Gloria Gaynor - I Will Survive

Die am 07.09.1949 geborene Gloria Gaynor war Mitte der 70er Jahre eine der ersten Sängerinnen die auf den anfahrenden Discozug aufsprangen und mit dieser Musik Erfolg hatte. Begonnen hatte sie ihre Karriere Ende der 60er Jahre als Sängerin in einer unbedeutenden Gruppe. In ihrer Heimatstadt Newark trat sie 1971 in die Gruppe „Soul Satisfiers“ ein. Mit dieser Gruppe tourte sie fast zwei Jahre durch Amerika, als sie 1973 vom Manager Jay Ellis entdeckt wurde. Der erkannte sofort ihr Talent und verschaffte ihr einen Plattenvertrag bei MGM. Ihr erste Single „Honey Bee“ wurde zwar in den Metropolen New York und Los Angeles zu lokalen Erfolgen, doch der landesweite Erfolg blieb zunächst aus. Ein ähnliches Schicksal erlitt auch Single Nummer 2 „False Alarm“. Ihre Geduld wurde aber schnell belohnt. Die Ende 1974 veröffentlichte Single „Never can say goodbye“ stürmte Anfang 1975 nicht nur die amerikanische Hitparade, sondern setzte auch zum weltweiten Siegeszug an. In den Diskotheken der Welt sorgte dieser wohl erste Hit im Discosound für volle Tanzflächen. In Amerika war es nach „Never can say goodbye“ für Gloria mit dem Hitglück schon wieder vorbei. Die Nachfolgesingle „Reach out I’ll be there“ hatte Mühe, sich überhaupt noch in der Hitparade zu plazieren. Dafür war sie in Europa um so erfolgreicher und brachte Gloria den Titel „Discoqueen“ ein. Als sie in Europa mit „Walk on by“, „Do it yourself“ und „How high the moon“ weitere Hits landen konnte, schien es so, als würde sie über Jahre hinaus erfolgreich sein. Doch das Gegenteil trat ein. Obwohl sie sehr gute Platten auf den Markt brachte, knickte ihre Karriere ab 1976 gewaltig ein. Mit Donna Summer war eine weitere farbige Sängerin ins Rampenlicht getreten, die ihr in kurzer Zeit den Titel „Discoqueen“ streitig machte. Gloria und ihrem Produzententeam gelang es nicht, Donna Summer Paroli zu bieten. Zudem besaß Donna Summer mit Giorgio Moroder und Pete Belotte zwei ausgefuchste Komponisten und Produzenten, die genau wußten, was das Publikum hören wollte. Es gelangen ihr keine Hits mehr und sie durfte sich mit allenfalls zweitklassigen Auftrittsmöglichkeiten zufrieden geben. Um so überraschender gelang ihr Anfang 1979 mit „I will survive“ ein Comeback. Die verhältnismäßig anspruchsvolle Discoballade entwickelte sich zu einem weltweiten Tophit. Speziell in der amerikanischen Homosexuellenszene entwickelte sich das Lied im Laufe der Jahre zu einer Hymne. Allerdings gelang es Gloria und ihrem Team nicht, entsprechend nachzulegen. Mit „Let me know“ gelang ihr 1979 ein weiterer, wenn auch bescheidener Nachfolgehit, dann verschwand sie wieder für mehrere Jahre in der Versenkung. Ein letztes Mal tauchte Gloria 1984 mit „I am what I am“ in den internationalen Hitparaden, wenn auch nicht so erfolgreich, auf. Und wieder gab es das gleiche Spielchen wie schon zuvor 1975 und 1979. Es wurde nicht mit entsprechenden Material nachgelegt und Gloria verschwand postwendend wieder in der Versenkung. Und diesmal für immer.