichtig, dass es zügig vorwärts geht mit deiner Musik und neuen Songs?
Philipp: Nein, nicht unbedingt. Zwischendurch waren die Abstände zwischen den Alben länger. Aber die letzten zwei CDs kamen wirklich jeweils im Frühling 2004/2006 und jetzt das Neuste im 2008. Ich hatte einfach Lust zum Aufnehmen und auch die Musik dazu. Wahrscheinlich werden wir diesen Rhythmus wieder ein wenig verlangsamen, ich weiss es nicht...
hitparade.ch: Wie wichtig sind für dich Alben noch in der heutigen Zeit? Es sind ja viele Diskussionen im Gange wie die Zukunft für Musiker und deren Werke aussehen könnte, im Zuge von Internet und technischen Möglichkeiten.
Philipp: Die CD ist inzwischen auch schon 25-jährig, also fast ein antikes Medium. Ich denke jedoch, sie wird noch einige Jahre überleben. Ich persönlich downloade gerne, finde das praktisch, weil ich so keinen Platz für CDs brauche. CDs die mir wichtig sind, kaufe ich trotzdem, denn so habe ich z. B. das Booklet. Nach Konzerten kaufen viele Fans eine CD als Erinnerung, dort können wir keine Downloads anbieten. Wir werden sehen wie es weiter geht ohne die CD.
hitparade.ch: Auf "Love Man Riding" zeigst du viel mehr musikalische Facetten. Woher kommt diese Lust, mit verschiedenen Stilen zu spielen auf einem Album?
Philipp: Diese Lust hatte ich schon immer. Bereits in den frühen 90ern nahm ich Songs wie "Love Me Tender" auf, die zwar nicht völlig blues-fremd waren, aber doch nicht typisch. Es gibt verschiedene Arten von Blues, das Spektrum ist breit. Ein Van Morrison ist für mich genau so Blues wie zum Beispiel B.B. King. Einzig "Rio De Janeiro Blue" mit dem Bossa Nova-Rhythmus ist ein Experiment.
hitparade.ch: Man sagt, Blues habe viel mit Traditionen zu tun. Gibt man sich denen gerne hin oder ist man stets versucht, diese auch mal zu durchbrechen?
Philipp: Ich bin ein Traditionalist. Muddy Waters muss für mich Muddy Waters bleiben. Blues ist grundsätzlich eine afro-amerikanische Tradition, mit dieser möchte ich mich nicht anlegen. Ich suche meinen Weg in eigenen Geschichten und Songs. Insofern taste ich diese Traditionen nicht an.
hitparade.ch: Dass es im Blues um viel Tradition geht und man nicht jeder einfach kommen kann sieht man auch an diversen Festivals (z. B. Chicago Blues Festival). Wie reagiert man, wenn man eine Einladung erhält, als erste europäische Band auf der Bühne des grössten Blues-Festivals auftreten zu können?
Philipp: Das war ein Traum! Die Einladung war eigentlich spannender als der effektive Auftritt. Denn auch am Chicago Blues Festival spielen die Bands nur auf einer Bühne mit Lautsprechern. Natürlich war es besonders, vor einem Hardcore-Blues-Publikum zu spielen.
hitparade.ch: Jetzt geht es dann wieder auf ausgiebige Tour, diverse CH-Konzerte sind bereits bekannt. Wird die Tour noch ausgedehnt?
Philipp: Im Juni erscheint "Love Man Riding" bei meiner deutschen Plattenfirma. Dort wird die CD weltweit vertrieben. Ich hoffe, dass es noch Konzerte in ganz Europa geben wird. Denn mit "Love Man Riding" sollen die Konzertveranstalter merken, dass wir nicht irgendeine eine Blues-Kopie sind, sondern uns selbst.
hitparade.ch: Was ist der Grund, dass du weltweit deine CD zwei Monate später veröffentlichst als in der Schweiz?
Philipp: Das war der Wunsch meiner Plattenfirma, weil sie mehr Zeit brauchte, diese Veröffentlichung richtig vorzubereiten. In der Schweiz warteten bereits viele Leute auf mein Album, hingegen in Spanien oder Portugal beispielsweise, dort müssen wir die Platten wirklich verkaufen, es braucht mehr Marketing und Promotion.
hitparade.ch: Und die CH-Fans warten lassen, dass wolltet ihr nicht?
Philipp: Nein. Der Erscheinungstermin wurde im letzten Herbst festgelegt und auf dieses Datum wurde dann hingearbeitet. Juni ist in der Schweiz sowieso ein wenig spät, finde ich.
hitparade.ch: Beim Recherchieren ist mir aufgefallen, dass du keinen einzigen Wikipedia-Eintrag hast. Weder auf der englischen noch auf der deutschen Seite.
