Interview mit You Me At Six
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Kaum ein Jahr nach der Veröffentlichung ihres Debütalbums Take Off Your Colours - einer Sammlung von Songs, die seine Schöpfer auf Platz 25 der britischen Top 30 und Konzertbühnen auf der ganzen Welt katapultierte - meldet sich die englische Gruppe You Me At Six nun mit ihrem zweiten Longplayer Hold Me Down zurück. Wir haben Josh Franceschi und Max Helyer zum Interview getroffen.
hitparade.ch: Ihr habt 2009 über 126 Auftritte absolviert und ein brandneues Album eingespielt. Könnt ihr es kaum erwarten, wieder auf Tour zu gehen oder wünscht ihr, euch mal eine Pause gönnen zu können?
Josh: Trotz der freien Zeit, die ich kürzlich hatte und in der ich Pressearbeit und andere Dinge erledigt habe, würde ich mir gerne noch ein paar Wochen Zeit nehmen, um im Fitnessstudio in Form zu kommen. Ich muss mich noch auf die kommende Tour vorbereiten, da ich physisch noch nicht da bin, wo ich sein müsste. Ich habe mich in den letzten Wochen etwas gehen lassen. Normalerweise gehe ich mit meiner Freundin ins Fitness ansonsten bin ich immer auf die Tour aufgeregt.
Max: Wir gehen mit grosser Begeisterung in dieses Jahr. Wir haben eine Menge neuer Dinge vor. Wir treten in Ländern wie Japan und Australien auf, in denen wir vorher noch nie waren und es ist grossartig, dorthin eingeladen zu werden. Es ist aufregend, diese spannenden Orte zu sehen und für die Menschen dort zu spielen. Ich denke, wir sind alle schon total aufgeregt. Auf alle Fälle wird das ein Jahr mit viel Spass für uns, vor allem mit unserer neuen CD.
hitparade.ch: Nachdem ihr bereits so viele Shows gespielt habt, gibt es da ein oder zwei Auftritte, die euch besonders in Erinnerung geblieben sind?
Josh: Ich denke, einige Shows bleiben etwas mehr in Erinnerung als andere, beispielsweise die an besonderen Veranstaltungsorten. Wir spielten einmal eine Show mit Paramore in der Wembley Arena, das war wirklich gewaltig.
Max: Einer dieser besonderen Anlässe für uns war auch das Astoria. Wir traten dort als Headliner auf und es war restlos ausverkauft. Wir erreichten dies als aufstrebende Band. Das war ein legendärer Ort für uns in London. Wir sahen zuvor einige unserer Lieblingsbands dort spielen. Wir waren die dritte unsignierte Band, die dort spielte. Und wir waren die letzte unsignierte Band, die dort spielte, weil es für die Olympischen Spiele abgerissen wurde. Das ist definitiv eine Geschichte, die man später im Leben gerne erzählt, ein wirklich denkwürdiger Moment!.
Josh: Eine der ersten Shows, die ich als Kind mit meinem Vater besuchte, war Linkin Park. Es war in der Wembley Arena. Ich erinnere mich, dass ich auf die Bühne sah und dachte: "No way, so etwas wird mir nie gelingen." Das war damals vollkommen ausser Reichweite für mich. Als es dann tatsächlich doch soweit war, dachte ich: "Wie haben wir das bloss angestellt?"
hitparade.ch: Eure Band hatte ziemlich schnell Erfolg, richtig?
Josh: Yeah, ich würde sagen, es waren etwa zwei Jahre, in denen wir "unter dem Radar flogen". Es gab in diesen zwei Jahren nur ein paar gute Rock-Zeitschriften in Grossbritannien, die positiv über uns berichteten. Der grosse Erfolg hat sich eigentlich erst in den letzten neun oder zehn Monaten eingestellt. Wir bekommen immer mehr Sendezeit im Radio und Musikfernsehen. Wir sind ausgiebig durch Amerika, Europa und Großbritannien getourt. Ich denke, wir haben unser Lehrgeld bezahlt und wir hoffen, dass, wenn wir weiterhin das tun, was wir getan haben, dann können wir auf dem aufbauen, was wir in Grossbritannien erreicht haben.
