Als ich mich über den Film informieren wollte, habe ich nicht selten gelesen, dass er so etwas wie ein neues, etwas weniger erfolgreiches "Saw" sein soll. Und tatsächlich: Blutige Fallen, ein sehr schweigsamer, mysteriöser Killer, sehr viel Blut und am Ende bleiben viele Fragen offen. Das alles erinnert an "Saw". Nur leider herrscht bei "The Collector" in der ersten halben Stunde komplette Langeweile, wo hingegen "Saw" mit seiner ersten Szene den Zuschauer gleich mal richtig packt. Danach nimmt das Ganze durchaus Fahrt auf, aber ich zumindest hatte kaum noch einen Durchblick bei diesem nicht enden wollenden Katz-und-Maus-Spiel im Haus. Folterszenen gibt es kaum, brutal sind die wenigsten (zumindest für Genrefans).
Tja, weil dann auch leider das Ende sehr, sehr vorhersehbar und nicht wirklich einprägsam ist, muss ich leider letztendlich ein sehr enttäuschtes Fazit ziehen. "The Collector" ist maximal solide Genre-Kost mit einem guten Darsteller, der aber bei seiner langweiligen Hauptfigur auch nur noch wenig retten kann. Die Einleitung ist langweilig bis ermüdend, der Killer hat so viel Persönlichkeit wie eine Schaufensterpuppe und die Story ist einfach blöde. Was den Film von Marcus Dunstan bei mir so grade noch auf eine durchschnittliche Bewertung rettet, ist die musikalische Untermalung. Die gespielten Titel haben tatsächlich die düstere, zum Teil verstörende Wirkung, die der Film ansonsten ziemlich verkrampft zu erreichen versucht. Aber eigentlich ist das zu wenig. Meines Erachtens demnach schlechter als jeder Film der "Saw"-Reihe - und ihn mit dem ersten Teil zu vergleichen, gehört eigentlich bestraft.