Philipp: Ja, das ist gemein. Selbst würde ich dort nie etwas über mich online stellen. Das ist wie bei YouTube, dort könnte ich auch Videos von mir hochladen. Aber ich finde, wenn irgendwann mal jemand kommt und findet ich sei es wert, einen Eintrag zu erhalten, dann ist das gut.
hitparade.ch: Im Juni ist auch noch die Europameisterschaft. Du spielst in der "Swiss Beach" in Wien. Wie bist du dem ganzen Rummel gesinnt, lässt du dich vom EM-Fieber anstecken?
Philipp: Eher nicht. Fussball ist für mich nicht sehr interessant. Ab und zu schaue ich mir vielleicht ein Finalspiel an, aber mehr?
hitparade.ch: Wie sieht es mit Wünschen für die Zukunft aus?
Philipp: Der grösste Wunsch ist gesund bleiben. Ich möchte gerne bis ich 80 bin Musik machen! Aber das dauert ja noch eine Weile...
Zum Abschluss des Interviews die Top 10 der aktuellen Hitparade. Was kennst du davon?
7. Mariah Carey - "Touch My Body"
Philipp: Eine wunderbare Sängerin! Obwohl immer alle in meinem Umfeld sagen, sie sei eine Zicke - aber das kann ich nicht beurteilen, weil ich sie noch nie getroffen habe.
6. Mark Ronson feat. Amy Winehouse - "Valerie"
Philipp: Das ist der Lieblingssong meines Managers. Mark Ronson kenne ich jedoch nicht, dafür natürlich Amy Winehouse.
5. Leona Lewis - "Bleeding Love"
Philipp: Kenne ich nur vom Namen her.
4. Amy MacDonald - "Mr. Rock'n'Roll"
Philipp: Erinnert mich immer an "Ring Of Fire" von Johnny Cash.
2. Duffy - "Mercy"
Philipp: Den hab ich auch schon gehört. Ist ein bisschen wie Amy Winehouse, nur nicht so gut.
1. Madonna & Justin - "4 Minutes"
Philipp: Den Song habe ich noch nie bewusst gehört, aber die beiden kenne ich natürlich schon.
hitparade.ch: Toni Vescoli hat in einem Interview gesagt: "Was man bis heute nicht lernen kann, sind Sachen wie Feeling, Groove oder das angefressen sein." - Feeling, Groove oder das angefressen sein sind Sachen, die man gerne von einem Philipp Fankhauser sagt - wie wird man als junger Thuner zum angefressenen Blueser?
Philipp: Das war ein relativ schneller Anfang gefolgt von einer langen Entwicklung. Bereits mit 11 Jahren wollte ich Blues Musiker werden. Damals hörte ich bereits Blues, den ich zwar nicht verstand, aber das Gefühl hatte, ihn zu begreifen. Das "angefressen sein" war wohl ausschlaggebend, über all die Jahre hinweg. In den letzten 25 Jahren machte ich immer wieder mehr oder weniger professionell Musik. Seit 6 Jahren kann ich sogar davon leben.
hitparade.ch: Mittlerweile bist du, gerade wegen dem Blues, ganz schön herumgekommen auf Erden. Kann man das geniessen, wenn man reist zwischen Konzerten?
Philipp: Reisen ist eine meiner Hauptbeschäftigungen, die ich sehr mag. In Bewegung sein, unterwegs sein, damit steht auch der Albumtitel "Love Man Riding" in Verbindung. Im Auto, lieber nicht im Flugzeug, auch oft mit dem Zug - ich bin einfach sehr gerne unterwegs. Zwischendurch geniesse ich aber auch eine Woche zu Hause.
hitparade.ch: Kritiker mögen dich ja sehr, man findet praktisch nichts Negatives. Wenn sie den Namen "Philipp Fankhauser" hören, dann kommen sie ins Schwärmen. Ich denke, das tut sicher gut, aber kann das auch störend und irritierend wirken?
Philipp: Das war ein Grund, warum ich um ca. 1993 mich ein wenig von der Schweiz abwandte und im Ausland Musik machte. Mit der "Checkerboard Blues Band" gab es vorbehaltslos positive Kritiken, die meiner Meinung nach nicht besonders fundiert waren. Wenn man mich als der beste Blues-Sänger ever betitelte, wusste ich, dass das nicht stimmte. Um herauszufinden, wo ich mit meiner Musik stehe, musste ich dort hin, wo die Leute richtige Urteile abgeben konnten. Heute irritieren mich solche Lobhudeleien nicht mehr. Ich habe meine Mitte gefunden und ich weiss, was ich kann und was nicht.
hitparade.ch: Wie hat man dich in Amerika aufgenommen im Gegensatz zu der Schweiz?