Max: Mein Motto lautet: "Arbeite hart und spiele hart." Das erzählte mir einst mein Vater und ich werde immer daran festhalten. Ich mag es, viel Spaß zu haben, aber auch, dass ich hart dafür arbeiten muss. Zusammen ist die perfekte Kombination. Es war für uns. Es ist momentan eine wunderbare Zeit für uns.
hitparade.ch: Ihr sagt, Paramore ist eine eurer Lieblingsbands. War das, bevor oder nachdem ihr mit ihnen auf Tour gegangen seid?
Josh: Wir waren auf jeden Fall bereits vorher Fans der Band. Wir stießen vor ein paar Jahren auf sie. Wir kennen sie bereits eine Weile. Wir kannten sie bereits, als "Riot" herauskam. Unsere Freundschaft hat sich im Laufe der Jahre entwickelt. Ich denke, unsere gemeinsame Tour kam zur richtigen Zeit zustande: Wir hatten bereits eine Weile versucht, etwas mit ihnen gemeinsam zu machen und diesmal hat's geklappt. Es war eine tolle Zeit. Wir werden nächste Woche noch einige Shows mit ihnen in Australien spielen. Sie sind definitiv gute Jungs.
hitparade.ch: Glaubst Du, Paramore hatten Einfluss auf euer letztes Album oder wo nahmt ihr die Inspiration dafür her?
Josh: Ich würde nicht sagen, dass sie musikalisch einen Einfluss auf uns hatten. Wenn wir aber mit "Hold Me Down" nur einen kleinen Prozentsatz des Erfolgs hätten, den sie mit "Riot" haben, würden wir uns sehr freuen. Sie sind jetzt eine weltbekannte Band. Ich bin sicher, dass wir weltweit nie so erfolgreich sein werden wie sie. Wenn wir es schaffen, Fangemeinden auf der ganzen Welt mit "Hold Me Down" zu bilden, dann hätten wir erreicht, was wir uns vorgenommen haben. Die Tatsache, dass Paramore etwa in unserem Alter sind und einen ähnlichen Stil spielen, gibt uns Hoffnung, dass es nicht völlig unmöglich ist.
hitparade.ch: Ihr habt einige Male erwähnt, dass ihr zu eurer Anfangszeit mit Megabus.com herumgereist seid. Habt ihr schon mal über eine Art Sponsoring nachgedacht?
Max: Bei unserer ersten Tournee als Band waren wir erst 15 oder 16 Jahre alt. Es war Sommer und wir waren zu dieser Zeit noch in der Schule. Wir wollten auf Tour gehen und wir wollten die erste Band aus unserer Gegend sein, die das tut. Josh hat alles über MySpace gebucht. Das war, als MySpace wirklich groß war. Werbeunternehmen nutzten damals Myspace, um Bands zu buchen.
Josh: Ja, wir mussten irgendwie von Punkt A nach B kommen und wir hatten keine andere Fahrgelegenheit. Unsere Eltern wollten uns nicht ständig fahren. Manchmal konnten wir den Zug nehmen, um an einen Auftrittsort zu gelangen und ein oder zwei Mal haben uns unsere Eltern gefahren, wenn es nicht zu weit war. Sie konnten uns nicht nach Glasgow, Schottland oder Manchester und Liverpool fahren, so mussten wir uns was anderes einfallen lassen. Megabus, Züge und andere Buslinien waren da. Über Sponsoring seitens Megabus wurde nicht wirklich diskutiert, aber wer weiss…
Max: Josh könnte das Gesicht von Megabus.com werden! Wer weiss? Er hat ein freches Gesicht und viel Charme.
hitparade.ch: Habt ihr neben der Band noch andere Interessen oder Hobbies?
