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Interview mit Stubete Gäng
Wir machen das, was uns Spass macht!

08.09.2020
Die Stubete Gäng ist zurück! Mit dem Album "Dunne mit de Gäng" zeigen die sechs Musiker ihre Vielfältigkeit. Wer Lust auf Party, Tanzen und gute Laune hat, wird mit dieser Scheibe sehr glücklich werden. Aurel hat mit uns über Erfolgsdruck, Volksmusik und Kindheitserinnerungen gesprochen.
hitparade.ch: Euer neues Album ist letzte Woche erschienen. Wie habt Ihr den Release-Tag verbracht?
Aurel: Wir sind in Meiringen aufgewacht, weil wir den Abend zuvor beim "Donnschtig-Jass" auftreten konnten. Meine Familie war auch dabei. Zusammen sind wir dann erst auf die Engstlenalp und danach über den Brünig gemütlich nach Hause gefahren.

hitparade.ch: Welche Reaktionen habt Ihr bekommen - und welches war die schönste Reaktion aufs Album?
Aurel: Bis jetzt waren die Reaktionen durchwegs positiv. Viele Bekannte, Nachbarn, Mitarbeiter, ehemalige und aktuelle Schülerinnen und Schüler und deren Eltern haben uns zum vielseitigen Album gratuliert. Es ist wunderbar, diese Resonanz unserer Musik zu spüren. Schön, wenn wir Anderen damit eine Freude bereiten können. Besonders schön ist es zu hören, dass wir mit dem zweiten Album noch einen draufgelegt haben. Dass es nicht einfach gleich wie das erste Album klingt, sondern dass man hört, dass wir ausprobieren und weitergehen wollen.

hitparade.ch: Genau! Die neuen Songs klingen ziemlich anders als die Songs, die man vom letzten Album kennt. War es Euch wichtig, Euch musikalisch zu verändern?
Aurel: Die Musik ist für mich eine Reise. Es geht immer wieder irgendwo weiter, wo ich vorher noch nicht war. Dass ich dabei wunderbare Momente mit Freunden und Familienmitgliedern erleben darf ist etwas Wunderbares. Es ist für mich eher ein Hörerlebnis und ich muss dabei gar nicht so viel mit Intention machen. Ich versuche immer wieder zu erkennen, wo ich bin. Das ist für mich bereits eine herausfordernde Aufgabe. Die Musik macht sich selber - auch ohne mich. Die braucht mich nicht.

Dunne mit de Gäng
Logo hani mi lah gah lah
De Pizzaiolo
Mettmenstetten
Stärnschnuppe
Bänk i d'Luft
Usgrächnet Du
Chriesibaum
Immerhin
Frag de Heinz
Härz isch Trumpf
hitparade.ch: Habt Ihr bei der Produktion des neuen Albums einen gewissen Druck verspürt, grosse Hits nachzulegen, die mit "Petra Sturzenegger" und Co. mithalten können?
Aurel: Wir haben mit dem Songwriting für das zweite Album knapp vier Monate nach dem Release des ersten Albums begonnen. Das Timing war perfekt. Wir haben mehr Arbeit und Zeit investiert. Im längeren Produktionsprozess für das zweite Album haben wir Zeit gefunden, unsere Erwartungen und den Druck hinter uns zu lassen und uns darauf zu freuen, etwas Neues zu machen. Unser Team hat super zusammengearbeitet und das so ermöglicht.

hitparade.ch: Eure Single "Dunne mit de Gäng" greift auf Eure Hip-Hop-Jugend zurück. Würdet Ihr gerne weiter in diese Richtung gehen oder bleibt Ihr eher auf der Volksmusik-Schiene?
Aurel: Unsere Musik ist nicht genreorientiert. Wir machen einfach, woran wir Freude haben und meistens kommt dabei etwas heraus, das wir vorher noch nicht auf dem Radar hatten. Ich bin gespannt, wo uns unsere Reise noch hinführen wird. Es freut mich, dass sich die Volksmusik beim Namen dem Volk zuschreibt. Die Musik, die wir machen, ist für das Volk, zum Mitsingen und um die Menschen miteinander zu verbinden. Sie ist eher auf einer Chilbi als auf einer arktischen Forschungsstation zu Hause.

hitparade.ch: Die Klarinette fällt mega auf! Ein Instrument, das nicht so häufig in moderner Musik genutzt wird. Wie kamt Ihr genau auf dieses Instrument?
Aurel: Der Klang der Klarinette gehört wie der des Akkordeons auch zu unserer musikalischen Kindheit. Hans hat Klarinette studiert und in Orchestern gespielt. In den Stubeten unserer Erinnerungen kommen auch Klarinetten vor. Der natürliche Sound passt wie die Zungen des Akkordeons zu unserer Musik.