Philipp: Einen Schweizer-Blueser gibt es in Amerika nicht jeden Tag, darum hatte ich einen gewissen Bonus. Was mir geholfen hat, war einfach mich selbst sein. Ich durfte nicht versuchen einen schwarzamerikanischen Bluessänger zu imitieren. Philipp Fankhauser kommt aus der Schweiz, und ich singe aus meinem Leben und über meine Dinge. Das beeindruckte viele Leute, natürlich aber interessierten sich lange nicht alle für mich. Nicht, dass die Amerikaner nur auf mich gewartet hätten, das erwartete ich auch nicht! Ich wollte herausfinden, ob ich auch in Amerika Erfolg haben könnte - und das glaube ich, ist mir gelungen.
hitparade.ch: Du hast dir da ein ganz schöne Band zusammenstellen können. Wenn man die Bios der einzelnen durchliest, ist das schon fast, wie wenn man im "Dolder Grand" die Dessertkarte anschaut. Wie bist du an diese Leute gekommen? Solche Musiker stehen ja nicht einfach da, wenn man sagt, man brauche eine Bluesband.
Philipp: Ich muss sagen, dass ich momentan wirklich die bestmögliche Band habe, die ich mir je hätte erträumen können! Und das nicht nur musikalisch, auch menschlich - wir versetehen uns gut. Auch bei meiner Band kam alles mit den Jahren. Tosho, der Schlagzeuger ist seit 1990 dabei. Richard Cousins am Bass kannte ich schon als Kind aus dem Fernsehen, weil er so berühmt war. Als er vor 15 Jahren in die Schweiz zog, fragte ich ihn ob er Zeit für mich hätte. Und Hendrix Ackle, der Pianist, kam durch "Hendix/Cousins" auch noch irgendwann dazu. Wenn man einer Band pro Jahr 60-100 Konzerte mit einer fixen Gage anbieten kann, dann ist das natürlich ein guter Job für jemanden, der in der Schweiz Profimusiker sein möchte.
hitparade.ch: Nun ist bereits dein elftes Album erschienen, praktisch alle zwei Jahre kommt eine neue Platte. Ist dir das wichtig, dass es zügig vorwärts geht mit deiner Musik und neuen Songs?
Philipp: Nein, nicht unbedingt. Zwischendurch waren die Abstände zwischen den Alben länger. Aber die letzten zwei CDs kamen wirklich jeweils im Frühling 2004/2006 und jetzt das Neuste im 2008. Ich hatte einfach Lust zum Aufnehmen und auch die Musik dazu. Wahrscheinlich werden wir diesen Rhythmus wieder ein wenig verlangsamen, ich weiss es nicht...
hitparade.ch: Wie wichtig sind für dich Alben noch in der heutigen Zeit? Es sind ja viele Diskussionen im Gange wie die Zukunft für Musiker und deren Werke aussehen könnte, im Zuge von Internet und technischen Möglichkeiten.
Philipp: Die CD ist inzwischen auch schon 25-jährig, also fast ein antikes Medium. Ich denke jedoch, sie wird noch einige Jahre überleben. Ich persönlich downloade gerne, finde das praktisch, weil ich so keinen Platz für CDs brauche. CDs die mir wichtig sind, kaufe ich trotzdem, denn so habe ich z. B. das Booklet. Nach Konzerten kaufen viele Fans eine CD als Erinnerung, dort können wir keine Downloads anbieten. Wir werden sehen wie es weiter geht ohne die CD.
hitparade.ch: Auf "Love Man Riding" zeigst du viel mehr musikalische Facetten. Woher kommt diese Lust, mit verschiedenen Stilen zu spielen auf einem Album?
Philipp: Diese Lust hatte ich schon immer. Bereits in den frühen 90ern nahm ich Songs wie "Love Me Tender" auf, die zwar nicht völlig blues-fremd waren, aber doch nicht typisch. Es gibt verschiedene Arten von Blues, das Spektrum ist breit. Ein Van Morrison ist für mich genau so Blues wie zum Beispiel B.B. King. Einzig "Rio De Janeiro Blue" mit dem Bossa Nova-Rhythmus ist ein Experiment.
hitparade.ch: Man sagt, Blues habe viel mit Traditionen zu tun. Gibt man sich denen gerne hin oder ist man stets versucht, diese auch mal zu durchbrechen?