Josh: Während unserer Tour durch Amerika haben wir Bowling entdeckt. Du kannst beim Bowling so richtig abschalten. Wir haben das ständig gespielt, das macht richtig Spass. Wir haben dabei richtiggehend gewetteifert.
Max: Ja, wir sind alle sehr wetteifernd. Ich spiele auch "5 aside football" mit meinen Freunden, wenn ich zu Hause bin. Es gibt einen Kunstrasenplatz in der Nähe, auf dem ich mit meinen Kollegen spiele. Es kann dabei sehr hitzig zugehen, aber meistens macht es einfach nur sehr viel Spaß. Es ist auch für die Fitness sehr gut. Die täglichen Live-Shows auf Tour halten mein Herz auf Trab. Ich mag Fußball und Videospiele. Unsere Band mag überhaupt gerne Videospiele. Wir spielen FIFA 2010, Skate 2 oder was auch immer. Am Ende des Tages sind wir ganz normale, lockere Typen. Wir sind genau wie alle anderen 19 oder 20-Jährigen. Wir gehen gerne aus und haben Spaß, bleiben aber auch mal gerne zu Hause.
hitparade.ch: Euer Debüt-Album war recht erfolgreich, die Single "Save It For the Bedroom" erreichte Platz 33 in den UK Single-Charts. Wie aber war Eure Reaktion, wenn das Follow-up Platz 5 in den Charts erreichte?
Josh: Wir hatten anfangs keine Erwartungen an das Album. Wir hofften, dass es bei den Leuten gut ankommt, wir gingen aber nicht davon aus, dass wir bereits in der ersten Woche 20'000 CDs verkaufen würden.
Max: In einem Atemzug mit Lady Gaga und anderen, weltweit bekannten Personen genannt zu werden, ist definitiv ein Erfolg. Wir waren erstaunt, als unser Label uns mitteilte, dass sie unser Album unter die Top-5 bringen wollen. Wir sagten: "Das wäre grossartig, aber das erwarten wir nicht wirklich." Als es dann tatsächlich eintraf, haute es uns fast aus den Socken. Es war definitiv der Höhepunkt unserer Karriere.
hitparade.ch: Lasst uns ein bisschen über dieses neue Album sprechen... Woher kamen die Inspiration und Ideen dazu? Wo habt ihr die Texte her?
Max: Ich spiele für mein Leben gerne Gitarre, egal, wo ich mich gerade befinde. Wenn ich die Gitarre in die Hand nehme, möchte ich, dass etwas dabei herauskommt. Ich bleibe oft zu Hause und spiele einfach Musik oder Videogames. Einfach nach meiner Laune. Am liebsten spiele ich in den frühen Morgenstunden zwischen 2 und 5 Uhr. Ich weiß nicht warum, aber ich kann nachts schlecht schlafen, also mache ich das Beste daraus und versuche die Zeit zu nutzen, um ein bisschen zu arbeiten und zu jammen.
Josh: Bei den Texten verhält es sich ähnlich. "Hold Me Down" entstand aus den Emotionen, die ich zu dieser Zeit hatte. Ich versuche nicht über Dinge zu schreiben, die ich nicht selbst erlebt habe oder über die ich nichts zu schreiben weiss. Es gibt einige Bands, die ich sehr respektiere, die schreiben Lieder oder ganze Konzeptalben über Krieg, Regierung, Politik oder was auch immer. Das sind aber Dinge, in die ich nur vage involviert bin und die mich nicht sonderlich interessieren. Ich schreibe einfach über mich als 19-jährigen oder über Dinge, die ich durchlaufe, sei es eine Beziehung, Freunde oder Familie oder auch die Musikindustrie selbst oder Touristik, was auch immer. Ich denke, das ist gut für mich, eine Art zu dokumentieren, was wir in dieser Band machen.