hitparade.ch: Auch die anderen Songs fallen auf! Es hat mehr Dance-Elemente drin. Gibt es noch weitere Musikstile, die Ihr Euch vorstellen könntet, mit Volksmusik zu verbinden?
Aurel: Gerade jetzt, wo viele zu Hause sitzen, tut es womöglich manch einem gut, wenn das Füdli sich mal wieder etwas bewegt. Ich selber tanze sehr gerne, vielleicht kommen die Dance-Elemente daher. Ich habe aber auch schon Jazz, Klassik, Rock und Pop gemacht. Da gibt's noch viele Möglichkeiten.

hitparade.ch: Einer der Song heisst "Mettmenstetten": Welchen Bezug habt Ihr zu diesem Ort?
Aurel: Es ist ein Dorf in der näheren Umgebung und ich habe ein paar Kollegen, die da wohnen. Auf der Klassenfahrt waren wir bestimmt auch schon im Jump-In in Mettmi. Das Wort Mettmenstetten klingt super, das war der ursprüngliche Anstoss, etwas daraus zu machen. Vielleicht wartet aber in Mettmenstetten noch irgendeine Geschichte, die in der Zukunft einen Bezug mit diesem Ort herstellt. Wir sind gespannt.

hitparade.ch: "Stärnschnuppe" ist richtig romantisch. Ist dieser Song jemand speziellem gewidmet?
Aurel: Dieser Song erinnert mich und meine Frau daran, wie wir uns kennengelernt haben. Wenn wir ihn hören, können wir noch einmal diese schönen Momente und Orte des Frisch-verliebt-seins besuchen. Er ist für alle, die sich vom Herzen geleitet aufmachen, um Neues, Schönes und Unbekanntes mit Mut und Neugier zu entdecken.

hitparade.ch: Eure grossen Hits "Petra Sturzenegger" und "Göschene Airolo" haben Gold-Status erreicht. Denkt Ihr, dass Volksmusik dank Eurer innovativen Herangehensweise wieder beliebter geworden ist?
Aurel: Es ist wunderbar, dass unsere Musik bei den Hörerinnen und Hörern gut ankommt. Es ist speziell, dass unsere experimentelle Herangehensweise überhaupt Gehör findet. Ich glaube nicht, dass wir die Volksmusik beeinflussen. Dafür sind wir noch ein viel zu kleines und junges Projekt. Vielleicht ist es auch umgekehrt. Wir haben uns unseren eigenen Erinnerungen mit der Volksmusik geöffnet und wir kamen dann überhaupt dazu, so etwas zu probieren. Die Musik verändert ihre Erscheinung ständig, das liegt glaube ich in der Natur der Sache.

hitparade.ch: Hans, Aurel und Moritz: Ihr seid Vater und Brüder. Wie ist es, mit dem Bruder zusammenzuarbeiten? Welche Vorteile und welche Nachteile hat das Ganze?
Aurel: Es ist ein Geschenk, zu erleben, wie sich Freude durch Teilen vermehrt. Beim Musik machen versuchen wir dem Publikum Freude zu bereiten. Das geht besonders gut, wenn man sich auf der Bühne auch gerne hat. Wir sind in einer grossen Familie aufgewachsen und sind es gewohnt, miteinander Zeit zu verbringen, zu teilen und zusammenzuarbeiten. Das klappt super. Arbeit ist immer wieder herausfordernd. Gemeinsam meistern wir unsere eigenen Aufgaben. Es ist so wie es ist, sonst wär's ja anders.

hitparade.ch: Ihr geht ja live besonders ab. Jetzt sind jedoch viele Konzerte gestrichen - aufgrund der Corona-Krise. Wie hart trifft Euch diese Pandemie als Band?
Aurel: Nebst dem Album, den Fernsehauftritten und den Videoclips haben wir in der Corona-Krise auch viel Zeit zum Proben gefunden. Das hat uns allen grossen Spass gemacht und wir sind jetzt einfach noch mehr parat, um auf der Bühne so richtig abzudrücken, wenn wir dazu kommen, Konzerte zu spielen.
Interview durchgeführt:
Bettina Wyss-Siegwart
Redaktion:
Bettina Wyss-Siegwart

Linktipps:
Künstlerportal von Stubete Gäng


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Stärnschnuppe
Bänk i d'Luft
Usgrächnet Du
Chriesibaum
Immerhin
Frag de Heinz
Härz isch Trumpf