Philipp: Ich bin ein Traditionalist. Muddy Waters muss für mich Muddy Waters bleiben. Blues ist grundsätzlich eine afro-amerikanische Tradition, mit dieser möchte ich mich nicht anlegen. Ich suche meinen Weg in eigenen Geschichten und Songs. Insofern taste ich diese Traditionen nicht an.
hitparade.ch: Dass es im Blues um viel Tradition geht und man nicht jeder einfach kommen kann sieht man auch an diversen Festivals (z. B. Chicago Blues Festival). Wie reagiert man, wenn man eine Einladung erhält, als erste europäische Band auf der Bühne des grössten Blues-Festivals auftreten zu können?
Philipp: Das war ein Traum! Die Einladung war eigentlich spannender als der effektive Auftritt. Denn auch am Chicago Blues Festival spielen die Bands nur auf einer Bühne mit Lautsprechern. Natürlich war es besonders, vor einem Hardcore-Blues-Publikum zu spielen.
hitparade.ch: Jetzt geht es dann wieder auf ausgiebige Tour, diverse CH-Konzerte sind bereits bekannt. Wird die Tour noch ausgedehnt?
Philipp: Im Juni erscheint "Love Man Riding" bei meiner deutschen Plattenfirma. Dort wird die CD weltweit vertrieben. Ich hoffe, dass es noch Konzerte in ganz Europa geben wird. Denn mit "Love Man Riding" sollen die Konzertveranstalter merken, dass wir nicht irgendeine eine Blues-Kopie sind, sondern uns selbst.
hitparade.ch: Was ist der Grund, dass du weltweit deine CD zwei Monate später veröffentlichst als in der Schweiz?
Philipp: Das war der Wunsch meiner Plattenfirma, weil sie mehr Zeit brauchte, diese Veröffentlichung richtig vorzubereiten. In der Schweiz warteten bereits viele Leute auf mein Album, hingegen in Spanien oder Portugal beispielsweise, dort müssen wir die Platten wirklich verkaufen, es braucht mehr Marketing und Promotion.
hitparade.ch: Und die CH-Fans warten lassen, dass wolltet ihr nicht?
Philipp: Nein. Der Erscheinungstermin wurde im letzten Herbst festgelegt und auf dieses Datum wurde dann hingearbeitet. Juni ist in der Schweiz sowieso ein wenig spät, finde ich.
hitparade.ch: Beim Recherchieren ist mir aufgefallen, dass du keinen einzigen Wikipedia-Eintrag hast. Weder auf der englischen noch auf der deutschen Seite.
Philipp: Ja, das ist gemein. Selbst würde ich dort nie etwas über mich online stellen. Das ist wie bei YouTube, dort könnte ich auch Videos von mir hochladen. Aber ich finde, wenn irgendwann mal jemand kommt und findet ich sei es wert, einen Eintrag zu erhalten, dann ist das gut.
hitparade.ch: Im Juni ist auch noch die Europameisterschaft. Du spielst in der "Swiss Beach" in Wien. Wie bist du dem ganzen Rummel gesinnt, lässt du dich vom EM-Fieber anstecken?
Philipp: Eher nicht. Fussball ist für mich nicht sehr interessant. Ab und zu schaue ich mir vielleicht ein Finalspiel an, aber mehr?
hitparade.ch: Wie sieht es mit Wünschen für die Zukunft aus?
Philipp: Der grösste Wunsch ist gesund bleiben. Ich möchte gerne bis ich 80 bin Musik machen! Aber das dauert ja noch eine Weile...
Zum Abschluss des Interviews die Top 10 der aktuellen Hitparade. Was kennst du davon?
7. Mariah Carey - "Touch My Body"
Philipp: Eine wunderbare Sängerin! Obwohl immer alle in meinem Umfeld sagen, sie sei eine Zicke - aber das kann ich nicht beurteilen, weil ich sie noch nie getroffen habe.
6. Mark Ronson feat. Amy Winehouse - "Valerie"
Philipp: Das ist der Lieblingssong meines Managers. Mark Ronson kenne ich jedoch nicht, dafür natürlich Amy Winehouse.
5. Leona Lewis - "Bleeding Love"
Philipp: Kenne ich nur vom Namen her.
4. Amy MacDonald - "Mr. Rock'n'Roll"
Philipp: Erinnert mich immer an "Ring Of Fire" von Johnny Cash.
2. Duffy - "Mercy"
Philipp: Den hab ich auch schon gehört. Ist ein bisschen wie Amy Winehouse, nur nicht so gut.
1. Madonna & Justin - "4 Minutes"
Philipp: Den Song habe ich noch nie bewusst gehört, aber die beiden kenne ich natürlich schon.