Max: Ich denke, dass wir gesehen haben, dass sich unsere Fans durch unsere Texte mehr mit uns identifizieren.
hitparade.ch: Plant ihr, im Sommer an einem der vielen Open Air Festivals hier in der Schweiz aufzutreten?
Josh: Wir haben darüber gesprochen. Wir kommen im April zurück nach Europa, ob wir aber in der Schweiz auftreten werden, wissen wir noch nicht. Es ist sicherlich auf unserem Radar, eine genaue Planung steht aber noch nicht.
hitparade.ch: Trefft ihr spezielle Vorbereitungen bei einem Auftritt?
Josh: Wir stecken die Köpfe zusammen, bevor wir die Bühne betreten. Früher haben wir das Titellied von "The Fresh Prince of Bel Air" gesungen, bevor wir die Bühne enterten. Das half, die Nervosität zu lindern. Ich erinnere mich an den ersten Auftritt am "Give it a Name Festival" in Großbritannien. Wir waren in der Sheffield Arena. Wir waren gerade mal 17 Jahre alt und wir hatten alle Todesangst. Draussen warteten 12.000 Menschen. Damals waren wir sehr aufgeregt, weil wir noch nicht in den UK Bekannt waren.
Max: Wir mussten dort rausgehen und beweisen, dass wir eine echte britische Band und es wert sind, mit anderen Bands auf dieser Bühne zu stehen.
Josh: Ich denke, das Lied ein paar Minuten, bevor wir auf die Bühne gingen, zu singen, half uns, nicht tatenlos herumzusitzen und uns zu fragen, was wir tun sollen. Wir liefen danach auf die Bühne und machten unser Ding.
Max: Einige von uns trinken auch mal ein oder zwei Bier, um die Nerven zu beruhigen. Ich fühle mich wie aufgeputscht, bevor ich auf die Bühne gehe.
hitparade.ch: Wo seht ihr You Me at Six in und nach 2010?
Josh: Wir haben eine Menge Dinge, die wir uns als Band vorgenommen haben, erreicht.
Ich denke aber, es ist wichtig, sich neue Ziele zu setzen, wenn man einen Meilenstein erreicht hat. Für uns wäre das, das Niveau, auf dem wir in Großbritannien stehen, in anderen Teilen Welt zu erreichen. Wir möchten auf dem Radar der Leute stehen, auch wenn wir nicht die größte Band an diesem Ort sind. Auch wenn wir hier in der Schweiz nicht so viele Alben verkaufen oder die grossen Headliner-Shows bekommen, möchten wir doch, dass wir als eine Band bekannt werden, die zugänglich für ihre Fans ist.
hitparade.ch: Kommen wir zur Top 10 der Schweizer Hitparade. Was könnt ihr kommentieren?
Ke$ha - Tik Tok
Max: Ich weiss, dass Josh Ke$ha mag.
Josh: Stimmt gar nicht, sie ist lediglich mein heimliches Vergnügen.
Jay-Z + Alicia Keys - Empire State of Mind
Josh: Das ist ein tolles Lied.
Max: Wenn Du diese Jay-Z CD noch nicht hast, geh los und kauf sie! Ich bin ein grosser Fan von Hip Hop/Rap und ich glaubte nicht, Jay-Z noch einmal so was Einmaliges wie "The Black Album" hinbekommt, denn das war sein bestes Album. Ich denke, dieses Album ist definitiv unter den Top 3 seiner Alben.
The Black Eyed Peas - Meet Me Halfway
Josh: Ich denke, dass ist ein großer "Samstagabend Song", den man beim Ausgehen mit Freunden hört. Es ist ein "feel good" Song. Es ist ein schmutziger Pop-Song, aber gleichzeitig wirklich clever und simpel.
Rihanna - Russian Roulette
Josh: Nur weil sie heiss ist.
Owl City - Fireflies
Max: Ich habe sie mir noch nicht bewusst angehört, aber nach dem, was ich von Leuten gehört habe, sind sie ein Rip-Off von "The Postal Service" und "Hellogoodbye".
Lady GaGa - Bad Romance
Max: Ich mag Lady GaGa und das ist ein richtig guter Song. Ungelogen, das ist ein richtiger Ohrwurm.
hitparade.ch: Ihr habt 2009 über 126 Auftritte absolviert und ein brandneues Album eingespielt. Könnt ihr es kaum erwarten, wieder auf Tour zu gehen oder wünscht ihr, euch mal eine Pause gönnen zu können?
Josh: Trotz der freien Zeit, die ich kürzlich hatte und in der ich Pressearbeit und andere Dinge erledigt habe, würde ich mir gerne noch ein paar Wochen Zeit nehmen, um im Fitnessstudio in Form zu kommen. Ich muss mich noch auf die kommende Tour vorbereiten, da ich physisch noch nicht da bin, wo ich sein müsste. Ich habe mich in den letzten Wochen etwas gehen lassen. Normalerweise gehe ich mit meiner Freundin ins Fitness ansonsten bin ich immer auf die Tour aufgeregt.
Max: Wir gehen mit grosser Begeisterung in dieses Jahr. Wir haben eine Menge neuer Dinge vor. Wir treten in Ländern wie Japan und Australien auf, in denen wir vorher noch nie waren und es ist grossartig, dorthin eingeladen zu werden. Es ist aufregend, diese spannenden Orte zu sehen und für die Menschen dort zu spielen. Ich denke, wir sind alle schon total aufgeregt. Auf alle Fälle wird das ein Jahr mit viel Spass für uns, vor allem mit unserer neuen CD.
hitparade.ch: Nachdem ihr bereits so viele Shows gespielt habt, gibt es da ein oder zwei Auftritte, die euch besonders in Erinnerung geblieben sind?
Josh: Ich denke, einige Shows bleiben etwas mehr in Erinnerung als andere, beispielsweise die an besonderen Veranstaltungsorten. Wir spielten einmal eine Show mit Paramore in der Wembley Arena, das war wirklich gewaltig.
Max: Einer dieser besonderen Anlässe für uns war auch das Astoria. Wir traten dort als Headliner auf und es war restlos ausverkauft. Wir erreichten dies als aufstrebende Band. Das war ein legendärer Ort für uns in London. Wir sahen zuvor einige unserer Lieblingsbands dort spielen. Wir waren die dritte unsignierte Band, die dort spielte. Und wir waren die letzte unsignierte Band, die dort spielte, weil es für die Olympischen Spiele abgerissen wurde. Das ist definitiv eine Geschichte, die man später im Leben gerne erzählt, ein wirklich denkwürdiger Moment!.
Josh: Eine der ersten Shows, die ich als Kind mit meinem Vater besuchte, war Linkin Park. Es war in der Wembley Arena. Ich erinnere mich, dass ich auf die Bühne sah und dachte: "No way, so etwas wird mir nie gelingen." Das war damals vollkommen ausser Reichweite für mich. Als es dann tatsächlich doch soweit war, dachte ich: "Wie haben wir das bloss angestellt?"
hitparade.ch: Eure Band hatte ziemlich schnell Erfolg, richtig?
Josh: Yeah, ich würde sagen, es waren etwa zwei Jahre, in denen wir "unter dem Radar flogen". Es gab in diesen zwei Jahren nur ein paar gute Rock-Zeitschriften in Grossbritannien, die positiv über uns berichteten. Der grosse Erfolg hat sich eigentlich erst in den letzten neun oder zehn Monaten eingestellt. Wir bekommen immer mehr Sendezeit im Radio und Musikfernsehen. Wir sind ausgiebig durch Amerika, Europa und Großbritannien getourt. Ich denke, wir haben unser Lehrgeld bezahlt und wir hoffen, dass, wenn wir weiterhin das tun, was wir getan haben, dann können wir auf dem aufbauen, was wir in Grossbritannien erreicht haben.
Max: Mein Motto lautet: "Arbeite hart und spiele hart." Das erzählte mir einst mein Vater und ich werde immer daran festhalten. Ich mag es, viel Spaß zu haben, aber auch, dass ich hart dafür arbeiten muss. Zusammen ist die perfekte Kombination. Es war für uns. Es ist momentan eine wunderbare Zeit für uns.
hitparade.ch: Ihr sagt, Paramore ist eine eurer Lieblingsbands. War das, bevor oder nachdem ihr mit ihnen auf Tour gegangen seid?
Josh: Wir waren auf jeden Fall bereits vorher Fans der Band. Wir stießen vor ein paar Jahren auf sie. Wir kennen sie bereits eine Weile. Wir kannten sie bereits, als "Riot" herauskam. Unsere Freundschaft hat sich im Laufe der Jahre entwickelt. Ich denke, unsere gemeinsame Tour kam zur richtigen Zeit zustande: Wir hatten bereits eine Weile versucht, etwas mit ihnen gemeinsam zu machen und diesmal hat's geklappt. Es war eine tolle Zeit. Wir werden nächste Woche noch einige Shows mit ihnen in Australien spielen. Sie sind definitiv gute Jungs.
hitparade.ch: Glaubst Du, Paramore hatten Einfluss auf euer letztes Album oder wo nahmt ihr die Inspiration dafür her?
Josh: Ich würde nicht sagen, dass sie musikalisch einen Einfluss auf uns hatten. Wenn wir aber mit "Hold Me Down" nur einen kleinen Prozentsatz des Erfolgs hätten, den sie mit "Riot" haben, würden wir uns sehr freuen. Sie sind jetzt eine weltbekannte Band. Ich bin sicher, dass wir weltweit nie so erfolgreich sein werden wie sie. Wenn wir es schaffen, Fangemeinden auf der ganzen Welt mit "Hold Me Down" zu bilden, dann hätten wir erreicht, was wir uns vorgenommen haben. Die Tatsache, dass Paramore etwa in unserem Alter sind und einen ähnlichen Stil spielen, gibt uns Hoffnung, dass es nicht völlig unmöglich ist.
hitparade.ch: Ihr habt einige Male erwähnt, dass ihr zu eurer Anfangszeit mit Megabus.com herumgereist seid. Habt ihr schon mal über eine Art Sponsoring nachgedacht?
Max: Bei unserer ersten Tournee als Band waren wir erst 15 oder 16 Jahre alt. Es war Sommer und wir waren zu dieser Zeit noch in der Schule. Wir wollten auf Tour gehen und wir wollten die erste Band aus unserer Gegend sein, die das tut. Josh hat alles über MySpace gebucht. Das war, als MySpace wirklich groß war. Werbeunternehmen nutzten damals Myspace, um Bands zu buchen.
Josh: Ja, wir mussten irgendwie von Punkt A nach B kommen und wir hatten keine andere Fahrgelegenheit. Unsere Eltern wollten uns nicht ständig fahren. Manchmal konnten wir den Zug nehmen, um an einen Auftrittsort zu gelangen und ein oder zwei Mal haben uns unsere Eltern gefahren, wenn es nicht zu weit war. Sie konnten uns nicht nach Glasgow, Schottland oder Manchester und Liverpool fahren, so mussten wir uns was anderes einfallen lassen. Megabus, Züge und andere Buslinien waren da. Über Sponsoring seitens Megabus wurde nicht wirklich diskutiert, aber wer weiss…
Max: Josh könnte das Gesicht von Megabus.com werden! Wer weiss? Er hat ein freches Gesicht und viel Charme.
hitparade.ch: Habt ihr neben der Band noch andere Interessen oder Hobbies?
Josh: Während unserer Tour durch Amerika haben wir Bowling entdeckt. Du kannst beim Bowling so richtig abschalten. Wir haben das ständig gespielt, das macht richtig Spass. Wir haben dabei richtiggehend gewetteifert.
Max: Ja, wir sind alle sehr wetteifernd. Ich spiele auch "5 aside football" mit meinen Freunden, wenn ich zu Hause bin. Es gibt einen Kunstrasenplatz in der Nähe, auf dem ich mit meinen Kollegen spiele. Es kann dabei sehr hitzig zugehen, aber meistens macht es einfach nur sehr viel Spaß. Es ist auch für die Fitness sehr gut. Die täglichen Live-Shows auf Tour halten mein Herz auf Trab. Ich mag Fußball und Videospiele. Unsere Band mag überhaupt gerne Videospiele. Wir spielen FIFA 2010, Skate 2 oder was auch immer. Am Ende des Tages sind wir ganz normale, lockere Typen. Wir sind genau wie alle anderen 19 oder 20-Jährigen. Wir gehen gerne aus und haben Spaß, bleiben aber auch mal gerne zu Hause.
hitparade.ch: Euer Debüt-Album war recht erfolgreich, die Single "Save It For the Bedroom" erreichte Platz 33 in den UK Single-Charts. Wie aber war Eure Reaktion, wenn das Follow-up Platz 5 in den Charts erreichte?
Josh: Wir hatten anfangs keine Erwartungen an das Album. Wir hofften, dass es bei den Leuten gut ankommt, wir gingen aber nicht davon aus, dass wir bereits in der ersten Woche 20'000 CDs verkaufen würden.
Max: In einem Atemzug mit Lady Gaga und anderen, weltweit bekannten Personen genannt zu werden, ist definitiv ein Erfolg. Wir waren erstaunt, als unser Label uns mitteilte, dass sie unser Album unter die Top-5 bringen wollen. Wir sagten: "Das wäre grossartig, aber das erwarten wir nicht wirklich." Als es dann tatsächlich eintraf, haute es uns fast aus den Socken. Es war definitiv der Höhepunkt unserer Karriere.
hitparade.ch: Lasst uns ein bisschen über dieses neue Album sprechen... Woher kamen die Inspiration und Ideen dazu? Wo habt ihr die Texte her?
Max: Ich spiele für mein Leben gerne Gitarre, egal, wo ich mich gerade befinde. Wenn ich die Gitarre in die Hand nehme, möchte ich, dass etwas dabei herauskommt. Ich bleibe oft zu Hause und spiele einfach Musik oder Videogames. Einfach nach meiner Laune. Am liebsten spiele ich in den frühen Morgenstunden zwischen 2 und 5 Uhr. Ich weiß nicht warum, aber ich kann nachts schlecht schlafen, also mache ich das Beste daraus und versuche die Zeit zu nutzen, um ein bisschen zu arbeiten und zu jammen.
Josh: Bei den Texten verhält es sich ähnlich. "Hold Me Down" entstand aus den Emotionen, die ich zu dieser Zeit hatte. Ich versuche nicht über Dinge zu schreiben, die ich nicht selbst erlebt habe oder über die ich nichts zu schreiben weiss. Es gibt einige Bands, die ich sehr respektiere, die schreiben Lieder oder ganze Konzeptalben über Krieg, Regierung, Politik oder was auch immer. Das sind aber Dinge, in die ich nur vage involviert bin und die mich nicht sonderlich interessieren. Ich schreibe einfach über mich als 19-jährigen oder über Dinge, die ich durchlaufe, sei es eine Beziehung, Freunde oder Familie oder auch die Musikindustrie selbst oder Touristik, was auch immer. Ich denke, das ist gut für mich, eine Art zu dokumentieren, was wir in dieser Band machen.
Max: Ich denke, dass wir gesehen haben, dass sich unsere Fans durch unsere Texte mehr mit uns identifizieren.
hitparade.ch: Plant ihr, im Sommer an einem der vielen Open Air Festivals hier in der Schweiz aufzutreten?
Josh: Wir haben darüber gesprochen. Wir kommen im April zurück nach Europa, ob wir aber in der Schweiz auftreten werden, wissen wir noch nicht. Es ist sicherlich auf unserem Radar, eine genaue Planung steht aber noch nicht.
hitparade.ch: Trefft ihr spezielle Vorbereitungen bei einem Auftritt?
Josh: Wir stecken die Köpfe zusammen, bevor wir die Bühne betreten. Früher haben wir das Titellied von "The Fresh Prince of Bel Air" gesungen, bevor wir die Bühne enterten. Das half, die Nervosität zu lindern. Ich erinnere mich an den ersten Auftritt am "Give it a Name Festival" in Großbritannien. Wir waren in der Sheffield Arena. Wir waren gerade mal 17 Jahre alt und wir hatten alle Todesangst. Draussen warteten 12.000 Menschen. Damals waren wir sehr aufgeregt, weil wir noch nicht in den UK Bekannt waren.
Max: Wir mussten dort rausgehen und beweisen, dass wir eine echte britische Band und es wert sind, mit anderen Bands auf dieser Bühne zu stehen.
Josh: Ich denke, das Lied ein paar Minuten, bevor wir auf die Bühne gingen, zu singen, half uns, nicht tatenlos herumzusitzen und uns zu fragen, was wir tun sollen. Wir liefen danach auf die Bühne und machten unser Ding.
Max: Einige von uns trinken auch mal ein oder zwei Bier, um die Nerven zu beruhigen. Ich fühle mich wie aufgeputscht, bevor ich auf die Bühne gehe.
hitparade.ch: Wo seht ihr You Me at Six in und nach 2010?
Josh: Wir haben eine Menge Dinge, die wir uns als Band vorgenommen haben, erreicht.
Ich denke aber, es ist wichtig, sich neue Ziele zu setzen, wenn man einen Meilenstein erreicht hat. Für uns wäre das, das Niveau, auf dem wir in Großbritannien stehen, in anderen Teilen Welt zu erreichen. Wir möchten auf dem Radar der Leute stehen, auch wenn wir nicht die größte Band an diesem Ort sind. Auch wenn wir hier in der Schweiz nicht so viele Alben verkaufen oder die grossen Headliner-Shows bekommen, möchten wir doch, dass wir als eine Band bekannt werden, die zugänglich für ihre Fans ist.
hitparade.ch: Kommen wir zur Top 10 der Schweizer Hitparade. Was könnt ihr kommentieren?
Ke$ha - Tik Tok
Max: Ich weiss, dass Josh Ke$ha mag.
Josh: Stimmt gar nicht, sie ist lediglich mein heimliches Vergnügen.
Jay-Z + Alicia Keys - Empire State of Mind
Josh: Das ist ein tolles Lied.
Max: Wenn Du diese Jay-Z CD noch nicht hast, geh los und kauf sie! Ich bin ein grosser Fan von Hip Hop/Rap und ich glaubte nicht, Jay-Z noch einmal so was Einmaliges wie "The Black Album" hinbekommt, denn das war sein bestes Album. Ich denke, dieses Album ist definitiv unter den Top 3 seiner Alben.
The Black Eyed Peas - Meet Me Halfway
Josh: Ich denke, dass ist ein großer "Samstagabend Song", den man beim Ausgehen mit Freunden hört. Es ist ein "feel good" Song. Es ist ein schmutziger Pop-Song, aber gleichzeitig wirklich clever und simpel.
Rihanna - Russian Roulette
Josh: Nur weil sie heiss ist.
Owl City - Fireflies
Max: Ich habe sie mir noch nicht bewusst angehört, aber nach dem, was ich von Leuten gehört habe, sind sie ein Rip-Off von "The Postal Service" und "Hellogoodbye".
Lady GaGa - Bad Romance
Max: Ich mag Lady GaGa und das ist ein richtig guter Song. Ungelogen, das ist ein richtiger Ohrwurm.